Seite - 390 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

390 rung seiner Leiden durch den mildern Himmel Venedigs zu erzielen, wählte er diese Stadt zu feinem bleibenden Wohnsitz, und nicht mehr im Stande, feiner Lieb» lingswissenschllft zu obliegen, wendete er sich mitten unter den Schätzen der Kunst dem Studium derselben zu. Wie er einst einen der merkwürdigsten Himmels- körper entdeckte, so fand und erwarb er nun bei seinen Kmistforfchungen einen neuen Schatz, nämlich ein Gemälde Ra- phael's: „DieVision Ezéchiels". Dieses Bild wird im Gegensatz zu dem im Pa- laste Pitti zu Florenz befindlichen für da« Original gehalten, Jacob Burckhaidt, in feinem „Cicerone. Eine Anleitung zum Genuß der Kunstwerke Italiens" (Basel 1855, S. 904) schreibt: „Das florenti- nifche Exemplar ward mannigfaltig ange- zweifelt, dasjenige, welches 1852 im Besitz des Capitans Viela in Venedig war, von geübten Augen vorgezogen" ^Ver- gleiche auch: Malvasia,FelsinaPittrice, Bologna 1668, I Bd. ß. 44s. Unter sol- chen Studien verlebte B., von seiner Gattin in den oft heftigen Krankheits- Anfällen sorgfältig gepflegt, die letzten Lebensjahre. Das letzte wichtige Lebens- ereigniß B,'s ist sein Uebeitiitt vom Pro- testantismus zur katholischen Kirche, den er kurz vor seinem Tode, am 8, Jan. 1856, ausführte. Am nämlichen Tage ertheilte ihm S. E. der Patriarch von Venebig Aurelio Mutt i die heil. Fir- mung, wobeiS.E.GillfFicquelmont als Filmpllthe zugegen war. Anfang« Februar erkrankte B. und am 18. um Mitternacht gab er seinen Geist auf. B. verstand mehrere Sprachen, vorzüglich aber die italienische und hatte die ersten Gesänge des Dante in's Deutsche über- setzt, in welcher Sprache er auch mehrere Original'Aibeiten in Poesie und Prosa verfaßt hatte, wie er sich überhaupt viel ! mit Literatur beschäftigte. Es erschien! von ihm: „lik zweite grosze Mitmkral! neu,! ! iiber einige Oehlinmizze der ie oder Zlndenlnngln zn einer GlMiii der It" (Prag 1836, mit 10 Stein- taf. 8°.). B. war Mitglied vieler gelehrter Vereine, zu London, Berlin, München, Göttingen u. a,, und stand mit Männern , wie Booe, Harding, Schumacher, ^ Clausen, Littrow, Arago, Heischet, ! Humboldt und Piazzi in Briefwechsel. Eine Gegend der sichtbaren Seite unseres ^ Monde« wurde mit dem Namen Viel«, < ihm zu Ehren, bezeichnet ssiehe General« ^ karte der sichtbaren Seite der Mondober« stäche von I. H. Madler, Berlin 1837). B, war der letzte seines Stammes, mit seiner ihn überlebenden Gemalin Anna, geb. Edlen von W a >len stern hatte er eine Tochter, die an den k. k. Oberst Moritz Grafen Forgat sch vermalt, schon in der Blüte ihres Leben« starb, nachdem sie ihrem Gemal zwei Kinder geboren hatte. B. bildet mit Vega und beu beiden Zach in einer und derselben Richtung die Zierde ber österreichische» Armee. In den letzten Jahren seines Lebens ward er von einem schmerzlichen Leiden heimgesucht, doch war ihm das seltene Glück beschieden, seinen eigenen Stern viermal wiederkehren zu sehen. Zur Erinnerung an Wilhelm Baron Niela, l. I, osti. Major in Pension (Venedig 1826, I, Grimaldo) lnach dielen, ist B, im Jahre 1781 geboren .^— Oenni neurologici del barons Nusslielino Liela i, r. maggiore nel!' armata (Venedi? I85K, Nrilualdo),— Oestl, Milillll- Kon»erl«tions - Lezilon, Herausgegeben von Hii tenfelb u, Dr, Me>, n ert (Wien 1821) I. Nd, S. 410 (Art, v. St!,) Inennt irrig sei- nen Geburtsort Ko sla>. — Wiener Courier 182«, Nr, 54 Inach diesem ist B. am 18, März 1782 geboren!, ^ Por t rät ! Unterschrift! Niela'« Facsimile; darüber sein Wappen. G, ProSdocimi de!. E, Reinhart lit. Bielowsli, August (Dichter und Geschichtforscher, geb. zu Krecho wiec in Ostgalizien 1806). Studirte in Lemberg, wo er sich frühzeitig schon mit Literatur beschäftigte, wofür in den 30ger