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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 367 -
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36? le Dr. Holler (ľni» 1853) V. VH, 8?, »01, — (Vrockhaus) Conuersat^Leriton (l0, Äufl,) (Leipzig 1821) II, Nd. S. «32. zelrdj, Stephan (ungar. Land« t a g s a b g e o r d u e t e r, Publizist und Philautrop, geb. zu Szerdahely im Oedeuburger Comitat 28, Nov. 17W, gest. zu Hioja im Toluauer Comitat 6. Mai 1856). Gatte der Vorigen. Er besuchte die Schulen zu Oldenburg uud Prcßburg, siedelte sich dann im Toluauei Comitate an und ward mit dem alten Daniel Csap« dessen Reformator und Schöpfer cine« alle« Edle bezweckenden Gemeingcisteö. Schon in den Jahren vor dem Landtage von 1825 stand Vc- zeredj unter oeujeiiigcn, wclchc für die Anfiechthaltnng der Rechte ihrer Nation u, ihres Königs einstanden. Auf dem Landtag von 1830 ist er bereits als Abgeordneter zugegen uud beschäftigt sich hauptsächlich mit der Regelung der Urbarialverhält- uisse, wo sich bereits sei» philantropischer Geist, wie auch später auf dem Landtage vou 1832/6 in hervorragender Weise be» uilundete. Ans dem Landtage von 1843/4 war er auf's Nene Abgeordneter des Tolnauer Comitales. Zum Landtag von 1847 wurde er nicht gewählt. Ans allen Landtagen, wo er zugegen war, übte er als das eifrigste Mitglied der vernünftig Liberalen und als eiuer der bedeutendsten und gediegensten Redner großen Einfluß ans. Ueberhaupt that sich B. als Redner durch seine vielseitige Gelehrsamkeit und ästhetischen Geschmack hervor. Seine herrlichste Rede hielt er auf dem LlMdtage 1844, als er für die Ab- schaffung der Todesstrafe das Wort crgrifs, Anch bei Begründung nützlicher Vereine nahm B e z e r edj nicht nur durch Worte, souder», auch durch bedeutende Geldopfer uamhafteu Autheil. Die meisten Vereine zählte» ihn zu ihrem Mitgliede, bei vielen war er auch einer der Begründer uud Direttore«. Zu Hidjan errichtete er eine Kleinkinder-Bewahranstalt. Er war der erste, welcher mit seineu Unterthanen zur unter günstigen Bedingungen für diesel- ben Verträge schloß und dadurch seine umanislischen Ansichten verwirklichte. Auch pstauzte er auf feinen Gütern deu Maulbeerbaum, betrieb nicht ohne Erfolg die Seidenzncht und bildete selbst einen Verein zur Hebung der vaterländischen Seidenzncht; früher fchon hatte er im Tolnaner Comitat eiueuVerein in'sLeben gerufen, der sich verpflichtete, nie eiu anderes als im Baterlande erzeugtes Tuch zu benutzen. Auf dem Landtage von 1840 sprach B. der erste den Grundsatz einer allgemeinen Besteuerung aus, wodurch er sich Stephan Sz e che n y i's Mißbilli- gung zuzog. Schon 1838 gründete er zn Szodros ganz im Geiste seiner philantro- pischen Grundsätze eine Colonie, welche so guten Erfolg hatte, das; sie gegenwärtig einen Complex von 150 Häusern bildet, worin Wohlhabenheit herrscht. Beze- redj's flammende Begeisterung für die Menschheit, für Recht und Wahrheit haben ihn wohl auch zu Uebertreibungen verlei- tet , wodurch er sich oft dem Spotte kalt berechnender Politiker ausgesetzt hat. Sein Aeußeres, seine glatte hohe Stirne, seine ganze Kopfbildung erinnerte an die alten Weisen Griechenlands, und die Vor- träge des ästhetisch gebildeten, in den Clas» sileni bewanderten Redners hatten eine echt antike Färbung, wodurch er sich nicht ohne Grund den Namen des „ungarischen Demosthenes" erworben hat, Anch in der Publicistík leistete B. Lobenöwcrthcs und im ,, kesti Hiring erschienen mehrere Artikel von ihm, welche im Sinne der Centralisation geschrieben sind, zn welcher Partei B. gehörte. Der Verfasser der „Ocluís" schildert B ez e r e d j folgen- dermaßen : „B. ist Ungarns größter Quakker, Man hält ihn für eiu Genie und aus reiner Ehrlichkeit trachtet er das
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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