Seite - 432 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

432 trieb, war so groß, daß er nach feines Vaters Tode sich entschieden dieser Kunst zuwendete. Er ward nun Zögling jener Musikschule, an der er spater als Lehrer mit Glück wirkte, machte von 1814 an Klmstreise^díeihmallfeitígeAnerkcimung verschafften, und ward nach seiner Rückkehr als erster Clarinettist des ständischen Theaters in Prag angestellt. Im I. 1820 erhielt er die Professur am dortigen Con- servatorium. Was die Behandlung seines Instrumentes betrifft, fo steht er alo Meister in der Durchführung der schwie- rigsten Stücke und im Adagio da. Nicht minder anerkannt sind scine Compositionen (Concerte, Rondo's, Variationen ic,), darunter die „Var/atlun« üi'Äanle« H>aur /a «No'lnette nvec orc/lest«", Np, 28, Auch für die Schule war er bedacht in seiner ^/et/,«^« com^/ete ^e lü/nrlnette etc," (1828). Meyer (I,>, Das große Conversations-lexilon für gebildete Stände (Hildburghausen 184Z, Äibliogr, Inst,, lex, 8»,> IV, Vd, 4, Abtheil, T, 113?, Blattl, Christian (Tyroler Lan- de s v e r t h e i d í g e r, geb. auf dem Onte Wilhelmstctt zn St. Johann in Tyrol). Schon in de» I, 1796 — 1800 als einer der hervorragendsten Landes- Vertheidiger bekannt, ward ihm, nachdem er zum Corporal avancirt, im I. 1801 die zweite silberne Ehrenmedaille ver- liehen. Im I. 1805 stand er al« Feld- webel am 2. und 3. November im Bins» passe; 1809 von der Pillenseer Compagnie zum Hauptmann erwählt, vcicheidigte er den Paß Luftenstcin fo energisch nud gc schickt, das; der Feind von seinen Angriffe» aus denselben abstehen mußte. In Mitic diese« Jahres nach Hanse berufen, stellte er Anfangs September scine Compagnie wieder auf, zog nach kerb im Pinzgau uub »ahm beini Hüttenamte daselbst das für Baiern bestimmte Blci weg. In Lös- sen stand er auf Vorposten. Nach der Wiederoccuplltion Tyrols durch dieBaiern ward V. Gefangener in Kufstein, entfloh jedoch und irrte mondcnlang umher. Endlich erhielt er Amnestie. Trotz diefer traurigen Erfahrung wollte er im I. 1813 dennoch wieder das Seinigc zur Landes- Vertheidigung beitragen, abcr die veiän« berte Stellung Baieriis gegen Oesterreich ließ den Kampf nicht zum Ausbruche komme». Im I. 1834 wurde ihm als Anerkennung seiner Verdienste das Wirthsgewerbe bei der eisernen Hand in Pillerfec verliehen, und noch im I. 1849 war er Hauptmann der St. Iohanufer Schützen. Peter nad er, Tirol« Landesvertheidigung (InüGruck 1818) I I , Bd. S. 1. — Oestr, Wilitär-Konversations » Lexilon. Herausgeg, von Hii ienfeld n. Kr, Meh »eil (Wien 1851) I. Nd, S, 42? (Art, von Mt,). Vlcchll, Franz (Numismatiker, geb. in Kopidlno, einem Städtchen in Bidschower Kreise in Böhmen 177?, gest, zu Prag 19. Aug. 1855). In feiner Jugend ein sehr fleißiger Zuhörer des Professor uud Numismatiker Mader, widmete er sich seit beinahe 50 Jahren diesem Zweige der Wissenschaft und über- haupt der Archäologie mit solcher Vor- liebe, daß gegenwärtig keine numisma» tische Sammlung so in Prag wie in ganz Böhmen besteht, welche von ihm nicht angelegt, oder durch sein Zuthun nicht bereichert worden wäre. Er stand in sehr innigem Verbältnisse zu Dobrovské und Joseph Inngmanu, und später zu den beide» Grafen Frau; »nd Kaspar Sternberg. Besonders verdient hat sich B. um die numismatische Sammlung des Franz Grafen S t e r n b e r g gemacht, für welchc er die böhmische» Münzen ge» sammelt hat, und welche gegenwärtig als Geschenk des Grafen im occhischen Na- tional'Museum aufbewahrt wird. B. war ein großer Kenner der Bilder uud Kupferstiche, wie überhaupt der archäolu»