Seite - 405 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

405 war er bei der Zeitung „Neli^io« beschäf» tigt. Im Juni 1855, als die Cholera wü» thete, ward auch er ein Opfer der Seuche. 0286/, d. i. ungar. Schriststeller. Sammlung von lcbensbeschieib. Von Ialob Ferenczy und Josef Dan ie l i ! (Pesth i82«, Gustav Emich) T, ö«, Birl, Ernst (Geschichtforscher, geb. zu Wien 15. Dcc. 1810). Trat nach zurückgelegten Studien an der Wie- ner Hochschule 1831, bei der k. k. allge- meinen Hofkammer in Staatsdienste. Seit 183? an der kaifcrl, Hofbibliothek ange- stellt, wurde er am 6, Nov, 1854 zum wirklichen Custos an dicsem kaiser!. I n - stitute ernannt, dessen Reoiganisirung iu der Abtheilung der Druckwerke seit 1848 seiner Leitung übertragen ist. Am 26. Juni 1848 wurde B. zum coriespon- dircnden, uud am 28. Juli 1851 zum wirkl. Mitglied der philos.» historischen Classe der kaiser!. Akademie der Wissen- schaften ernannt. Seine schriftstellerische Thätigkeit begann 1835 mit Herausgabe der Regesten des Hauses Habsburg, die Fürst <3. M. L íchn o w s k y seinem bekann- ten Geschichtsweike einverleibte. Diese durch großen Umfang wie Zerstreuung des Materials schwierige Aufgabe beschäf- tigte ihn unausgesetzt bis 1845. Während dieses Zeitraumes hatte Ä. die günstige Gelegenheit, fast alle öffentlichen und die bedeutendsten Privataichive dcr Monar- chie auf wiederholten Reisen au« eigener Anschauung kennen zu lernen, und reich- haltige diplomatische Sammlungen zu- sammen zu bringen. Dem Grundsätze treu, nur dann mit einer Arbeit hervor- zutreten, wenn es möglich Neues zu bie- ten, oder stereotyp gewordene Entstellnn- gen von Thatsachen zuberichtigen gibt,hat B. bisher mehrere historische Schriften veröffentlicht, fo u, a, : „Aiknndeniinzstge znr Oezchich!? Naisei Friedrich de« »I. in den Jahren l—HAß?, »a» bisher nnbenWen Gnellen" (Wien 1853, 8°.); — „Nildnlsze kzten. Her !»ge des V,!V, Iahrhnndeits nnd ihm Gemlllinen, znm iriten NIale heransgegelien (mit hiliar. Gr- länternngen)" (Wien 1855, 4°.); — „Ätten- stücke, Herzog Philipps nan Vnrgnn» Gesandt zchlN nn den Ml des iiimizchen Nd'nigl Friedrich IV. in den Jahren ^> V^? und IHW betreffen!!; (in C h mels österreich. Geschichtsforscher, Wien 1838, 8°., Bd. I, S. 231; auch unter dem Titel: „Document« relatif ä enrobée !) a la cour, etc." (Gand 1842, 8».), und im „UesLllFer des ««enee« Ristori- c>ue8 de Lelzi^ue etc," (Land 1842, 8°,); — „Des Ohiphlnmergei'sNlage nmNünig Älbrech! II. f «?. Gct, ^23" in dem von den Beamten der Hofbibliothek heraus- gegebenen Album zur Feier des 70. Ge- burtstages Sr. Erc. des Grafen Moriz von Dietrichs! e in, Präfecten der Hof» bibliothek:c. (Wien 1845,4 ",) ; — „Neitriigl >ni Oeschichle der Nd'nigin Glilalieth »»n Ungarn nnd ihre« Sohnes Nönig ladizlan», lÄüÜ — 57" (Wien 1848, 4°,); »uch in dem Werke: Quellen und Forschungen zur vaterlän» difchen Geschichte, Literatur und Kunst. Wien 1849, 4°.^; — „Vertrag d« Viwe des lßnbernlitliis Hnmyad und Michael Szilüg^i^ mi! dem Pnllitin K'adillans »»!> Glir» zu Kzegedin °» 13, Jänn, IÄ58" (Wien 1851, 8°.); sin'« Ungar, übersetzt im ITj Z la tar Nu^euin etc. Pesth 1851^. Als Mitglied der von der kai!. Akad. der Wissensch. nie» bergesetzten Commission zur Heransgabe der ,,^,cta eoneiliaruiu Zaeculi XV", hat B. gemeinschaftlich mitFr. Palacky in Prag den ersten Band dieses großen Sammelwerkes „Leripwrum concilii LasileüZis Vol, I," 1856 in Fol. vol« lendet. Ein besonders reichhaltiges Ur- kundenbuch zur Geschichte der Grafen von Cilli ist feiner Vollendung nahe, und wird zugleich mit einer kritischen Geschichte dieses berühmten Geschlechtes erscheinen. Almanach der lais, Akademie der Wissenschaften