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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
Seite - 430 -
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Seite - 430 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

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430 wyl, das unter Fellenbergs Leitung stand, DiescReisc war fiirB's.Zukunft cnt scheidend. Gras Fries hatte immer de» Gebauten gehegt, seinen Sohn in der Schweiz erziehen zu lassen. Bla s k o vic war von allem Anbeginn gegen diese Idee gewesen. Der Graf hatte ihn nun auf die Reise mitgenommen, um die Be denken seines Begleiters zu besiege». Bevor sie nun alle nach Wien zurückkehr- ten, mußte die Frage, ob B. mit seinem Zöglinge in der Schweiz bleiben solle oder nicht, zur Entscheidung gebracht werden. Alle persönlichen Rücksichten und seineu Vortheil aus den Nngcii lassend, erklärte B., der junge Graf sei kein Schweizer Patrizier, sondern österreichischer Staats- bürger, österreichischer Cavalier. Der kais. Regierung könne es nicht gleichgiltig sein, ob die Edlen des Landes daheim ober auswärts erzogen würden. Für seine künftige Bestimmung könne der junge Graf nirgends besser als unter Oester- leichern herangebildet werden. Nach einer ohne Erfolg gebliebenen mündlichen Unter« reduug mit dem Grafen schrieb B. an denselben: „Ich glaube, Sie sind mit mir noch gleicher Meinung, Mori z soll nach dem Beispiel der englischen Großen eine clasfische Bildung erhalten; nehmen wir nun die Engländer in Ziel nnd Tendenz als Muster an, warum nicht auch in Hin- sicht der Mittel und Wege? Dicse große Nation sieht eifersüchtig darauf, daß ihre Jugend bis ins zwanzigste Jahr im Vaterlande gebildet und demsclbcn aner- zogen werde; dann entlassen sie dieselbe frei in die Welt, um sich die Ecke» abzu- stoßcu und Erfahrungen filr's praktische thätige Lcben zu sammclu," — Dcu fol- genden Tag wnrdc ihm auf diese Zeilen die Erklärung, daß Graf uud Gräfin seine Gründe wohl erwogen hätten und von ihrem Plane abstehend, in seine Wünsche eingehen wollten. Ihr Sohn solle in Gc- sellschnft von 5—6 Knaben, deren Wahl, so wie auch die Wahl der Hilfslehrer ihm (Vlaštovic s) überlassen bleibe, inPlan» kenberg seinem Gute des Grafen in Niederösterreich^ erzogen werden. Seiner weiter» Ueberlegung sei es anheimgestellt, ob nnd wie daselbst der Grund zu einer Bildnngsanstalt junger Männer für Volksschulen und herrschaftliche Beamten — zunächst blos der eigenen Güter — zn legen, also eine kleine ökonomische Anstalt zu gründen sei, die in der Fulge nicht blos ihm — dem Grafen — sondern auch dem Staate nützlich werben könnte. So entstand die Erziehungsanstalt in Planken» berg, eines der bedeutendsten pädago- gischen Institute jener Zeit, welches leider nur die Dauer von 12 Jahren hatte, dessen Geschichte aber in der Geschichte de« Eiziehungswesens in der Monarchie ein erhebliches Moment bilden dürfte. B. erhielt das geräumige Schloß sammt Garten zur freieren Benützung und Umgestaltung für die Zwecke des Institutes eingeräumt. Der Ruf der Anstalt, welche die Liberalität des Gründers mit einer großen gewählten Bibliothek, reichhaltigen uaturhistoiischen Sammlungen uno kost- spieligen physikalischen Apparaten aus stattete, war schnell begründet. Angesehene Familien des hohen Adels nnd der Finanz» welt gaben ihre Söhne dahin, und die limitirtc Anzahl war bald überschritten, was natürlich Vermehrung des Lehr- und Erziehuugspersoualc« zur Fulge hatte. Doch wurt e über die Zahl von 12 Eleven nicht hinausgegangen. Seiner inneren Einrichtung nach war das Plankcnberger Institut ein Privatgymnasium nach den Gruudzügcu de« damalige» österreichischen Lehrplanes, wobei sür alle freien Fächer der Wissenschaft und Kunst, welche znr standesgemäßen Bildung junger Cavaliere gehören, hinreichend gesorgt war. Turnen, ritterliche Uebungen wurden eifrig ge> pflegt, nnd ländliche Beschäftigungen in der freien Natur förderten die körperliche
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Abel-Blumenthal, Band 1
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Abel-Blumenthal
Band
1
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1856
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.18 x 19.61 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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