Seite - 439 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1
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compagno» Rub. Grafser«, ber durch ihn
eme» bedeutenden Theil seines Vermögens
einbüßte, nnter Anderem die Stelle: „Mein
Conpagnon, der Travestiier der Aeneis,
Nlimiauer, travestirte mir mein Dominical-
und Rusticalgilt sammt dem Hause in der
Sta?!", und da« treffende Distichon:
Nlnxaner, Cynisch im Leben und Lied warst
Mann Du des Voltes,
Nickend und schmunzelnd jedoch schüttelt Dir
Virgil die Handl.
— Grafser (Franz!, Wiener Tabletten
(Wien, Kuppitsch, 8°,! S. 125: „Joseph I I .
und Nlimauei" sein interessanter anekdotischer
Beitrag M Charakteristik des Monarchen und
de« Dichter«), — Oräffer (Franz!, Kleine
Wiener Ncmoiren (Wien) I, Bd. S. 6«:
„Da« Kramerfche Kaffeehau«", L. 181:
„Bluniaucre Tod", I I I , Nd. S. 146: „Ein
alter Nlumaieiianer", S, 207: „An der Tafel
Herrn von Vicincrs". (Im Aufsatze: „Das
Kramersche Kiffechau«" werden kurze Skizzen
jener Perfonen gegebe», welche zu Nlumaners
Zeit diefen Ort zu besuchen pflegten, als:
Äyrcnhoff, keon, Hafchla, Natschly, Nluinauei
u, A, Hier entwirft auch Giä f fer in feiner
gewohnten Weifl da« vhysifchc Porträt N/«.
— Ini Artilel: „Blumaucr« Tod" berichtet
Franz Giäf fer über B,'s Nachlaß, den
Graf fer K Vatcr (Rudolph) übernehmen
sollte, bei aber statt dessen einen Faszikel
„Ndversaiien aiB N,'« Lecture" erhielt,
welche wohl Beweise für B.'« anzuempfeh-
lende Methode zu lesen abgeben, fönst aber
höchsten« für Äntcgraphcn - Sammler Werth
haben. Man weiß nicht, wa« mit dem eigent-
lichen Nachlasse geschehen, — Wa« im III. Nd,
S. 146 unter: „Ein alter Blumauciianei"
mitgetheilt ist, siehe weiter unten: „Grab»
fchrift auf Nlumauer," — Im Artikel S, 2«? :
„An der Tafel Herrn von Greiner«", da
werden die Schöngeister jener Zeit: Alringer,
Hafchla, Greine! / Nlumauei, Netzer, Denis,
Mastalier, Natschly beim heiteren Tifchgespräch
dargestellt, das sich eben um Nicolai'« Neise
dreht; ein glücklich gezeichnete« Genrebild, in
welchen» die Gestalten der Genannten lebendig
hervortrete», wie überhaupt Gräffer in die-
sem Genre groß >va> ; leider ist das Genre felbst
klein,1 — Histor, Portefeuille zur Ncuntniß
der gegenwärtige» «nd vergangenen Zeit, 178«
Június, S. 684. — Lisch (I,S,) und Gru-
ber ( I , O,), Mg, Encyklopädie der Wiflen-
fchaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditfch,
4».! I, Sect. 11, Theil, S, 49. — Jorden«
(Karl Heinrich!, kezikon der deutfchcn Dichter
und Prosaisten (Leipzig i»06, Weidmann, 8°,!
I, Bd, S, »З, V, Vd. S, 745, - Meyer (I,), Da« große EonverfaiionK-lerilon für gebildete
Stände (Hildburghausen 1845> IV, Bd. 4. Ab«
theil, S. 122«, — (Brockhau«) Conversation«»
lexikon (10, Ansi,) I I , Nd, S. 774,
II. Porträte, Schrift, Gillbschlift. Ein Porträt
befindet sich vor dem 2?, Bande der Neuen
allgemeinen deutsche» Bibliothek, Unterfchiift:
Äloyö Nlurnaucr, gebore» zu Steyer in Oester-
reich ob der Enns 1755, den 21.Dec, Kupferstich.
W. Arndt 50.— Ein zweite«, Unteifchrift:
Blumauer. Wachsmann »c, (Zwickau, bei den
Gebr. Schumann), Ein mittelmäßiger Nach-
stich de« Folgenden, — Ein d r i t t e s . In
Medaillonform, Im oberenHalbliei« desselben:
Aloysius Lliim^ller natu» Ltylae ΙΙΚΟΟΙ,ν,,
unter dem Medaillon auf einem runden Stein,
den die Embleme der Poesie «nd des Komus
bedecken, steht. . . hui «nio multo
178?, Von diefem vortrefflichen Bilde gibt e«
auch Blätter »vant І!» letti-«, - B,'« Schrift
chaialterisirt A, H enze i» seine»! Buche „Die
Handschriften der deutschen Dichter und Dich-
terinnen" (Leipzig 1855, 8"! S, 13 lwo sich auch
da« Facsimile von B,'« Unterschrift befindet!
folgendermaßen: „Ansgefprungcne splittrige
Buchstaben, eckig, sarkastisch, mit hinaufgezoge-
nen Mundwinkeln," — Grabschrift, Noch«
Allgen,, liter, Anzeiger, 1798, S, 1288 theilt
da» folgende als Orabschrift auf Nlnmauei
mit: Hier , ruhet , > Aloys , Blumauer , j
Cenfor, Dichter, j Epikuräer, Freigeist. Ge-
nie , Hagestolz , Jefuit , ! Kenner , latiums,
! Maurer , > Naso , Oestreichs , > Pfaffen-
feind . > Quälte, Nom > Spöttelte , j Tra-
vestirte . > Unsterblich . Virgils , Werl , j Xe-
nophthalmifch »> , Ibifchaitig »1 , j Zollte
der Natur den Tribut > den XVI, März,
Illuoc-XLVIII, IDa« Vorstehende ist aber
keine Giabschrift auf N lu man er, fondein
der Verfuch eines Schöngeistes, der N,'§ Zeit-
genosse war, diesen nach den Anfangsbuchstaben
de« Alphabets zu charakterisiren, wo sich'« eben
glücklich schickte, daß B lu m a u e r « Taufname
mit A anfing. Die Worte „Hier ruhet" sind
fpätcr dazu gesetzt. Man beobachte nur die
übrigen Worte, so wird inan da« Alphabet in
den sämmtliche» Anfangsbuchstaben entdecken.
Da« Ganze ist gezwungen und nur die vier
Buchstaben T U V W (Travestirte Unsterblich
Virgil« Werl> stimmen treffend, Da« Ganze
machte die Rnndc durch deutsche Journale und
»> lenophthalmic eine Augenkrankheit! B.
itt sehr au den Ange»,
«! Ibifchartig, Eibisch, Althäa, die »elsche
gelbe Pappel, B, war von hagerer hoher Gestalt
und sehr gelber Gesichtsfarbe.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Abel-Blumenthal, Band 1
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Abel-Blumenthal
- Band
- 1
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1856
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.18 x 19.61 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon