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169L, gest. zu Spalato im Mai 1756),
Studirte Philosophie und Theologie am
Seminar zu Padua, wo er auch die Do-
ctorswüroe erhielt. Nu» kehrte er in sein
Vaterland zurück, doch nur auf kurze
Zeit, da er sich bald wieder nach Italien
begab, wo er dem P. Ricevuti bei Ab-
fassung seiuer illyrischen Kirchengeschichte
hilfreiche Hand bot. Mit ihm visitine
er auch auf Befehl Clemens XI, im
I. 172U die illyrischen Provinzen, und
machte im I. 1725, au« eigenem Antriebe
eine Rundreise in Dalmatien, wo er die
öffentlichen und Privatarchive besuchte,
die abschriftliche!! Urkunden mil den Ori
ginalcn verglich, und die noch unbekannten
abschrieb. Mit diesen Schätzen bereichert,
kehrte er nach Padua zurück, und leistete
dem P. Ni cepu ti unn so wesentliche
Dienste, baß er mindestens als Mitver-
fasser des ^Illirico saero" gelten tann.
Während dieser Beschäftigung mit gelehr-
ten Arbeiten, lag er aber auch seinen kirch-
lichen Pflichten ob, predigte in den Pro-
vinzen von Padua und Treviso, und
wurde bald Leiter des Haufes der Cate-
chumene« zu Venedig. Clemens XII,
der schon auf ih» aufmerkfam geworden
war, ernanute ihn 1789 zum Bischof von
Arbe, In dieser Eigenschaft war B, für
Kirchenzucht rastlos thätig. Im I. 1745
reiste er nach Rom, wo er sich das Wohl-
wollen Benedict« XIV. in solchem
Maaße erwarb, daß ihn der heil. Pater
in Allem was Dalmatien betraf, zn Rathe
zog, nnd nach seinen Rathschlägen han-
delte. Al« der Erzbifchof von Spalato,
Anton K a d c іck> starb, wurde Bizza vom
heil, Vater in diese Wiirdc eingesetzt. Nnn
begab sich B. »ach Venedig, um vem Do-
gen und vom Senate die Bestätigung»-
briefe zur Uebernahme der Kirchcngnter zn
erhalten; kam alsdann nach Dalmatien
u, hielt im İnli 1746 feierlichen Einzug in
Spalato, Auf seinem Posten entwickelte A.
eine rastlose und wohlthuende Thätigkeit
v, Wuizbach, biogi. in seiner Diocese, die bald ein Muster
für andere war. Dreimal hielt ci Visi-
tationen iu seiner ganze» Diöcese, berief
ein Diöccfau-Concilinm, um die für das
Seelenheil seiner Gläubigen nöthigen
Reformen einzuleiten. Das Predigtamt,
der catechetiche Unterricht, wurde in den
Städten neu organisirt und dazu Priester
bestellt, welche in beiden Sprachen ihr
Amt vollziehen konnten. Auch bediente er
sich, um seine Absichten leichter auszu-
führen, der Dienste der w. Väter dci Ge-
sellschaft Jesu, welche in Spalato ein
Kloster besaßen. Dreimal reiste er nach
Rom, und brachte immer neue Begünsti-
gungen sür seine Diöcese zurück. Mit
den ersten Familien Venedigs in stetem
Verkehr, saud er auch von dieser Seite
rege Förderung seiner Pläne, Durch
diese wie durch den heil. Vater erhielt
er die Erlaubniß, ein Seminarium mit
gewissen, seiuer Diocese zukommenden
Einkünften zu dotiien. Als er einst die
Gegend von Poglizz» besuchte, fand er
den dortigen Clerus, der nur die Landes-
sprache verstand, so roh und »»gebildet,
daß er »nn zn Almissa ein neues illyri»
sches Seminar stiftete (1750), worin die
Priester in der slavischen Sprache gebil-
det wurden. Anfänglich bestand das Se«
minar aus 12 Alumnen, später wuchs
es bis zu 5l). A. eruanute nun Rector
und Professoren, und ließ die von feinem
Vorgänger Ant. Kad čich in slavischer
Sprache verfaßte Muralphilosophie in
Druck lege». Auch für die Geschichte fei-
nes Vaterlandes war er rastlos thätig,
und sammelte »uuuteibrochen die wich»
ligsten Quellén, welche er dem P. Far-
latti mittheile, und diesem auch einen
eigenen Schreiber bezahlte, der dem
Pater stets zu Diensten sein sollte. B.
war einer jener Kírchcnfiirsten, welcher
in der seiner Fürsorge nnd Leitung an»
vertrauten Kiichenprovinz zu einer Zeit
segensvoll gewaltet, als es noch den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon