Seite - 342 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

342 Beisitzer der Zípser und Saroszer Ge« spannschaft gewählt, erschienen mehrere seiner gründlichen Vorschläge im Drucke. Im 1.1801 wurde A. au die Stelle seines Onkels Emerich von Horváth zum Distlictual-Inspector der Theißer evang. Superinteudenz A. C. erwählt und ver- waltete dieses mit manchen Ausgaben, Verdruß und Nachtheilen verknüpfte schwierige Amt 21 Jahre lang bis an seinen Tod mit aller Energie, Durch seine Bemühung kam eine Theißer evangel, Distríctualcassa und für arme Sindirende ein Studienfoub zu Stande. 1815 führte er die von ihm verfaßte, später gedruckte: a /iei religionali« eccleliazlicae lug, lüon/. Avanue ,^ e" als Norm ein; die höheren evang. Schulen in Ungarn betrachtete er als die Stützen des ungar. Protestantis- mus und wirkte trotz aller Hindernisse, Anfeindungen und Kränkungen mit allen seinen Kräften für deren Hebung. Im Jahre 1802 heiratete B. nach erhaltener Dispensation seine Nichte, indem er vorher die Erziehung des geistreichen Mädchens selbst geleitet hatte. Die kön. Gesellschaft von Göttingen ernannte B. zu ihrem Mitgliede und V. erwiederte diese Aus- zeichnung durch Ueberfendung einer von dem Zipser Botaniker Maukfch ange- stellten Sammlung karvatifcher Pflanzen (1803), B. selbst bereiste oft dieses Ge- birge und gab berühmten Reisenden als einem Towson, Gimber »at, Da Camera, Dr, Wahlenberg dahin das Geleit; auch besuchte der Erzherzog Palatin 1806 in V.'s Gesellschaft die Karpaten uud 1819 führte B. den Erz Herzog Johann auf dieselben; die Anrede seines Sohnes Titus au deu geliebte» Prinze» erschien in A n d r s's „Hesperus" abgedruckt. A. hat den Tatra theil« in Sartori'« „Tibur", theils in Bredetzky's „Beiträge» zur Topogia» We von Ungarn" anziehend geschildert. Seit seiner Nuckkehr von Ofen (1795) widmete B. seine Mußestunden populärer gemeiuimtzigeiSchriftslellerci.ImI.I^L unternahm er eine Neise nach dem Norden, um die Verhältnisse des ungar.-noibíscheu Handels genau kennen zu lernen. Die Frucht dieser Reise war da« musterhafte handelö-statistische Werk: „/)«, et inclullri» //ungari»« ' 1797), deutsch: „Ungarns Industrie und Commerz" (Weimar 1602). In Folge dieser eben nicht umfangreichen aber aus« gezeichneten Schrift erhielt er die erwähnte Ernennung zum Mitgliede derGöltinger gel. Societät. Als er später auf feiner Besitzung in Lomnitz Torf entdeckt hatte, führte er denselben in seiner Haushaltung ein und empfahl dessen Benützung seinen Landsleulen zuerst in der „Zeitschrift von nud für Ungarn" von Schedi us 1803, und danu iu den „Vaterland. Blättern für deu östr. Kaiserstaat," Die traurigen Verhältnisse des Bauernstandes in Ungarn und die Absicht, dessen Loos in ein erfreu» licheies umzugestalten, veranlaßten die von der ungar. Censur unterdrückte und von Joseph von Ma rias s y ohne B.'s Wissen und Erlaubniß gedruckte Abhandlung: »/)« canclitinne et incinle rultieorum in //ungari«" (I.eiitscuau 1809). Als Maiiassy darüber von der ungarischen Statthalterci citirt nach Ofen abreiste, um sich zu rechtfertigen, stürzte er in der Nähe von Ofen ans der Kutsche und brach deu Hals. Die Schrift selbst wurde später in Hormayrs „Archiv für Geschichte, Erdbeschr., Staatskunbe u. Kiiegswiss." 1816 abgedruckt, und ist seines Freundes Franz von K a z i u c z y auch im „Archiv" Ho r m a yrs erschienene, densclbcii Ge- genstand berührende Abhandlung eine berichtigende Ergänzung von B.'s Schrift. Zur Zeit de« frauzöf.-prcußisch-riissischen Krieges (1807), reiste B. nach Warschau, um sich über seinen Lieblingsgegenstaub, den ungarisch-nordischen Handel, an Ort