Seite - 389 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

389 iistr. Inf.»Reg. Graf Stuart Patrik Nr, 18, machte unter Erzherzog Karl den Feldzug am Rhein mit, kämpfte mit Auszeichnung bei Abensberg; wurde 1809 Officier und that sich wieder bei Afpern hervor. Im I. 1813 ist B. beim Wieberausbruche des Krieges Ad- jutant des Generals Meerfeldt in der Völkerschlacht von Leipzig, wo er auch verwundet wurde. Mit dem siegreichen Heere ging B. über deu Rhein und machte den ganzen Feldzug mit, den der Vertrag von Paris beendete. Nun kehrte B. nach Oesterreich zurück, kam nach Prag, wo er die Vorlesungen des Canonicii« u. Astro- nomen D a vid besuchte, und sich nunmehr ganz der Astronomie widmete. In der Nacht des 27. Febr, 1826 (B. befand sich damals zu Iosephstadt in Böhmen) gelang es ihm, einen kleinen neblichten Stern zu entdecken, den er bei wieder- holter Beobachtung mittelst des Calcul« für einen Kometen von kurzer Umlaufs» frist und zwar als den bereits in den I. 1772 und 1805 gesehenen erkannte; eine Annahme, die er unterm 14. März d. I, veröffentlichte, und 10 Tage später durch parabolische Rechnung noch genauer be- wies, daß er jedesmal nach 6'/< Jahren in unsere Nähe zurückkehren müsse ftei» gleiche: Geschichte des Kometen, den Hauptmann von Biela entdeckte, von Alois David, Prag 1827). Das Ori- ginal-Manuscript mit der Berechnung des Kometen schenkte B. dem stadtischen Museum Correr in Venedig. Nach B.'s Angaben berechnete bald daranfL lausen, Director der Sternwarte zu Altona, die elliptischen Elemente dieses Kometen, und fand ihn wirklich mit dem 1772 u, 1805 erschienenen identisch, welche Berechnung vou Professor Haiding wiederholt wurde. Die Mittheilung dieser interes- santen Entdeckung ging an alle Stern- warten im Norden, und König L h r í stia u Friedrich von Dänemark schickte dem Entdecker einen werthvollen goldenen Chronometer, auf dem die Anfangsbuch» staben des königl. Namen« und des Be- schenkten eingegraben sind. Der Komet au und für sich war für die Wissenschaft besonders wichtig, weil es sich zeigte, daß seine Bahn einen gemeinsamen Punct mit der Erdbahn besitzt, so daß er diese möglicher Weise — natürlich nur dann wenn die Erde gleichzeitig in demselben Puncte steht — berühren kaun. Eine ähnliche Gemeinschaft hat er mit der Bahn des Enke'fchen Kometen, Biela's Komet wurde wirklich schon 1772 und 1805 beobachtet, aber so groß waren die Störungen, die er bei seinem Vorüber- gehen bei Jupiter erlitt, daß die Erschei- nungen nicht für identisch, d. h. von einem und demselben Kometen ausgehend auge- sehen wnrdeii. Im I. 1846 zeigte er eine überaus merkwürdige Entwickelung; er theilte sich nämlich in 2 gesonderte Ko- meten von völlig gleichem Ansehen, und nur der Lichtstärke nach verschieden. Auch im I. 1852 ist er als Doppelkomet wie- dergekehrt. — Bald nach dieser Entdeckung vertauschte B. seinen Aufenthalt in Böh- men mit dem in Neapel, wohin er mit dem Regimente Lilienberg — in dem er schon 1824 Capitän geworden war — abmaschirte. Dort setzte er seine astrono- mischen Beobachtnngen fort, und kam mit Piazzi, dem Entdecker de« PlanetenCeres zusammen, der V. sehr auszeichnete, wie auch die Astronomen Cacciatore, Arioschi, Capocci und Leopoldo dal Re ihm Beweise der Hochachtung gaben. Nachdem die vcrtragsmäßigcOccnpations» frist vorüber war, kehrte Biela in's lombardisch - venetíanische Königreich zu» rück, wo er Platzhauptmaun der Stadt Rovigo wurde, welche Stelle er von 1832—44bekleidete. I m I . 1344wurde B. vom Schlage gerührt, und trat nach 46jähriger Dienstleistung mit Majors Charakter iu Pension. Um eine Llnde-