Seite - 349 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

349 Liquidations-Commission imDepartement del Trento, später (am 23. Oct. 18I5) mit kaiser!. Entschließung zum Appella» tionsrath in Mailand ernannt, und be- kleidete später die Stellen eine« Vicc- präsidcntcn und Piäsidenten des Appella- tionsgerichtes, Vom I. 1843—51 folgte Auszeichnung auf Auszeichnung. Der Orden der eisernen Krone 3. Classe, dann zweiter Classe schmückte seine Brust, nnd noch in seinem Pensionsstaude (nach 1851) schenkte ihm die Gunst seine« Mon- archen den Frciherrntitel. Die letzten Tage seines Lebens, nachdem er am 15. Dec. 1851 in Ruhestand getreten war, brachte er in häuslicher Zurückgezogen- heit, mit der Erziehung seiner Neffen beschäftigt, zu. — B esozzi, Karl Er molaus, Neffe des Vorigen und Sohn des Peter Besozzi, Bruder des T h ad- d aus, steht in Diensten der kais. Armee, bekleidet die Stelle eines Obersten in der Genie-Abtheilung de« Generalstabes nnd wurde für seine außerordentliche Dienst- leistung bereits mit dem Orden der eiser- nen Krone ausgezeichnet. Xeornloßia He! Barone Illaden LluuIII« Le«oi?,i (Iliwnu L°!>l»uti, 8°,). — N^iLtt» uM«i»Ie 6i Uiwno, IZöi, Jänner, Nessel, Gottfried von (Geschicht- forfcher und Benedictineiabt, geb. zu V uch h eim im Mainzifchen 5. Sept. 1672, gest. 20. Iän. 1749). Sein Vater lebte als Hauptmann der Lanrmiliz in Buchheim, Gottfried studirte zu Aschas- fenburg, Bamberg, Würzburg Philoso- phie, und Theologie zu Salzburg, und trat 1692 in den Bcnediclinerorden zu Göttweih in Niederösterreich. In Wien erhielt er die theologische Doctoiswiirde, und lehrte dann im Mainzer Kloster Seligenstadt Philosophie und Theologie. Der damalige Churfürst von Mainz, Lo- thar Franz au« dem Hause Schönborn, bediente sich B.'s zu Gesandtschaften nach Nom, Wien und Wolfenbüttel. Als Her- zog Anton Ulrich in Wolfenbllttel in einem Alter von mehr als 70 Jahren zur katholischen Kirche übertrat, soll B. wesent- lichen Antheil an diesem Religionswechsel gehabt haben. Vorher schon erschien von B. ohne Namen das Schriftchen: „Huni ^«aginta romnilo-cal/lolicnm piciem omni- bu« alı«^ rne/erencil motion ' (Uoßuntias 1708), auch deutsch: „Fnichi» Nlotinrn",... (Ebenda!.. 1708). 1714 ernannte ihn Kaiser Karl VI. zum Abte vo» Gött- weih, zwei Jahre später zum kaiserlichen Theologen, und schickte ihn 1720 zur Bei- legung der in Kempten entstandenen Ir- rungen. B. war zweimal Rector der Wiener Hochschule, scin Jubiläum als Professor und Doctor, welche« er 174L snerte, verherrlichte Kaiser Franz I. durch seine Gegenwart. B. hat sich ebenso nm die Wissenschaft, wie um seine Abtei erhebliche Verdienste erworben. Letztere ließ er 1718 nach einem Brande pracht- voll aufbauen, errichtete darin eine an feltene» Handfchriften, Drucken und an- dern kostbaren Werke» reiche Bibliothek mit einem Museum. Bedeutend siud aber B.'s Verdienste um die Geschichte. Er unternahm die Herausgabe des Werke«: oltricen«« or^ H, Deneciict», ^ e^: coclcl, tum clome^lici« tum tum etc, ^om / «ire / monasteri! leFerıısoeüLİz 1732, 2 Bde, mit 2 Kupf. vor dem Titel, 3 Kar- ten und 38 K. K). ^Vergleiche darüber H,«!. Lrud. I.ißs, vom I. 1734, S. 97 —112, welche Anzeige auch besonders gedruckt worden und Ldert (l^rid. ^d.) Libi. I.ex. Nr. 4156). Dieser Prodi»- mn«, welcher eine Anleitung zur altenGeo» graphie nud Kcuutniß der ehemaligen deutschen Gaue, eine kritische Graphik und diplomatische Topographie enthält, ausgezeichnet durch seine Gediegenheit,