Seite - 309 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

309 beitete er nebst mehreren größeren und kleineren Figuren für die dortigen Kir che«, für seinen kunstsinnigen Macen eine Nlabastergruppe aus vielen Figuren: „Nie Zlnltiwecknnß de« Lü'arnz," welches Kunstwerk sich als Vermächtnis; im Stammhause der Grafen von Zeil im Würtembergischeii befindet. Als der Prälat 1761 den Bi- schofsitz in Pasfau einnahm, folgte ihm B er g ler ein Jahr darauf mit seiner Familie dahin in der Eigenschaft eines Hofstatuariu«, in welcher Stelle er auch unter Thuns Nachfolger, dem Grafen Ernst F i rmi an verblieb. In der nenen furstbischoflichen Residenz zu Passan ist der größere Theil der Statuen, Aas- relief«, Guirlanden und übrigen orna- mentalen Ausschmückungen von seiner Hand, oder doch nach seinem Modelle ge- arbeitet. Die colossalen Statuen und Kindergiuppeu von Metall über dem Doppelportal aus Salzburg« Marmor, und die von de» gigantischen Kindern ge- tragenen großen Laternen auf der Haupt- treppe sind ganz fein Werk. Auch iu Wien und auf den Lustschlössern des Fürsten Esterházy in Ungarn sind zer- streut mehrere Arbeiten B.'s in Stein zu finden, welche er in früherer Zeit unter der Leitung de« Professors Schieferer ausführte. Pil lwein (Benedict!, Biographische Schilde- rungen oder Lexüon Salzburgischer, theil« verstorbener, theil« lebender Künstler ,, . (Salzburg 1821, Mayer) S, ?, — Archiv für Geographie, Historie, Staat«- und Kricgslunst (Wien 1823, 4",) XIV, Jahrg. Nr. 122 , 153. — Oeftr. National. Encyllo- vädie (von Grafser u, Lzilann), «Wien 1835) VI, Bd. Supvl S. 367, — Nagler, Neue« allgem. Kunstlei-lezilon, — louvei!« üioßrkvniv ßsnersle ... pudliso sous 1 dir. He II. 1e vr, U o s se r (ľllris 1853) V, LS. 8?, 518. — Porträt: Unterschiift - Joseph «ergler. M, Kocck pi»x. M, Valzer »c. vresdae. Bergl«, Joseph II. (Historien maler, geb, zu Salzburg 1. Mai 1753, gest. zu Prag 25. Juni 1829). Sohn des Vorigen, der ihm auch den ersten Unterricht im Zeichnen und Malen ertheilte. Das große Talent, welches der Knabe verrieth, bewog den Cardinal Fürst« bischof zu Passau, Grafen Fir mi an, den jungen Künstler nach Italien zu schicken. 1776 begab sich B. nach Mailand, wo er in seines Gönners Bruder, dem Grafen Karl F í r m і an, einen neuen Mäcen, und in dem ausgezeichneten Fresco-Maler Martin K n oll e r aus Tyrol einen aus- gezeichneten Lehrer erhielt. Unter diesem Meister bildete sich B. so au«, daß, als ihm Knoller das bei ihm bestellte Ge- mälde, eine Copie nach Raphael: „der Kindesmord" übertrug, dasselbe allgemein für Knoller« eigene Arbeit galt. In Mailand schloß B. mit dem Bildhauer Mattersberger innigen Freundschaft«- bund, welcher bis zu des Letztein Tode unzertrennlich fortbestand. 1781 ging B. nach Rom. Der damaligen Sitte gemäß mußte sich B. einen Schutzherrn unter den Künstlern wählen, und die Wahl traf den Schwiegersohn des großen Meng«, Ritter Maron, der selbst ein ausgezeich- neter Künstler war. In einem Künstler« kreise, der die Namen eines David, Hackert, Hamilton, Wutky, Ca« no »a, einer Angelika Kaufmann zählte, bildete sich B. für seine Kunst, und Franz Andreas Bauer (siehe d.), K a u c i g au« Görz (siehe d.), Füger (siehe d.), Z a u ner (s. d.), der böhmische Thieimaler Peters (siehe b.), der Tyroler Schöpf (siehe d.) waren, abgesehen die vielen an- der» des Auslandes, nnter denen Bier« manu ans Casse!, Nur i au« Hanau, C am u cc i u і aus Rom, Morghen der berühmte Kupferstecher, Tischbein au« Casse!, Wächter au« Stuttgart sich be- fanden, Joseph B er g ler« Lerngenossen. Mit der Copirung der berühmten Fresken von Z a m p i e r i in der Kirche 8. Hndi-ea » Vall« und der Meisterwerke Raphaels