Seite - 445 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Abel-Blumenthal, Band 1

445 phic, Mineralogie, Technologie und Sta- tistik zu ausschließlicheu Gegenständen seines Stiibiiim« und seiner schriftstelle- rischen Thätigkeit, und erregte durch seine Geschicklichkeit im Landkartenzeichnen die Aufmerksamkeit des Professors Dättler, der ihm für das physikalische Cabinet der Universität einen kleinen Globus zu zeich- nen gab. Dic weiteste Ausdehnung gab diesem seinem Berufe die Verbindung mit den« kosmographischcn Bureau Lichten- stern's, in welchem er 1813—15 Sc« cretär war. Seit 1819 half er mitSteph. Ritt. v. Keeß (s. d,) das von dem Kron- prinzen Ferdinand (nachmaligem Kai- ser) gegründete vatcrländischc technolo- gische Cabinet besorgen, auch arbeitete N. in desselben Piivatbibliothek, Kupfer- stich- nnd KartensammliinZ. Im I, 1829 ward er Büchercensor. Als Schriftsteller hat sich B, um die Geographie und Lan- deskunde Oesterreichs namhafte Verdienste erworben, und stehen seine geographischen Handbücher — in einer Zeit geschrieben, wo es ihm an Hilfsmitteln, wie sie die Gegenwart bietet, fehlte — unübertroffen da. Unler feinen vielen Schriften ist die vortrefflichste seine: „Neneste Landeskunde des Grcherzlgthnnis Oelterreil!) unter der Onns" (Wien 181«, 2. Aiifl.Gnns 1834, 2 Bde.), ein Werk, das noch bis hente unerreicht dasteht. Die systemalische Anordnung, Vollständigkeit seines Inhalts und eine reiche Literatur machen es noch jetzt zu einem unentbehrlichen Handbuche fiir den Geographen und Statistiker. Ferner schrieb er: „ZIenezies Gemälde der d'zterieich, Monarchie" (8 Bde) in „Schütz's allge- meiner Erdkunde" (,... 1833); — „Wie ner Nnnst nnd Himerbslrennd, non der nenizle wiener ^elchmaik in Guld , Kilber , Nronze , Ei zen , stalli „nd anderen Metallarbeiter," (Wien 1825, L Hcftc); — gemeinschaftlich mít Steph. Nitter von Kecß gab B. heraus: „Darstellung des Fabriks- und Gewerbe- wesens im Oesterreichischen Kaiserstaate" (Wien 1819—24, 3 Bde u. 1 Ad. Nach- trag), und als Fortsetzung und Ergänzung desselben: „Systematische Daistelluug der neuesten Fortschritte in Gewerben und Manufactureu und des gegenwärtigen Zustandes derselben (Ebenda 1829—30, 2 Bde,). Im I. 1817 begann er die Herausgabe des Kalenders: „Nais, österr, C»ler»nzboie, »der nen eingerichteter atigemeiner Kulender liii »lieHeligionsgesellzchaften in üsterr. trbstnaten", welcher vom I. 1817 — 21, und im 1,1822 uuter dem Titel : „Ätlgem, schreib , Ha»,- nnl> Mithschattskalenoir tnr aill liebhaber ländlicher tind städtischer Wirthschaft" herauskam. Mehrere seiner Wissenschaft- lichen Aufsätze sind in Zeitschriften zerstreut; mit dem Professor Chr. G. b. Stciu stand B. bis an des letztern Tod im brieflichen Verkehr. Im I. 1835 wurde B. Custos des k. k. technischen öffentlichen Cabinets. Ocsti, Naiional-Enchklovädie, (von Orä sfer u. Lzi lann), (Wicu 1835, o Bde,) I, Vb. S, Zł?. Suppl. VI, Nd. S, 375, Blumenkroil, Heinrich Freiherr von (kaíf. Kreishauptmann, geb. in Böhmen in der zweiten Hälfte des vori» gen Jahrhunderts, lebte noch 1834). Einer Familie entsprossen, deren Glieder schon 1690 den Nitterstand, und 1781 das Incolat in Böhmen besaßen, trat er im I. 1794 als Conccptsprakti« kant in Galizien in lais. Dienste, und avancirte durch alle Grade hindurch zum Kieishauptmanue in Leitmeritz (1814). Während dieser Zeit that sich B, zuerst als Kieiscommissär des Elbogner Kreises im I. 1805 hervor, da er in der Nähe des feindlichen Heeres die Leitung des bedeutenden Lieferuugs- u. Neqnisitioiis- wescns und die gelungene Einholung wichtiger Notizen au« dcm Auslande mít Erfolg besorgte. Weiters leitete er als Hofseeretär und als Gnbernialrath die Militäireferate zur Zeit der feindlichen Invasion im I. 1809, nnd während des