Seite - 435 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

435 her »och ben Charakter eines Hofkriegs- rathes erhalten hatte, begleitete er bei den drei letzten Wahlconventen die lur- tríer'sche Gesandtschaft nebst dem Archive nach Frankfurt a. M. und gab unter Anderm die erste Veranlassung zu den wichtigsten lurtrier'scheu Vorstellungen in Beziehung ans die kaiserliche Wahlcapi- tulation. Al« im I, 1791 dcr Feldzug gegen Frankreich niitcr dem Commando des Prinzen von Coburg eröffnet uud eine Neichsfeldkiiegskanzlei errichtet wurde, verließ er die kurtrier'schen Dienste, wurde Director der k, l. Kriegs kanzlei und erhielt 1793 den Titel eines k. k, Hossecretärs. Seine Thätigkeit wäh- rend der Feldzüge war eine ausgezeich- nete, und al« Director dcr k. k. Pleuipo- tenzkauzlei wchntc er dem Congiesse von Rastatt bei. Nach Beendigung dcs Con greffes trat er im October 1798 wieder in falzburg'sche Dienste, wurde Hofkanz» ler, geheimer Rath, Lehenpropst, Pfleger zu Milldorf, Post- und Münzbirector zu Salzburg, und erhiclt noch 1801 die reichsfieiherrliche Würde. B leu l hat sich als Staatsmann und Diplomat in schwierigen Verhältnissen ehrenvoll be- hauptet, und die in- und ausläudischen Geschäfte Salzburgs mit Energie geleitet. In früheren Jahren lieferte er in« tur- tiier'sche, später ins salzburg'schc Intclli» genzblatt und ins Hamburger politische Journal gehaltreiche insbesondere stati- stische Aufsätze, welche reichhaltige Bei- träge zur nähern Kenntniß von Salzburg bilde«, und gesammelt unter dem Titel: der ^»»r. slotisüsch nn i iiaer das Her^ gthmn K»!,!in!g (Salzburg 1806, Duyle) erschienen sind. Anch anonym ließ er mehrere Schriften drucke». Baader (Klemens Al,), Da« gel. Vaier» oder lezilon aller Schiijtsteller Naiein« ini 18, Jahr- hundert (Sulzb, 1804, 4»,), — Allgcm, gcogr. Ephemeiiden, I80Z, Oct, 192. — B a u r (Sa- muel), Ällgem, histo^-biogravh.-literarische« Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die im 1, Iahrzehenb des 19, Jahrhundert« gestorben sind. I, Nd, S, 123, — Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Herausgegeben von I, S, Lisch und I. G. Gruber («eivzig 1822, Oleditsch, 4°,) I. Sect, i l , Thl, S, 18, — Der Biograph, Darstellung merlwürdigcr Menschen der drei letzten Jahr- hunderte (Halle 1802—9) VII, Nd. S, 509, — Hellbach (Joh, Christian v.), Adels-Lcplon (Ilmenau 1822, Voigt) I, Nd, S, 120, Bloch, siehe: Ballllgi, Moritz. Bloch, Samson (hebräischer Schrift» stell er, geb. zu Kul ików in Galizien im I. 1784, gest, zn Lemberg 7. Oct. 1845). Bloch war unter den jüdischen Schriftstellern als vorzüglicher Prosaiker geschätzt. Zu seiner Zeit war die deutsche Sprache unter den Juden nicht sehr ge- pflegt und nur das Hebräische die Sprache, welche die Juden mit der Wissenschaft überhaupt bekannt machte. Zu den emsig- sten Vermittlern auf dicsein Gebiete zählt Bloch, welches Verdienst um so höher geschätzt werden muß, wenu man bedenkt, daß damals mittelst der deutschen Sprache zu wirke» nicht gerathen war, weil der Israelit im Wahne, die deutsche Sprache bedrohe seiuenGlauben, vor diesemIdiome eine eigenthümliche Scheu trug. Bloch schrieb „ZHck'le olam", d. i. Hebräische Erdbeschreibuug (Zolkiew 1822 u. 1830, Meíerhofer), — ferner übers, er Rasch i's (darciu), eines der bedeutendsten Bibel» und Talmud > Commentatoren aus der Provence, der kurze Zeit in Prag und dann iu Worms lebte, Biographie von Z u u z und gab Anmerkungen dazu; — ferner: „?He«c?mat d, i. Die Rettung der Juden (Wien, Schmid). Diefe Schrift von Menasse Ben Israel (1Ü04) enthält eine Vertheidigung der Inden und des Indenthum« Crom- well gegenüber, da damals kurz vor Erscheinen dieser Schrift alle Juden aus England verbannt wurden. Diefe Schrift wurde früher fchou vou Men- de l s f o h u in's Deutsche übersetzt. Unter 28»