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in der Schlacht von Caldiero aus und
ward nach Beendigung des Feldzuges
Unterlieutenant im Regiment des Fürsten
Esterhazy. Am Vorabende der Schlacht
von Aspern bei Eßlingen verwun-
det, avancirte er am Ende des Feldzuges
von 1809 zum Kapitän 2. Classe, wurde
beim Ausbruch des Krieges von 1313
Hanptmann 1. Classe, focht in der Schlacht
bei Leipzig mit und begleitete den Gra-
fen Merveldt nach London. Im Feld-
zuge 1815 war B. Adjutant des Erz-
herzogs Ferdinand, kehrte dann auf
seinen diplomatischen Posten nach London
zurück, von wo er mit dem Titel eines
Legationsrathes dem österreichischen Ge-
sandten zu Lissabon beigegeben wurde.
Später ward er mit dem Gesandtschafts-
posten in Petersburg, am portugiesischen
und Turiner Hofe betraut. Im 1.1836
übernahm er in Wien die Stelle eines
Ajo der Söhne Sr. kaiserlichen Hoheit
des Erzherzogs Franz Karl, und
wurde der Erzieher Seiner Majestät des
nunmehrigen Kaisers FranzIoseph;
im Mai 1848 begleitete er alle nach
Innsbruck. Später zog er sich vom
Hofe in's Privatleben zurück und lebte
abwechselnd in Brisen, Meran, Ischl u.
zuletzt auf seiner Herrschaft Savenstein
in Krain. Aus seiner Ehe mit einer ge-
bornen von Fräser hinterließ er zwei
Söhne, Markus Heinrich Wilhelm und
Karl Albert Maria. — Ein dritter Bru-
der der beiden vorgenannten Heinrich
und Ludwig ist Graf Karl Nenatus
(geb. 6. November 1785), k. k. österr.
Kämmerer, einflußreicher Geheimrath u.
Obersthofmeister der Herzogin von Parma,
Maria Louise. Aus seiner Ehe mit
einer Gräsin Cavagnac entsprang ein
Sohn, Graf Ludwig Bo mbelles (geb.
5. Aug. 1817), der k. k. Kämmerer und
gegenwärtig Oberst des Husaren-Regi-
ments Graf Haller Nr. 12 ist.
Meyer (I.), Das große Conversations-Lerikon für gebildete Stände (HildVurghausen 1845
Bibl. Inst., 8°.) II. Supplementband S. 34s.
Bombelles, Ludwig Graf (Staats-
mann, geb. zu Regensburg 1780,
gest. zu Wien 7. Juli 1843). Sohn des
Marc Marie Marquis von Bombelles,
der 1780 französischer Gesandter zu Re-
gensburg, später zu Lissabon und Vene-
dig war, 1789 zu den Emigrirten über-
trat, und im Cond 6'schen Corps diente;
nach dessen Auflösung Geistlicher,
nach der Rückkehr der Bourbons Al-
mosenier der Herzogin von Berry,
und 1819 Bischof von Amiens war. Er
starb 1821, und ist der Verfasser der
Schrift: „^a I^ omcs avant et clepiti5 la
7-svolution." (1799, 8°.).— Sein Sohn
Ludwig wurde in Folge der Emigration
in Neapel erzogen, und erhielt durch Ver-
wendung der Königin Caroline eine
Lieutenantsstelle bei der Cavallerie. Als
ihn die dort ausgebrochenen Staatsum-
wälzungen nach Wien trieben, erhielt er
eine diplomatische Anstellung, kam zuerst
zu der österreichischen Gesandtschaft in
Berlin, an deren Spitze damals Fürst
Metternich stand; dann zum Gesandt-
schaftsrath und Geschäftsträger am Hofe
von Berlin ernannt, folgte er dem Könige
1813 nach Breslau, später dem Fürsten
vonHardenberg an den Rhein, und
war für den Veitritt Oesterreichs zur
Allianz gegen Napoleon thätig. 1814
ging er als Gesandter nach Kopenhagen,
um den König von Dänemark einzuladen,
seine Allianz mit Napoleon aufzugeben.
Im nämlichen Jahre begleitete er den
Kaiser von Oesterreich bei seinem Ein-
züge in Paris, und wnrde von diesem
Monarchen erwählt, dem Grafen von
Artois am 6. April nach Nancy die
weiße Cocarde zu überbringen. In Paris
fungirte er als kaiserlicher Commissär am
französischen Hofe, wurde dann von
Neuem nach Dänemark gesendet, um dort
die Verhandlungen mit Schweden zu lei<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon