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.^ Die vorgenannten
Arbeiten bilden die Summe der wissensch.
Thätigkeit Bor ns, nnd nnr eines Werkes
ist noch zu gedenken: „Johann GM.
vom AlhneckrnZtrinr, nder drr Zächz.
(Prag 1776, nene Titelansg. Dresden
1792, gr. 4^.). Doch auch in anderen
Gebieten war Born thätig. Trotz seiner
beständigen Kränklichkeit und seines mit-
unter sehr schweren Leidens besaß Born
eine nie versiegende Quelle der Hei-
terkeit, des Witzes und guter Laune, wo-
durch der Verkehr mit ihm, der das Ban-
ner der Humanität u. Aufklärung schwang,
sehr lehrreich u. angenehm wurde. Ohne
sein Vorwissen und ohne seinen Namen
wurde von ihm ein für seine Freunde ge-
schriebener, durch seine Satire geistreicher
Scherz gedruckt: „Nie staatHsiernickr. Ome
ckrMlnng'' (Wien 1772, 8".). — Großes
Aufsehen aber in allen Kreisen der bür-
gerlichen Gesellschaft, und gränzenloses
Aergerniß in jenen, gegen welche diese
Schrift gerichtet war, erregte: ,.
^. ^. 1^. F'« 5 t H/a^i^i c/m,-i et
?.
1733, 31'. 4°., 6 V03., 3 X. R.).
Cardinal Migazzi bot alles auf, um
das Buch zu unterdrücken und richtete an
den Kaiser Joseph deshalb eine eigene
Vorstellung. Das Jahr darauf erschien
in vermehrter Auflage unter dem Titel: . Vwäel. 1784, 9. V03.,
8".). H 0 rmayr in seinem „ Plutarch"
schildcrt Born: „Von Gestalt war er
nicht groß, schmächtig und schwächlich, die
Farbe schwarzbrauu, Haar und Augeu-
braueu schwarz und stark. Das feurige,
durchdringende Auge, die Winkel des
Mundes zeigten auf den ersten Blick
den Iuvenal semer Stadt, den scharf-
sinnigen, vielseitig gebildeten, wahrhaft
genialischen Mann. Sehr anziehend, in
den gesellschaftlichen Verhältnissen über-
aus witzig, oft allzu beißend, umfaßte er
die verschiedensten literarischeu Fächer,
sah überall etwas Neues und Eigenes,
hatte die vorzüglichsten Sprachen inne
und man darf sagen, seiu Latein war
classisch. Als Naturforscher und insbeson-
dere als Mineralog kann ihm einer der
ersten Plätze unter den Matadors dieses
Faches im vorübergegangenen achtzehnten
Jahrhunderte auf keine Weise abgespro-
chen werden." Vemerkenswerth ist auch
seiu Antwortschreiben 6äo. 4. Dec. 1781
aufTrattuers Project des Bücher-
nachdrucks en FroL. worin es im Schlüsse
heißt: „...Wenn E.H. die Sache genauer
überlegen wollen, so werden Sie gewiß
in meinem Grundsatze einstimmen und
Ihre Nechtschaffenheit wird
sich gegeu den
Elenden empören, der den Plan zu dieser
uufcr Paterland entehrenden Räuberei
entworfen hat." MitSounenfels war
Born durch das Band wahrer Freund-
schaft vereint und Sonnenfels hielt
B. so hoch m Ehren, daß er ihm seine
Wochenschrift „Eleonore und Theresia"
(Wieu 1767, 8 °.) widmete.
Pezzl (Johann), Lebensbeschreibung Montecu-
culis, W. Lichtensteins und Borns (Wien
1792, 8".). — Schlichtegroll , Nekrolog
1791, I I . Vd< S. 219—249. — Baur (Sa-
muel), Gallerte Historischer Gemälde (Hof
1804 u. f., s°.) IU. Bd. S. 149. — H 0 r-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon