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breche». Aeitere Lustspiele, darunter Gol
doní, mußten sich zu „Staberls" zurecht-
legen lasse». Noch in den letzten Jahren
seines Lebens spielte er mit Vorliebe diefe
Rolle. Director des Ifnrthortheateis ge-
worden, hatte er vollauf Gelegenheit,
feine Fertigkeiten zu entwickeln. Unter
anderm gründete er ein Schauspieler«
Bilduugs.Institut, da« ihm sehr zu Stat-
ten kam. Die materiellen Vortheile seiner
klugen Verwaltung bliebe» nicht aus;
B. warb vermöglich, und »och genoß das
Theater dei pecnniären Unterstützung
von Seite des Hofes. Später war es
ihm auch gelungen, einen Plan wegen
Unterdrückung des Isarthortheaters, der
von der eifersüchtigen Hofbühne ausge-
gangen war, durch die Gunst des Königs
zu vereiteln, — Im I. 1825 trat B. in
eine neue Plase feines Lebens und Wir-
kens. Er fckloß nämlich für das unter
Palffy feirem Verfalle entgegengehende
Theater an der Wien mit feiner Mün-
chener Geselschaft einen Spielcontract
ab. In seiner Truppe befanden sich die
Schauspiele, K u n st und D c f f o i r. So-
wohl ei alk Kunst hatten gleich in der
ersten Vorfellnng: „Die Räuber aus
Maria Culn" Gelegenheit, sich dem Pu-
blicum zu (mpfehlen. A. offenbarte da
auch ein mdeies glänzendes Talent,
nämlich jenls, da« ihn nie verlegen wer-
den ließ, weln es galt, sich so oder so auf
Kosten der.fu ust oder zur Verzweiflung
eines Antons Theaterstücke zuzurichten
und zuicchizulege». Ein Beispiel für
viele. In tem oberwähnteu „die Räu-
ber auf Waria Culm" hatte Kunst eine
bedeutende «olle. Aber kurz vorher ward
er bllrH eiieu Unfall au der Hand ver-
wundet, so >aß er diese in einer Schlinge
tragen »inste. Um dic erste Vorstellung
nicht anfzuchicbeu, befahl B. dem Thea-
terdichter Hcigel, fogleich eine neue
Scene zu >em Stücke zu schreiben, in
welcher aeftgt weiden mußte, d«ß der Ritter so und so in einem Gefechte an
der Hand verwundet worden sei. Sein
Stabcrl ward auch in Wien eine „clas
fische" Figur. Mittlerweile sollte B. mit
seiner Gesellschaft nach München zurück.
Er erwirkte sich aber eine Verlängerung
des Urlaubs, nnd wurde, als in Baieru
der Thronwechsel vor sich ging, mit einem
aufehnlichen Gehalte pensionirt (August
182<i). Tic schwankenden Verhältnisse
des Theaters an der Wien, die ihn fort«
während in Collisionen mit den Oläu>
bigevu des Grafen Palffy brachte»,
drängten ihn endlich zu dem Entschlüsse,
mit diesem einen förmlichen Pachtver-
trag abzuschließen, und de» Nest seiner
Gesellschaft von München nach Wien zn
berufen. In Fulge neuer Processe mit
den genannten Gläubigern fchloß er mit
dem Ioscphstädtertheater, welches
linter der Leitung der Frau vou Scheid-
lín stand, einen Gesellschaftövertrag.
Diese erwarb für die gemeinschaftliche
Bühue den Komiker Scholz (s. d.), dem
im I. 1831 auch Nestroy (s. d.) folgte.
Als Theaterdiiector kam B. naturlich auch
mit den Wieuer dramat. Schriftsteller»
in Verbindung. Wie er es mit diesen
hielt, möge die Behandluug darthuu,
welche Nestroy als Dichter vo» ihm
erfahren ; dieser, dem — nach den Erfolgen
seiner Stücke — Carl einen großen Theil
feines Vermögens zn verdanken hatte, be-
kam durch lange Zeit für jede feiner Pos-
sen nur ein Honorar von 20 fl. (!) für
die 1., 7., 11. nnd 20. Aufführung. Im
I. 1838 kaufte B. um ein Billiges da«
Leopold st ädtertheater und erzielte,
da zu gleicher Zeit wieder der Pachtver-
trag mit den Erben des Wienerth ea-
ters zn Ende gegangen war, einen »och
billigeren Pachlschilling, Im I. 1842
engagirtc cr Madame Bruning-W oll-
brück und brachte mit dieser, doch nicht
auf die Dauer, das Vaudeville zur Gel
tung. Da« Jahr 1845 »rennte B. für
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon