Seite - 422 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

422 wie eines Joachim Hoffmann, Heim, Payer, Jos. Ezerny. Vor Allem aber begeisterte sie das Spiel der Frau Cib- bini-Kozeluch. Zuerst trat sie in Pri- vatziikeln auf, 1818 wirkte sie in einem öffentlichen Concerte mit, und 1819 gab sie ihr erste« selbständige« Concert. Nach- dem sie noch im I. 1820 von dem geist- reichen Kunstkenner Eduard Freiherr» von L a n n o y (s. d.) Unterricht im General- basse genommen, machte sie dann Kunst- reifen nach Böhmen, Deutschland, Frank- reich, England, Holland, Im I. 1834 war sie wieder in Wien. Sie trat auch mit Compositionen auf, und diese sind, ohne sonst höheren Werth zu besitzen, meisten« für die Bravour berechnet. Es sind Variationen mit Quartett-Beglei- tung, mit Violine, mit Orchester; Trio für Clavier, Violine und Violoncello; Nachtgesang von Kosegarten mit Clllvieibegleitung; 12 deutsche Tänze, Concertstück mit ganzem Orchester, Ron- deau brillant für« Clavier, Concertpolo- naise für Clavier und Violoncello, 6 Lieber von dem deutschen Improvisator Wolff mit Klavierbegleitung u. f. w. Allgemeine Theater-Zcituug von Ad. Bäuerle (Wien 1824> 1?, Ihrg, Nr, 4N, N,1««,— Nr,« : „Miniaturgcinälde junger Tonlünstlerinnen" v. S, Saphir u, Nr, 44, S. IIS,—Schilling (G, vr,), Da« musi!, Europa (Speyer 184?, F,C, Neidhard) S, 36,— OesttvNa^-Encyüov, (von Grafser und C z ila n n), (Wien 183Z, « Bde) I, Nd. S, 30ß, — Uniuerfal-lexilon von P i e r e r (Altenburg 1840, IV, Bd, S, 23Z, — Meyer (I,), Da« grohe Conversations- kezilon für gebildete Stände (Hildburghaufen 184«, Bibliogr. Inst,) IV, Nd, 4, Abtheil, N,1114, —IhrPort iäi , Unlerfchriftι leo- poldine Blahetla, Kupelwicscr piiix,, Kunill litdnßr, (Wien, gr, 4°,), Blanchi»! nud Vlanchinius, siehe VtllNchini, Franz n. Joseph. Vllllicus, siehe Bianchi. Blllnl, irrig nach Einigen Plan!, Johann Conrad (Weltpriester und Professor der Mathematik, geb. zu Gutenberg in der Bregenzer Herr- schaft in Vorarlberg, ermordet in Wien 13. Febr. 1827). Blank stubirte zuerst in Constan;, dann in Wien Philosophie und Theologie und wendete sich mit Vorliebe der Mathematik zu. Nachdem er zum Priester geweiht worden, that er zehn Jahre laug Dienste in der Seelsorge. Dann übernahm er eine Professur der Mathematik an der Theresianischen Ritter» akademie, deren Präfect er wurde. Als diese Anstalt an die Piaristen überging, wurde V. Professor der Mathematik bei der architektonischen Abtheilung der k. k. Akademie der bildenden Künste. In sei» nein Fache wirkte B. anch als Schrift« steller und zeichnet sich darin durch seine Gründlichkeit und Faßlichkeit aus. Seine Schriften sind: „Zwfanyzgrnndl du Mess- Kunst, Kn dim Gebrauche der k, K, Ober, Nittei akademie in Wien" (Wien 1800, gr. 8"., mit 8 K. K., Zeichnungen dazu ebenda 1805);—-„VlllistandigeÄnfang " (Wien 1809) ;—„3 >i der Rlgeischnitte" (Wien 1814, 81.8°., m i t i l K. K.) ; — „Galeli, der Illgll. rilhnirn undZabien, Zinnsund Tangen!!»" (Wien 1816, gl. 8°,) ; — „VüüstiindigeInlanzzgriinde der ebenen und »PhärizchenGiigonKMltrie" (Wien 1818, gr. 8°. mit 8 Taf.) ; — „Znstrattian über den metbnaizchen Oebranch der Zwlimgzgriinde der Nechneicknns!" (Wien 1822); — „Ne menta arithmetic«« singularis et unioer- «ak«' (Wien 1824). — Das tranrige Loos, daß er durch Mörderhand gefallen, lenkte mit einemmale die allgemeine Theilnahme dein schlichten frommen Priester und von seinen Zöglingen ge< liebten Lehrer zu, und erst in neuester Zeit war c« die grauenhafte Geschichte seines Mordes, womit Adolph B au er le das neue Genre des „Wiener Local» romans" schuf, welches von seinen Nach» ahmern zu einer Sorte von Unterhat» tungslecture mißbraucht warb, wofür es in der Literatur leine Bezeichnimg und für