Seite - 307 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

30? lrolog der Deutschen (Weimar 1844, Voigt) XX, Jahrg. 1842. I, Nd, S. 48?. — Meyer »I,), Das große Conversations - Lexikon für gebildete Stände (Hildburghauseu 184Z, Nil'l, Inst,) IV, Nd, 4, Abih, S, 522, — H elll, a ch (Joh. Christ,), Adels-kefito,! (Ilmenau 1825, Voigt» I, Bd, Z, 12«, (Artikeln Verger, Nr, 5,» Verghofer, Amand (Humanist u»d Sonderl ing, geb. zu Grein in Ober- Oesterreich 1. Dec. 1745, gest. zu Graz 7. Febr. 1825). War anfänglich Lehrer der deutschen Grammatik und Rhetorik, dann auch Director der k^deutschcnHauvt- schule zu Stcyer in Oberöstcrrcich; legte (1787) sein Amt nieder, lebte einige Zeit imHelenenthale bei Baden im freundschaft- lichen Verlehr mit Karl Jul, F r í c d r íck, dem Verfasser der „Zitnationen" und dem Grafen Fr ies, Besitzer vou Vöslau; übersiedelte alsdann nach Muskan in der Oberlaiisitz zn dem Grafen Hermann von C ale n b e rg, und zuletzt nach Augsburg. Berg h o fer schrieb zn einer Zeit, in der die ganze östr. Literatur, einige streng wissenschaftliche Werke und ein Paar Dichter ausgenommen, in Flugschriften bestand, und man in Zehnkreuzcr-Bro- schüren voll persönliche» und anderen Scandals literarische Saturnalien feierte, wenn nicht eben umfangrcichc, so doch dnrch ihren Inhalt noch heut bemerkeus- werthe, interessante Bücher; diese sind: „Emiündnngen an« mimen, Dbei," (Wien 1774, 8°.); — „Nriele z„ l>i> Emntindnngin ans meinem Dben" (Ebendas. 1774); — „Gmufehlimg der Qitnr (»>,) nnd oes Denkens" (Ebenda,'. 1778, 8".); — „Antmnnlerung zur Weisheit »nd Engend, ans ^rnndzät^n einer glznndinWorol" (Ebcndas. I775>); — ,,^ !,» rakteristizche Snge mit freiem ^'eizt entminten" (Mustan l77!>); — „Nie eınnünozome ^hi !«l»l>hie in Nrielen a„ thleis" (Dessau 1782, 8°.) ; — „Veighoterz Kchristen" (Wien 178,'!, 2. verminderte und verbesserte Aufl, ebeud. 1734); — „L,'« nrnezte Zchristen" (Wien 1784); — „Lreiheitzgeiiihl in »er Einöde" (Smyrna I?85>); — schritten" (Straubing 1800, 2 Thle,), Aufsätze enthaltend, deren Drncklcguug ihm von der östr. Regierung nicht gestat- tet worden; — „Neber Necenlenten-Nnlng" (Prag 1804) ; — „Selbztbiogwnhie" (1819) ; nnd ländliches Heimweh; tine Kofeine eigene) (Hamburg 1818) ; — „Das höhere Dben, Pernnzgigeben n»n seinem Nergh»ter"(Schlcswig 1824) ; es Verniächinilz «n «inen Kuhn" (Hanib. 1818), Mehrere dieser Schriften B.'s erschienen anonym. B. war ein großer Sonderling, seine Familie nährte er vom Ertrage seiner Schriften (daher deren Menge), einer Kuh und eines Gartens; die Fenster seines Häuschens, welche auf die Straße gingen, vermauerte er, brach aber »eue gegen das romantische Helcnen- thal ans. Ber g h ofer begehrte von seiueu Bekannten ein Paar Schuhe oder einen Hut, wenn der seinigc »»brauchbar und er ohne Geld war. — lieber seine Schriften schreibt deLnc a: „TieRechic der Menschheit zu vertädigcn (sie), das Laster nnd die Scheintugend zu brandmarken, schrieb er ans der Fülle des Innern." Im Folgenden eine ganz kurze Probe seiues Sty ls : „Vas Msen der Niformllti»!! lodert Nratt, h»hen Sinn nnd lssnizagmin,, — Es künn nicht die Herren, die gut sitzen, zum Änl stehen bringen, — Aicht minder lieh»»! es den Vii^chleillrn, K»«s^ nn« Diitigmocheri,, »ie sich lieber bei Sehmanzen, Knielen nnd Lnlilchrtin eintinden, — Aönnten ims uorigen Zeiten die Riilnpter tiir'z »llzemeinc M h ! , die edelsten KitilNüerbeszerer noch einmnl eizcheinen, sie hatten dos nämliche Kchicksol, — «Mt nnl, Nrenzissnng der z,'»hn tiir den AInth eines Sokrates nnd zVellret»rm»!»r entbrannte zehr «t! im Oiter, in welchem e r — M ^ gegen den Go» nnsmr zeichten geichmeioigen Zchonzchreiber — Ktachel- reden liirlt gegen die Pharisäer, — üer Mßing »im,«! einen Fnchslchw»»!, die i!rl«rm»t»r!n nehnlen l>ie C'eiz«! in oie Hino," — G r a f s e r in seinen „Kleinen Wiener Memoiren" 20«