Seite - 332 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

332 selbst hatte die erste Impfung in Böhmen vorgenommen. Bei der in den I, 1804 —7 wegen der Hungersuoth im böhmi- schen Riefengcbirge errichteten Wohlthu- tigkeits-Commissiou war er als Arzt ange stellt; im I. 1808 wurde er au der Prä- ger, 1813 an der Wiener Universität zum Professor der niediciuische» Polizei uud gerichtlichen Arzneikuude ernannt, B, hat den böhmischen Aerzten an der Wie- ner Hochschule zuerst Uuctorität verschafft. Seine wissenfchaftlicheu Arbeiten im Ge- biete der Staatsarzneiwissenschaft und Medicinalftoüzei, noch heute sehr geschätzt und maßgebend, bewirkten in der Folge seine Ernennung zum Mitglicde mehrerer gelehrten Gesellschaften, und von Staats- wegen arbeitete B. den Entwurf eines neuen Pestnormativ«. Seine Schriften sind: „^/onogrll^M« Koreáé H^ ^t» ' (Prag 1810, deutsch von I. A. Sohler, Wien 1826); — „Zysiemalischez Handbuch der gerichtlichen Ärzneiknnde" (Wien 1813, 5, Aufl . 1846); — „sustlmaiizchez Mndbnch im öffentlichen «ßksnndhlii^üege" (Eb. 1816); — „systematisches Handbuch der dffenü, Kranken- Bege" (Eb. 1817); — „Neitiiige zur gericht lichen Äizneikunde" (Ebendaf. 1818 —23, 6 Bde,); — „Kn^wnnüzches ljnndbuch de» Mdiiinalmezenz n»ch den K, K, östirr. Mediii,,»!- geschen" (Ebendaf. 1819); — „Vorlesungen über die Nettnngzmitle! beim Scheintod! und in plätzlichen Lebensgefahrm" (Ebendas, 1819, mit 5 Kupfertaf., 2. Aufl. 1837); — „Anleitung zur Ablesung mediiinisch-gerichüicher ^undzcheinenndOnIachten,,," (Ebendas. 1821, 2. Auf!. 1836); — „Sammlung gerichtlich- medilinizcher Visa reverta und »t'utachtin" (Ebendas. 182? u. f., 4 Bde., einzelne Bde. in 2. Aufl.); — „Programm», ^uo nor» pulmonum cillcim nitur" (Adendas, 1821, mit 1 W l . ) ; - „ —27,mitK.K.)l,DleBeleuchtuug,Wlder- und Eutträftung der gegen diese Lungenprobe von Wildberg, Mende, Henke, I. W. Schmidt gemachten Einwürfe siehe in den „Beiträgen zur gerichtl. Arzneikuude" VI. Bd., Seite 3 —26 und in den „Medicin.Jahrbüchern des k. k. östr. Staates", neue Folge I. Bd., 6. St., S. 111; III.Bb., 1. St., S, 138); „Las Verfahre» bei der gerichtlich- midicimschenHuzmittelnng Meüelhaltiründesnrten der Aeugebcrnen" (Wien 1826); — „Val Netwngznerlahien beim Schein!»!»! »n» in pli'h lichen lenenzgilahren. Oin Calchrnduch" (Eben- das. 1830); — „Atber die Pestanllicknngen und deren Verhütung" (Ebendas. 1832). Auch gab er heraus von F. B. Vietz: „Vor-^ lesungen über geiichtl. Arzneikunde, Nach des Verfassers Handschrift mit Anmer- kungen herausgeg," (Wien 1817,1, Bd.). Oestr, National-Enchllopädie (von Oräf fer u. C z i l» nni, (Wien 1835 u, f,) 1^d. S. 278. — Uniuerslll - Ledilo» »on Pierer (Altenburg 1840), — Nouvelle üioßrKvni« ßönörale ... pul'liee 5ou5 la Direction ae A, le Dr, Uoslei- (rali« 18L21 V, Ld, 8?. «Za. — Libussa, Taschenbuch für 1851 : „Ne- lrolog einiger Zeitgenosse», Von I84N—«»" S, 462, — Meyer ( I . ! , Das große Con- versations - Lexiion für gebildete Staude (Hildlurghauleu I84ö> IV, Bd, <l, Nbtheil, S, 6Z3, — LinßrHpdie ineälcüle, — C a l l i - sen, Medicmlsches Schriftsteller - lezilon. — P o i t r ä t : Unterschrift: Joseph Neint, Doctor der Heillunde, o. ö. Professor der Staaisarzneüunde an der l. l, Universität in Wie», Mitglied mehr, gel, Oelellsch. (gedr. bei Jos, Häuhle in Wien). Da» Bild ist in Medaillonformat lith, Veioaldo-Bianchii«, Natali« von (F elb m a r f ch all - 3 i e n t e n a n t, In- haber des 10, Fcldartillerie-Reg,, geb. zn Modena 20. Nov. 1779, gest. znWie» 13. Nov. 1854). Am I. Jänner 1816 aus der italienisch-französische» Armee, iu deren Dicuste cr seit 1796 gestanden war, in die österreichische als Artillcne- Oberstlieut, übernommen, verschafften ihm seine mathcinalischen, physikalischen und technischen Kenntnisse, sein Geist und