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Lebensende, jede Neuerung entschieden
abweisend, wirkte.
Oestr. National-EncyNopädie (von Gr äffer
u. Czitann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd.
S. 349. — U2.F?2.r irük. Hietra
/ , d. i. Ungar. Schriftsteller. Samm-
lung von Lebensbeschr. Zusammengestellt von
Jakob Ferenczy und Josef Dan ie l i t
(Pesth 1856, Gustav Emich) S. 61.
Böller, Anton (Sprachforscher).
Zeitgenosse. Richtete durch seine sprach-
lichen Arbeiten, insbesondere im Ge<
biete des Sanskrit, so die Aufmerksamkeit
auf sich, daß er bei der ersten Wahl der
Mitglieder der kais. Akademie der Wissen-
schaften am 1. Febr. 1848 zum corresp.
Mitgliede der philos. historischen Classe
ernannt wurde. Als die Reformen des
Unterrichts im Kaiserstaate die Berufung
deutscher Gelehrten nach Oesterreich nö-
thig machten, folgte auch Böller einem
Rufe als Professor des Sanskrit an der
Wiener Hochschule, in welcher Eigenschaft
er noch gegenwärtig für die Wissenschaft
thätig ist. Im Druck erschien von ihm:
„AnZkührl. Sailskrit-Gramliilltik tnr den üffentl. n.
Selb5tnnterricht"(Wien1848,Gerold,gr.8°.);
in den Sitzungsberichten der philosoph.-
histor. Classe der kais. Akademie der Wis-
senschaften: „Aebrr Verbnlnildnng" (IV. Bd.
1850); — „Trkrr die önniZchen sprachen"
^Bruchstück aus einer vergleichenden
Grammatik dieser Sprach^ (X. Bd.
1g5Z) - — ^Zlie wichtigsten Denkmäler der k. k.
üMwchtn Sammlung" ^Bruchstück) (X. Bd.
1853); — „Nie Nerlinatian in den klinischen
sprachen" (XI. Bd., 1853); — „Nie Gönn-
nanten-Erweichung" (XII. und XII I . Bd.,
1854); — „Nie Aanjugatillli in den ßnnischen
Sprachen" ( I . 1854, XII I . und XIV. Bd.;
— „Anr magyarischen Ghmulllgie" ( I . 1855,
XVII . Bd.); — „Vergleichend! ZwchZe
des mnMmchen Verbums" (XIX. Band,
1856). Bülyai, Wolfgang (.Astronom,
Mathematiker und Dichter, geb.
zu B6lya in Siebenbürgen 9. Febr.
1775, gest. 21. Nov. 1356). Schon als
Knabe verrieth Wolfgang ein außer-
ordentliches Gedächtniß, indem er nach
einmaliger Ueberlesung ganze Bogen feh-
lerfrei herzusagen im Stande war. Die
Schulen besuchte cr in Enyed und Klau-
scnburg. Nach beendigten Studien wurde
er mit dem Sohne des Baron Simon
Ksmeny nach Jena und später nach
Göttingen geschickt, wo beide steißig studir-
ten. Das Geheimniß der Geldwirthschaft
hatten aber die beiden Freunde noch nicht
gefunden, so geschah es, daß Bülyai,
während Ksmeny in die Heimat ging
um Geld nachzuschicken, als Unterpfand
zurückbleiben mußte. In Göttingen
schloß B. einen Freundschaftsbund mit
dem Euclides unserer Zeit, dem berühm-
ten Astronomen K. F. Gauss (gest. am
22. Februar 1855), welcher Umgang
Bölyai 's mathematische Studien
nicht wenig förderte. Die Freundschaft
beider Gelehrten währte das ganze Leben
hindurch, und erheiterte im hohen Alter
die Tage des edlen Magyaren. Gauss
schätzte hoch B.'s mathematisches Wisscn
und hielt überhaupt große Stücke auf ihn.
Dieser Werthschätzung zu Folge geschah
es auch, daß der König von Hannover
nach dem Tode des deutschen Euclides
auch au B. die große Silber- und Bronce-
medaille übersenden ließ, welche zum An-
denken an Gauss geprägt worden. Auch
standen die Göttinger Gelehrten in neue-
ster Zeit in fortwährender Verbindung
mit B., und setzten ihn von allem in
Kenntniß, was in der wissenschaftlichen
Welt anläßlich des Todes seines Freun-
des erschien. Als er heimgekehrt, wurde
er 1802 als Professor der Mathematik
und Physik am reform. Collegium zu
Maros-Väsärhely angestellt. In seiner
Jugend fühlte B. poetischen Drang,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon