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Künstler", womit er in der „Monatschiift für
Theater u. Kunst" (Wien 1855, Klemm,
4°.) mit den (60) Biographien östr. Ton-
künstlei den Anfang gemacht. Es soll das-
selbe im Vereine mit dem Musikgelehrten
August G a t h y in Pari« m die Oeffent-
lichleit treten.
Bernard (Oberarzt, gest. zu Con
st anti n o p el 9. Nov. 1844 in der Blüte
der Jahre). B. trat im 1.1839 in Dienste
der Pforte und wurde der Schöpfer und
die Seele der medicinifchen Schule zu
Galata Serai, welche Sultan Mahmud
begründete. B e r n a r d hat dieselbe ganz
nach dem Muster österreichischer Lehr-
anstalten eingerichtet. Da es sich nicht
darum handelte, schon mit Vorkenntnissen
ausgerüstete Jünglinge in höhere Berufs-
studien einzuführen, fonbern vielmehr
Knaben, die jeder Bildung, felbst der
ihrer Muttersprache ermangelten, vom
Anfange an zu unterrichten, so theilte V.
die Anstalt in 2 Abtheilungen, die vor-
bereitende und höhere. Die Schule
ist auf etwa 400 Zöglinge von 10—18
Jahren berechnet, welche daselbst unent-
geltlich Wohnung, Kleidung, Nahrung
und Unterricht erhalten. Die Anstalt be-
faß schon im I. 1642 eine kleine Biblio-
thek (1300 Bde. mcdiciuischen Inhalt«,
meist in franzöf. Sprache), ein anatomi-
sche« Cabinet mit den Präparaten des
ausgezeichneten östr. Anatomen Or, Jos,
Hyrt l (s. b.), eine nicht unbedeutende
Mineraliensammlung und eiu reiche«
physikalisches Cabinet. Die vorbereitende
Äl'lhcilung zerfällt in 3 Classen, in wcl»
chcn Sprache», Arithmetik, Geographic,
Kalligraphie, Zeichneu, Zoologie, Algebra,
Geometrie u. Geschichte de« osmanischc»
Reiches gelehrt wird. Die höhere, eigent-
lich medicinische Abtheilung hat^Classen,
in denen alle mediciiiischen Gegenstände
vorgetragen weiden. Fünf Krantcusäle,
in denen auch unentgeltlich ordinirt wirb
und im I. 1841 schon die Ordinationen sich auf 16,274 Kranke erstreckten, bieten
hinreichenden Stoff zur gründlichen Aus-
bildung. An die Anstalt selbst schließen
sich noch Vorlesungen für Hebammen und
unentgeltliche Impfung an. Dr. Ber«
nard hat Alles in dieser Anstalt mit
Sachkenntuiß und dem Stande der Wissen»
schaft in der Gegenwart gemäß eingerichtet
und das Gedeihen dieser vielverzweigten
Wissenschaft in einem Reiche, wo Unwis-
senheit und der Charlatanismus herrsch-
ten, ist das Ergebniß österreichischer Wís»
senschaftlichkeit und unermüdeter Aus-
dauer. Diese Anstalt, welche jährlich
Zustaudsbeiichte an den Sultan erstattet,
ist eine wahre Quelle des Segens für das
in dieser Hinsicht völlig vernachlässigte
weite Reich geworden. Leider sollte es
dem Manne, der alle seine Thätigkeit
daran gefetzt, ein dauerndes und dabei
tadelloses Werk zu schasse», nicht gegönnt
sein, die Früchte des von ihm gestrenten
Samens zu sehen. Mit ausgezeichneten
Talenten und rastloser Thätigkeit verband
Bernard seltene Befähigung für seinen
Beruf uud einen rastlosen Eifer, der seine
Lebenstage nothwendig abkurzen Müßte.
Der fanatische Muselman», Frante« und
Rajahs, Alle betrauerten tief seinen
frühzeitigen Tod.
Franll (L. A.), Sonntagsblätter (Wiens .)
II. Iahrg, 1843, Nr. 1«: „Die inedicinische
Schule in Constantmopel" von Weiß »on
Stai lenfel« —Meyer (I,), Da« große
Conversation« - lepton für gebildete Stände
(Hildburghausen I84Z, Vibliogr, Inst., 8°,>
IV, Nd. 4, Abtl). S, «08.
Bernard, Joseph (Ingenieur
Ob erstw acht m e i ster, geb, um die Mitte
der ersten Hälfte des vorig. Jahrh., gest. ?).
Nachdem er schon früh in's Ingenieur»
corps gelreteu war uud sich besonders
ausgebildet hatte, fand er zuerst im
preußischen Kriege bei der Belagerung
der Stadt Prag Gelegenheit, seine Kennt»
nisse uud seine Tapferkeit zu zeigen, da
er unter den Augen der Feinde Schanzen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon