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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 325 -
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325 Stücke (Bernardoniaden), die gehalt» und geschmacklos, aber durch ihren Apparat von Feuerwerken, Pantomimen, Fratzen undZoten nicht nur das damalige Wiener Publicum, soudern auch das des übrigen Deutschlands nicht wenig ergötzten. Schon aus den Titeln: „Neruarünn im Güühünze — „Neruard»», der kaickntizche Orissmllgnl" ; — „Der ^jähr, Aluschiih" läßt sich der smnlofe Inhalt dieser Machwerke entneh men. Einige wenige, als z. B. die „Die Kterneickonigin" u. a. find etwas weni ger gemein gehallen. Nachdem derZulauf in Wien nachgelassen, begann B. mit seiner Gesellschaft eine Wanderung durch verschiedene Stäote Deutschland«, ging 1774 nach Warschau, wo er nach einigen Jahren vom Schauplätze abtrat. Ger- vinus in dem unten angeführten Werke fchreibt über Kurz: „Mit ihm (Pre- h au fei) wetteiferte Kurz als Vernar« don in eiuem Charakter, der zwischen Schelmerei und Tölpelei schwankt, und sowie Stranitzky und Piehaiiser vor ihm thaten, so verfertigte er eine Reihe von Possen auf dieses Urbild, Stücke, die Schmutz, Unsinn, Maschinerie und Flitterstaat so häuften, daß die Welt davon voll ward. Die Kaiserin selbst sah den Bern ard on ungemein gern, der Adel suchte die Gesellschaft de« Künst- lers, da« Volk nannte ihn Vater Ber- nard o n und noch heute trägt mau wohl Personen seiner Stücke, die Prinzessin Pumphia u. a. im Munde, ohue zu wis- sen woher und warum." Meyer (I,), Tas große Lonversations-lexilon fi!r gebildete Stände (Hildbuighausen 1845, «illiogr. Inst,) IV. Bd, 4, Nbiheil. T, «IN, — Gervinu« (G, O,>, Geschichte der deut- sche» Dichtung (Leipzig 1853) III, Nd, S. 452. IV, Vd, S, 25l. — Allgemeine Modczcitung (Leipzig, 4°,) Nr, 21, S, IN?, Bernllsconl, Andreas (Compos! teur, geb. zu Verona um das erste Decennium des vorigen Jahrhunderts, gest. zu München 1784). Begann früh- zeitig zu componiren, war anfänglich Capelllneister am Hospital della pieta zu Venebig, und erhielt um die Mitte des vorigen Jahrhunderts einen Nufnach München als Capellmeister der churfürst- lich bairifchen Capelle, wohin später auch seine Nichte Antonie, eine der größten Sängerinnen des vorigen Jahrhunderts (siehe die folgende) berufen wurde. Als Opeincompositeur erfreute er sich zu seiner Zeit großer Beliebtheit, und seine Schöpfungen rivalisirten mit denen von Haffe, dessen Gattin Faustine darin mit besonderer Vorliebe sang. Er hat 21 Opern geschrieben, die viel Angenehmes, Leichte«, Effectvolle«, neben viel Verfehl- tem, Leerem, Gehaltlosem enthalten. Am bekanntesten sind geworden: ^A « (1741); — ,Mcl<me « (1741); — „Nlckmione" (1742); — „I«! Mm/a Apollo" (1743) ; — „II ocle' (1744); — „salotto« (1753) und „Oema/oonle", welche letztere 1766 í» München aufgeführt wurde. Gerber (Ernst Ludwig), Histor^biogr, kexilon der Tontunstlei (Leipzig 1790, Nrei!lopf> I, Thl. SP. 14«, — Meyer (I.!, Da« große Conversations - kexilon für gebildete Stände (Hildburghausen 1845) IV, Äd. 4, Nbtheil. S, 610 Igibt irrig Marseille »l« dessen Geburtsort an), Bernllsconi, Antonie (Sängerin, geb. snach Meyers Lexikon zu Stutt- gart, nach Gerber zu Wien) 1741, gest, in Wien 1803). Die Nichte de« Vorigen, welche, als ihr Onkel nach Mün- chen an die Spitze derHofcapelle berufen wurde, iu Verona bei ihren Eltern lebte. Den ersten Unterricht in der Musik hatte sie von ihrem Onkel erhalten; an die Bühne, für die Eltern gleichbedeutend mit der Hölle, wurde damals gar »ich! gedacht. Mit des Onkel« Abreife wurde Auto« ni en'« musilalífche Bildung vernachläs- igt; als aber tiefer seine Nichte nach Mttuchen berief, um daselbst ihren Un»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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