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eine« protestantischen Pfarrers, studirtc
1816—24 auf den höheru Lehranstalten
zu Ludwigsbiilg, und von 1824—26 als
Zögling des Protest-theologischen Vor-
bercitungsfeminars im Kloster Schön-
thal, da« er 1826 mit dem Stuttgarter
Gymnasium vertauschte. Im I, 1828
besuchte er die Uuiveisilät Tübingen, wo
er theologische, classische und historische
Studien trieb. Im I. 1831 folgte er
einem Rufe an das Gymnasium zu Biel
im Canton Bern als Professor deutscher
Literatur und Geschichte. Bei seiner streng
conservative« Richtung fühlte er sich auf
diesemPosten nicht zufrieden. Nun wurde
er 1833 als wissenschaftlicher Arbeiter in
die österreichische Staatstanzlei nach
Wien berufen, wobei er zugleich den Titel
eines l. t. Professors der Staatswisscn-
schasten erhielt. In dieser Stellung blieb
er bis zum Jahre 1841, in welchem er
um Enthebung von seinem Amte bat,
nach Ludwigsburg ging, dort sich mit wis
senschaftlichen Arbeiten beschäftigte, und
am 23. Dec. 1845 zur katholischen Kirche
übertrat. Im folgenden Jahre übernahm
er zu Augsburg die Redaction dei'oNeal-
encyklopädíe für das katholifche Deutfch-
land". Sei» Glaubensiibertritt veran-
laßte die Schrift: „Nleine Aechtferlignng nnd
mein Glaube" (Augsburg 1845). Außer
dem fchrieb er: „Der deutsche Horatius'
(Ludwigsbuig 1831, 3. Nufl, 1841); —
„ÜZezchichle der stai! und landschalt Li
(Biel 1834, 3 Ndchn.); — „Fürst «Liemens
Metternich nnd sein Zeitalter" (Sckaffhailsen
1836, 3. Aufl. 1845); — „Der Vnteigai,
di, polnischen Nationalst»»!»" (Stuttg, 1839,
2 Bde,); — „Peter der «rosse and sein sei!
»iter" (Reutlingen 1841); — „Alemanni
sche Volkssagen" (Ztuttg. 1844, 2Vdc,);
— „Gilchichte dts pliil«s°lchischen mi» re»,
tioniiren Hahrhnnderls" (Ichaffhausen 1844
u. 1845, 2 Bde.). Aufsehen und Gegen
schriften erregte feine theologisch.polemi-
fche Schrift: „Der Protestantismus in »einer
».Wurzbach, liogr. kezilon. selbstllnilösnng", welche zuerst anonym
chaffhausen 1843, 2. Aufl. 1846) er«
schien, Hinders Arbeiten beurkunden
einen talentvollen, kenntnißreichen Mann
und auch seine politischen und kirchlichen
Gegner anerkennen ihn als ehrlichen
Charakter.
Xauvelle Nio^rapnie ^envrale ... puhliss
30U3 la direction ds 21. le Dr. U«5ker
(?ar!« 1853) VI, Lä, 89, 98, — («rockhan«)
LonuersiUions-Le i^lon (10, Auflage) (Leipzig
1851) II, Nd, S, ?»l>. — W e y e r (I,), Da«
große Conversations-lexilon für gebildete
Stände (Hildbiirghausen 1852, Nill, Inst.
Lex, 8°,> Suppl, II, Nd. T, 164,
Vinder von Faliusch, Wilhelm Frei«
herr (t. k. Oberst, Ritter des Mar.
Theresienordens, geb. znF uld a in Kur«
Hessen 1779, gest. zu Brunn 23. Mai
1850). Von niederer Abkunft, trat er im
I. 1796 als Rcichsreciut in das Inf.»
Neg, Baron Schröder Nr. 7,, und
machte die Feldzüge bis 1800 in Deutsch,
land, den vom I, 1805 in Italien mit.
Im I. 180L ward er Unterlieut., und
I^WOberlieut., nachdem er sich im Feld-
zuge dieses Jahres bei Haufen, E cl-
inii h l und E b e r s b e r g, fowíe auf dem
Rückzüge nach Znaim durch auffallende
Tapferkeit ausgezeichnet hatte. Das I.
1814, m welchem er zum Kapitänlieut.
vorräute, gab ihm ganz befondeie Gele»
gcnheit, seine Umsicht und seinen Muth
zu zeigen. Der Feind hatte nämlich La
Fertä an der Aube besetzt. Es galt hier,
die Vereinigung des am rechten Ufer die-
ses Flusses stehenden 3, öster. Armeecorp«
mit den russisch-wi'irtembergischeu Trup-
pen am linken Ufer zu bewerkstelligen.
B. machte die« durch die entschlossene
Erstürmung vou La Ferts möglich. Um
den Fcind fortwährend zn beobachten,
erbot sich B., ihn mit seiner Division als
Avantgarde zu verfolgen. Auf diesem
Wege überrumpelte er nun in dcvselben
Nacht da« feinbliche Bivouak bei L e F o f»
fes so, daß der Gegner in wilder Un«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon