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fül d. I. !852 (Wien, TtaatKdr., 8°.! S, ІЗ?,
— Ein Por t rä t N,'«, gezeichnet »on Da it-
ti) a g e, befindet sich in der von letzterem
herausgegebenen Bildnißsammlmig der Mit-
glieder der lais, Akademie der Wissenschaften,
Birlenstock, Johann Melchior Edler
von (Schulmann, Studie «Präses
in Wien, geb. zu H eil ig en stadt im
Eichsfelde 11. Mai 1738, gest. zu W i c u
30. Oct. 1809; die Angabc 180?, dic
sich auch findet, ist irrig). Seine eigent-
lichen Studien machte er zn Erfurt und
Göttingen, und uach Vollenduug dersel-
ben, begab er sich »ach Wie», wo sich die
große Maria Theresia de« Jüng-
lings annahm, und er anfänglich in der
k. l. geh. Staatökanzlei diente. Als Kai-
ser Iofeph nach Frankfurt zur Kaiser»
kiönung zog, nahm er B. als Hofsecretär
mit. Wegen persönlicher Mißverhältnisse
mit dem Freiherr« von B і n d e r-K і і e g l°
stein (s. d.), tratB. späterzurböhmifcheu
Hoftanzlei über, wo er Referent in Stu-
diensachen , und später Beisitzer der Bü»
chercensiircommission wurde. Auch aus
die Akademie der bildenden Künste, zu
deren Rath B. ernannt worden, erstreckte
sich sein Einfluß. In diesen Stellunge»
leistete V. unter Kaiser Joseph II.,
Leopold II, bis 1794, wo er überall
als aufgeklärter Manu nach Gesetzen eines
veinüuftige» Fortschrittes thätig war,
viel Gutes. Als nach geänderten Grund»
sätzen die Erziehung in die Hände der
Geistlichkeit übergeben wurde, wurde B.
als Hcfiath in den Ruhestand versetzt.
In diesem blieb jedoch seine Aufmerksam
leit immer auf da« Bestehende gerichtet,
und seine Ansichten über eiu und das
andere brachte er zu Papier und theilte
sie seinen Freunden mit. B.'s richtiger
politischer Blick, humanistisch gebildeter
Geschmack, nnd geübtes artistisches llrthcil,
besonders im Fache der Malerei nnd
Kupserstechknnst, erhoben ihn in scinem
amtlichen und anderen Wirkungskreise zum Beste» der ihm anvertrauten Geschäfte
über das Niveau de« Gewöhnlichen, Ihm
verdankt Oesterreich die zn seiner Zeit in's
Leben getretene bessere Einrichtung des
Schulwesens. Kaiser Joseph war ihm
sehr zugethan, u. der große K a u n itz wen-
bete ihm seine Gunst zu. Tie meisten ge-
saiidtschastl. Berichte hatte B. abzufassen.
B.'s Gelehrsamkeit und Geschmack waren
sehr groß, er besaß eine kostbare Bibliothek
und schätzbare Sammlungen an Genial»
den, Alterthümern, Knpserslichcu und
Handzeichmingen, welche 1810—13 ver-
steigert wurden. Zur Versteigerung der
erstein, welche sehr viele Curiosa enthielt,
hatte sich Clemens Brentano (nach
Einigen mit Birken st ock verwandt)
eingefunden und mehreres gekauft. Die
Urtheile über Birkenstock von Bret-
schneider, der übrigens seine Gelehr-
samkeit und Belesenheit nicht anzutasten
wagt, beruhen auf Gehässigkeit. Als
Schriftsteller hat Virkenstock nicht
viel geschrieben, aber in den vorhaude»
nen Schriften zeigt er sich als einen
Meister des lateinischen Styls. Ein
wahres Muster desselbeu ist seine im La-
pidarstule verfaßte Grabschrift auf Fried-
rich II. von Preußen: „O. Hl. ^ricierici
І/, s," (Viemiae 1786, 4°., aus dem
Lateinischen übers,, ebendas. 1786,4°. und
Verlin 1786, 8"., auch zn Hannover und
Mannheim) sVergl. : Allg. deutsche Bibl.
78. Bd., S. 3—16s; ferner schrieb er:
„/Icl l/ngllro« l/nZ«, !«^ (^Vien 1798,
4°., deutsch von ihm selbst 1796, 4°.).
Auch dieses Gedicht enthält classische
Stellen, Aus seinem Nachlasse wurde
gedruckt: „^/onllmentxm «eternae memo
rine Hin» »«
/losl/lumunl" (Vieniiae 1813,
kul,). Dieses aus der berühmten Dcgcu»
scheu Officin hervorgegangene Prachtwerk
ist mit schönen K. K, von Agricola
ausgestattet. B i r k e n st ockwar ein Schwa»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon