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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 345 -
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345 Abhärtungen so sehr, daß des Knaben Lebhaftigkeit und Unbändigkeit fast uner- träglich wurden. In seinem Ю. Jahre schickte man ihn nach Oldenburg in die cvang. Schule, wo er seine ihm voraus- gekommenen Mitschüler bald einholte, wählend es ihm in gymnastischen Uebun- gen, im Ningen, Neitenund Schwimmen keiner gleich that, B. wollte uun Soldat weiden, sein Vater aber »ahm ihn nach Hans, und brachte ihn in einem Jahre auf da« Lyceum nach Oldenburg, wo die Vorträge des damaligen Directors Vie t o ri s z seinem stiebenden Gciste eine edlere Richtung gaben. Mit Lust eignete er sich die Regeln der Rhetorik und Poesie, und dabei auch einige Kenntniß der lateini- schen Sprache a». Die Kenntniß der deut- schen Sprache verdankte er den Oeden burgerinucii, zu denen er sich hingezogen fühlte. Unter diesen Umständen entwickelte sich seine poetische Begabung, und in sei- nem 18, Jahre schrieb B. das erste Liebes- lied. Sein Vater, der an dieser poetischen Richtung kein Behagen empfand, wollte aus iym einen Landwirth machen, und gestattete ihm, um jene Neigung zu unlerdrücken, nur Prosaiker zu lese». B. las aber verstohlenerweise in der Nacht, vorzüglich den H o r az, den er sich später zum Vorbild wählte; uno wirklich ward er auch Ungarns Horaz, In Folge solchen Selbststudiums war es, daß B. schon im Alter von 21 Jahre» (1797), als die magyarische Sprache kaum im Beginne ihrer Entwickelung stand, nnd die schöne Literatur Ungarn« mir unter- georbNete Werke ausweisen konnte, clas- sische Oden schrieb, die äußerlich wie innerlich den Stempel der Vollendung au sich tragen. Bis zu seinem 25, Jahre schrieb er die meisten nnd besten Gedichte, Zum erstenmal erschienen diesclbcn im I. 1813. Da« Manuscript seiner gesam. mellen Gedichte kam 1808 zum ersten- mal in die Hände Johann Kis', dann in die Hände Kazinczy'«, der davon hingerissen wurde. Die Herausgabe der Gedichte ward nach freiwillig erfolgten Beiträgen, besonders von Seite der Zög- linge de« Peslhei Seminars, zur Bestrei- tung der Veilagskosten, durch Michael H elm e c z y, unter dem Tilel: „ öer««« ni/i /^ttniel versei", b. i, Gedichte des Da- niel Berzsenyi (1813), mit dem Por» trät des Dichter« und einigen vom Ver- fasser nicht gebilligten Aenderungen be- sorgt. Die ersten 500 Exemplare waren in knrzer Zeit vergriffen, — was zu je- ner Zeit etwas bedeuten follte, — und 1816 war eine zweite Auflage erforder- lich. Ein von Franz Kazinczy geprie- senes, philosophisch »religiöse« Werl in Prosa konnte wegen de« freien Geiste«, der darin wehte, nicht herausgegeben werden. 1815 schriebB. ein Theaterstück, dessen Thema der AufruhrKupa's gegen Stephan den Heiligen war, welches Stück anch noch nicht gedruckt erschienen ist. Nun wurde B. von Melancholie und an der» körperlichen und geistigen Uebeln befallen, woran er mehrere Jahre hin- durch hart litt. In diesem Leiden traf ihn Kölcsey's übeistrenge Kritik seiner Ge- dichte. Die Art und Weise der Kritik kränkte den Dichter sehr, und er schrieb in einer fieberhaften Aufregung eine lei» deuichaflliche Gegenkiitik, worin auch er die Gränzen überschritt. Gegen 1825 be« gami seine zerrüttete Gesundheit sich zu bessern; aber seine Muse war verstummt oder sang doch nicht mit jener Begeiste- rung wie einst. 1830 wurde er zum ordentl. Mitglied der iiug, Akademie ge- wählt, und schrieb nun ästhetische und philosophische Abhlludlungen, welche tiefe Deutkraft, reines, scharfe« Urtheil und große Belesenhcit beurkunden. 1832 kam er zur großen Versammlung der ung. Akademie »ach Pesth, uud traf hier mit Baron Nikolaus Wesselényi zu sammen, der als 18jährigei Jüngling,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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