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geworden, berief ihn die Kaiserin im I .
1776 nach Wien und B. übernahm die
Ordnung des k. k. Naturalien-Cabinets.
Die Frucht dieser Arbeit war sein großes
Werk: „/nciea? 5's,-«m na^a^um Missi
6ae5. Nn^ob. F>. I. T^tacsa" (Vinäod.
1778, 8°., Prachtausgabe, mit 18 Kupf.
u. vielen Vign., 36 Thlr.) ^dsrt 2794),
neu gedruckt unter dem Titel: ^
(Viuäod. 1780). Dieses Werk, eines
der vorzüglichsten über Conchyliologie,
zeichnet sich besonders durch die äußerst
fein und genau gearbeiteten Abbildungen
aus. ^Vergleiche darüber: Oouiwent.
1^x6. vol. XIV. x. 508 u. f.; — Beck-
manns Oekon. phys. Biblioth. X. Bd.
S.284; XI. Bd. S. 83 n. SchriNers
Lit. I. Bd. S. 36.1 Die Fortsetzung des
Werkes unterblieb, weil Kaiser Joseph
die fernere Unterstützung einstellte. Im
1.1779 ward Born zum wirkl.Hofrathe
der Hofkammer im Münz- u. Bergwesen
ernannt, in welcher Stellung er alle seine
Kenntnisse aufs glänzendste bewährte.
Er
stand nicht nur in seinem Fache, son-
dern auch in der Wissenschaft überhaupt,
in der Art und Weise, wie er den geisti^
gen Verkehr betrieb, in seiner Humanität
und edlen Liberalität einzig und allgemein
bewundert da. Er fesselte alle wissenschaft-
lichen Geister an
sich
und in dieser Be-
rührung entstand (1783—91) die perio-
dische Schrift: „MMalische Arbeiten der
einträchtigen Freunde in Men" (2 Jahrgänge
oder 7 Quartale). Diese einträchtigen
Freunde waren die „Mitglieder der
Maurerloge zur Eintracht", eine gelehrte
Gesellschaft, woran die meisten Schrift-
steller und Literaturfreunde der Kaiser-
stadt Theil nahmen. sUeber Bo r n s frci-
maurerischc Wirksamkeit erzählt Interes-
santes Bretschneider in Mcusels
„Hist. u. lit. Unterhaltungen" S. 20 n. f.)
Das Mißlingen des von Born gemachten Versuchs, den Kaiser Joseph zum Bei-
tritte dieser Gesellschaft zu bewegen, er-
zählt nach Bretschneider Nudolph
Gräffer in den „Dosenstücken" sll.Bd.
2. Ausg. S. 250.) Um den Bergbau
machte er sich vor Allem durch Verbesse-
rung derAmalgamations-Methode
(1784) hochverdient, worüber er dasWerk:
„Nüs Anqnicken der golll- unt> öilbrchiilttZeil Grze>
AlllMrine, Schwllrjknpfer nnd Hiiwnspei5e"(Wien
1786, mit 21 Kupf., gr. 4°.) schrieb, das
auch in's Französische (Bern1787) übersetzt
wurde. Diese Methode führte Kaiser Jo-
se p h I I . sogleich in seinen Staaten ein
und bewilligte dem Erfinder auf 10 Jahre
den dritten Theil der Summe, welche
gegenüber dem früheren Verfahren jetzt
erspart wurde und auf die 10 folgenden
Jahre die Zinsen von eben diesem dritten
Theile der ersparten Summe. Diese nach
zahllosen Versuchen gefundene Methode
wurde nachgerade in ganz Europa als die
beste angenommen. Ihre großen Vortheile
sind: Bedeutende Holzersparniß; die
Möglichkeit, Bergbau in Gegenden zu
betreiben, in denen er des Holzmangels
wegen unbearbeitet bleiben müßte; Scho-
nung des Lebens und der Gesundheit
vieler Menschen, weil bei der frühereu
Methode der „Bleirauch" sehr schädlich
war; die Vermehrung der Masse edler
Metalle; Ersparnng des Bleies u. m. a.
— Born beschäftigte sich noch mit an-
deren für das Gewerbewesen Vortheil-
Haften Erfindungen, zum Beispiele mit
der Beschleunigung des Wachsbleichens
durch chemische Mittel, mit der Holz-
ersparniß beim Salz sieden u. s. w.
Neue Verdienste um die Wissenschaft er-
warb er sich durch die in Gemeinschaft
mit dem Berghauptmann von Trebra
geleitete Herausgabe der „Nergblinkunde"
(Leipzig 1789, 2 Bde., gr. 4".) und die
Bearbeitung des „Oataiogue metkock'^e
et ,'a,'H0nne cle la collection, ,/s5 ^055t'?65
.FleonoT-e cleSaab« (Wien 1790,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon