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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 334 -
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Seite - 334 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

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334 mente Plößls (s. b.) zu einer Reihe von Resultaten über die letzten Structur- Verhältnisse der Körftertheile, deren Be- deutung für die Wissenschaft allgemein anerkannt worden. Der Gebrauch des Mikroskops hatte — da man sich nicht die Mühe genommen, früher das Wertzeug genau zu studiren, ehe man zum Stu- dium jener Dinge schritt, deren Kenntniß da« Wertzeug vermitteln half — in der Wissenschaft ein ungeheueres Feld der Selbsttäuschung geöffnet, B. hatte durch langjährigen sorgfältigen Gebrauch des Mikroskops dessen Mängel genau kennen gelernt, war daher durch wiederholte Ueberzeugung vor jeder Selbsttäuschung gesichert und schilderte nunmehr in seinem letzten Werke die Wunder des Baues der organischen Systeme, in Hinsicht ihrer Elementar-Verhältnisse, wodurch er ganz neue übcrrafcheude Ansichten alles Orga- nisirten gewann. Visher für bedeutungs- los angesehene Gebilde gestalteten sich zu den complicirtestcn Organen und was man bisher für einfach anfah, zeigte eine neue wunderbare Zusammensetzung sei- ner Bestandtheile. Leider wurde er mit- ten in seinen Forschungen durch den Tod unterbrochen. Aber nicht blos seine Berufswissenschaft betrieb er mit so glänzenden Erfolgen im Gebiete der Nis- senschaft, allem Neuen wendete er sich mit Energie zu und kaum erscholl die Kunde von D a g u e r r e's wundervoller Entdeckung wie eine Zaubermythe durch die Welt, so unternahm auch Berres die kostspieligsten und schwierigsten Ver suche, bis es ihm gelang, das von den Welle» des lichte« gezeichnete Bild fest- zuhalten und durch dcu Druck zu verviel- fältigen (siehe dieses Lerikon: A rmann, S. 96 u. 97). B. war selbst geschickter Zeichner und fertigte die Abbildungen zu seinen anatomischen Schriften alle selbst an; als Freund der Kunst besasz er auch eine an schönen Bildern reiche Gemälde- sammlung. N, war Autodidakt, hatte niemals den akademischen Doctorgrad erworben und erhielt nur als Auszeich- nung den Doctortitel der Chirurgie. Berres war ein echter Priester der Wissenschaft, rastlos, vielseitig, ein durch sein Wissen nud sein liebenswürdiges Benehmen beliebter Arzt, dem die ana- tomifchc Schule Wiens ein neues Auf- blühen und Gedeihen verdankt. Oestr, National-Encyllopädie (von Gräffer », Lziraniy, (Wien I83Z, S Ndc,) I, Nd. S, 279. SuPpl. VI, Nd. S, 268. — F ra nl l (L, Ä,), Sonntagsblättei (Wien, Lei,,^,! I l i« S. 1221, — Meyer <I,>, Da« große Con- veisalions-kexilon für gebildete Stände (Hild- burghaiisen 1845! I V, Nd. 4, Abth, S. ßiZ, Beifilm von Sicgenthlll, Eduard Freiherr (k. k. Generalmajor, geb. zu Anfang dies. Jahrh.). Die Familie wurde um die Mitte des vor.Iahrh. geadelt, dann der Rittmeister Franz 3. B ers i na 1758 mit obigem Beisatze in den Adelstand und der Feldmaischall » Lieutenant Heinrich V. b, S, !810 in den Freiherrnstaud erhoben. Eduard, Sohn dieses Letzter» (siehe den Folgenden), trat aus der Wr. Neustädter Militär-Akademie als Fähnrich m da« Inf.-Reg. Mazzuchelli Nr. 10, uud kam dann zur Cavallerie, und zwar in's 1. Kiirassierregim. als Ritt- meister, wurde 1840 Major, 1845 Oberst» lient, uud 1848 Oberst. Im letzten I. focht er den Winterfeldzug in Ungarn mit, commandiite auf dem Schlachtfelde vou S zörög nach ber Verwundung des Gen. Benedek dessen Brigade, und verfolgte den flüchtigen Feind bis Temesvár. In der vor dieser Festung geschlagenen Schlacht (9. Aug. 1849) zeichnete er sich durch ein geschicktes Manöver gegen die rechte Flanke des Feindes aus, wodurch dieser zur Ränmuug einer wichtigen Position genöthigt ward. Bei der Verfolgung der Insurgenten bis an die Maros bei S o- bors in und Narad machte er viele Gefangene, und hob ein Convois von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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