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seine Erfindungsgabe, die er schon früher
im Armaturwese» uub namentlich in der
seinem Berufe zunächst siehenden Waffen»
gattunss beurkundet hatle, auch in seinen
nenen Verhältnissen eine hervorragende
Stelle bei der Fenergewehrfabrik in
Wien, deren Oberst und Obcrdircctor er
im I. 1822 ward. Nach seinem Ueber-
tiitte eignete sich B. erst die Kenntniß
der deutschen Sprache an, und übersetzte
nun au« dieser alle militärischen Regle
ments in's Italienifche. Zu gleicher Zeit
befaßte ei sich fortwährend mit Verbesse-
rung seiner Waffe und neuen Erfindun-
gen im Maschinenwesen. Im I. 1831
ward er zum Generalmajor, 1838 zum
FML.undArtilleric-Truppen-Divisionär
ernannt, und 1840 erhielt er die Inha«
bcrsstelle des 5. Felvartillerie-Reg. Die
österreichische Artillerie verdankt V. wich-
tige Verbesserungen; dicKanoueiigießeiei
sowie die Stückbohicrei sind durch seine
Maschinen zu einem hohen Grade der
Vollkommenheit gediehen. Er führte die
vvfd. lange Haubitze, die feinen Namen
tragenden Fuhrwerke in der österreichischen
Artillerie ein, und wie« die Brauchbar-
keit derselbe» auf de» Schlachtfeldern
von 1848 und 1849 in Italien und Un-
garn nach. Im I. 1846 erhielt er den
russischen St. Annen ° Orde» 1. Classe.
Ueberdíes ward er zum Mitgliede mehrerer
Akademien der Wissenschaften und Kiinste
ernannt, und zahlreiche Privilegien geben
Zeugniß von seinem nie luheuden Erfin-
dlingsgeiste. Ganz besonders beschäftigte
ihn seine Wcl tc» theor ie , die er auf
eine einzige Hypothese stützte, und womit
er die schwierigsten Probleme der Astro»
nouiie und Physik löse» wollte, Leider
sind noch viele andere seiner Entdeckun-
gen durch seinen Tod wieder verloren
gegangen, unter andern ein Geheimniß,
wonach die Reibung der Locomotive auf
den geueigtenFlächen derSemmeringbahn
auf's Höchste gesteigert werden konnte. Seit 1849 im Pensionsstanbe, ward er
gleichwohl durch Allerhöchste Anerkennung
noch im Sept. 1854, kurz vor seinem
Tode, zum Inhaber de« neuen IN. Feld»
Art.-Reg. ernannt. Seine letzten Worte
waren: „Alles in der Welt izt empirisch",
Hirtenfeld« Ocstr Militär-Kalender, VII.
Iahrg, (Wien 185«! S. 19« : „Nécrologie
der östr, Armee vom September 1854 bi«
August I8Z5,"
Berres, Joseph (Arzt, geb. zu Oö-
ding in Mähren 18. März 1796, gest.
24. Dec. 1844). Ist der Sohn eine«
Wundarztes und brachte es vom einfachen
Aadergehilfcn zu der ehrenvollen Stelle,
die er bei seinem für die Wissenschaft zu
schnell erfolgten Tode einnahm. Im Jahre
181? — also im Alter von 21 Jahren —
wurde er Professor der Anatomie an der
Universität zu Lemberg. Daselbst machte
er sich durch seine Seci'r. Anstalt und die
vielen lehrreichen Präparate, mit denen
er das anatomische Museum Lembergs
beschenkte, besonders verdient. Im Jahre
1830 kam er in gleicher Eigenschaft an
die Wiener Hochschule. Seine wissen-
schaftlichen Arbeiten sind: „Znthrllpotomie,
oder Dhre »r,» dem Nun des mrnlchlicheuNörnerz"
(Wien 1821, 2. Auflage ebenda 1835
—1841, 2 Bde, mit K. K,); die zweite
Auflage dieses Werkes (wovon 1826 in
Lemberg eine Ausgabe in 4 Bänden er-
schienen seinsoll?) verschaffte dem Ver
fasser einen europäische» Nuf, indem er
besonders die Embryonologic darin mit
den scharssiunigsten Entdeckungen berei-
cherte;—„Velin »ieHchziwe nnl> ihren Werth"
(Wien 1823);— „tilahinngen über die Cho
," (Lembcrg 1831) ; — nnd endlich sein
Hauptwerk: „Anatomie der mikr°sk«llischen
Ulde des menzchlichen Nin'imz" (Wien 183?
—43, 12 Lsg», mit 24Knpfertaf., Fol,).
Durch eine Reihe vou Iahreu hatte B. die
mikroskopische Anatomie zum Hauptgegen-
stande seiner Forschungen gemacht und
gelangte durch die vortrefflichen Instru»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon