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Geist de« Clerus zu bilden und zu ver»
edeln galt. Matteo Mazzucato hielt
dem Dahingeschiedenen die Leichenrede.
aililttck l!i «Atta «eccelli sHimeone .4!,,), vliio.
v2>in!l2λ (Wien 1850, I^ eednei-, unä ^ar»
L^Uar«, 8°,) 8. 39.
Aizzar», Giovanni de (D i ch t c r u,
Schriftsteller, geb, zu Sabion-
cello im Gebiet von Ragusa 24, Juni
1782, gest. 1833). Ist von vornehmer u.
reicher Familie. In erster Jugend wurde
er der Obhut der Gebrüder Append iui
in Ragusa anvertraut, kam aber, als er
1793 den Vater verlor, uach Venedig zu
einem Onkel mütterlicher Seits, der ihn
vortrefflich erziehen ließ. Früh schon zeigte
sich seine Vorliebe zur Poesie. In Mai-
land, im Hause de« Marquis T r iv ul»
zio gastlich aufgenommen, fand er in
diesem Manne den Förderer seiner Lieb-
linaMeigung. Er lernte nun ein geist-
reiches Mädchen, Maria Talma kennen,
und führte sie — was einigen Kampf ko-
stete — als Braut heim; da entriß ihm
der Tod die mühevoll errungene Acute,
und B. versank in liefe Melancholie.
Man rieth ihm auf Reisen z» gehen, wozu
er sich auch entschloß. Nun begab er sich
nach Bologna, und fand liebevolle Auf»
nähme bei der als Toukllnstleiin zu ihrer
Zeit viel bewunderten Maria Giorgi,
in deren Hause er mit Männern
wie Sciassi, Philipp» Re, Giusti,
Rossini und mit de Tambioní be
tanut wurde. Mit Empfehlungen von
den Genannten begab er sich nach Pisa
und stellte daselbst durch Gebrauch der
dortigen Quellen seine angegriffene Ge
fundheit fo weit her, daß cr dic Gedickte,
die cr im Schmerz über den Verlust sei
ner Frau geschrieben, ordnen n»b feilen
tonnte, worauf sie R ossi u í bei Molí u i
drucken ließ. Nun begab er sich nach Flo-
renz, von dort nach Modena, und kehrte nach 6 Monden nach Venedig zurück. Von
jetzt an widmete er sich ganz der Kunst und
Wissenschaft, begann kostbare Gegenstände
unter Anleitung des Ab. D al m istro
zu sammeln, und betheiligte sich als stei»
ßiger Mitarbeiter am literarischen Jour«
nal von Padua, in dessen 32,—40. Bde.
viele Artikel literarischen, archäologischen
und kritischen Inhalts von Bizzaro
sich befinden, Im Iahic1817, nachdem er
sich früher noch znin zweiten Male vcrhei
rathet, kehrte er in sein Vateiland zurück,
und lebte ganz der Landwiithschaft.
Gliubich im unten citirten Werke
zählt folgende Schriften B.'s auf: „Inno
a H, öiagiu" (Venedig 1797); — „Ocle
liber» in »nemaria cii Zenecletto Ha«/"
(Venedig 1802); — „Olie «»Oc» l^er
le n0H«e Aironi, ^ — ,,Ze>n»o e trn-
ciuciane lli rar« <>M«coli latini «o r^a, l«
FUHea. raccolti ecl illu«lrati per
>3enatare ^/ic/iele >le «Forgo ^ — „T'ra-
lHione clel /f^ canta clell' Aneicle e cli
ia cli
i» »lorte clell» Oanlorte^
clel poemetto clel /lonacci ««e terremot
cliKaau«»" (Venezia 1808); — „üi-
' ' /luen«» clelle nelle arti «ullo
pirita uniano" vorgetragen im
Veneto im I. 1812; — „sermone «ull'
; — „Due canti «ulla gran
ck Dia' (Venezia, 1818); —-
'i^ici' (lizusa 1824);— ,,/»
»lorte cli ľomnla«» tHer«» ^825, " —
,,iilme «acre HsÄ", Außerdem dichtete
V. viele Oden, Terzinen, Canzonen, wohl
über 100 Sonaten und anakrcontische
Lieder, daher cr auch eine Stelle fand im
„kai-naso ^uaereontico ' (Venedig
1818). Er stand mit Vttimeru wie:
Byrou, Mont i , Foscolo, Cesa
rotti, Lanza, Cesari, Pindemonte,
Bett inel l i u, a. in brieflichem Ver
lehr. Mehrere gelehrte Akademien zählten
ihn zu ihrem Mitgliede. Er starb an den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon