Seite - 89 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Bninski-Cordova, Band 2
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Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann),
(Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 361. —
Goethe, Ueber Kunst und Alterthum (Stutt-
gart 1827) III. Heft, S. 114—118. — ^si
äsNe ox^re coutenuto noiiu. Ooiis^ionk ä,s'
0i223io! it^iani (Naiiauä 1814) 8. 79, 91.
Nouvsiiä Viosr^^ie Fsnärals . . . pndiise
Lons 1a. äireotion äs 21. Is Dr.
(käli5 1853) VI. Vä. Sx. 787. —
xliio dloßra^icirlo (Li°uxe11ks 1854, (^ . 4".)
I. Vci. 8x. 183 Inach diesem ist B. am 3. Dec.
1815 gestorben).
Boffi, Ludwig Graf (Archäolog
und Schriftsteller, geb. zu Mai-
land 28. Febr. 1758, gest. ebenda 10.
April 1835). Studirte in Pavia die
Rechte und Naturwissenschaften. Mit gro-
ßen Kenntnissen in allen wissenschaftli-
chen Fächern verband er ein ungemein
starkes Gedächtniß. Er widmete sich an-
fänglich dem geistlichen Stande, und war
Canonicus an der Mailänder Kathedrale.
Als aber die Franzosen in Italien ein-
rückten, verließ er, indem ihm Papst
Pius VII. den Rücktritt in den Laien-
stand gestattete, seine Stelle und trat in
französische Dienste. Zuerst versah er die
Dienste eines französischen Agenten am
Turiner Hofe; als später Piemont mit
Frankreich vereint wurde, ward er als
Präfect über sämmtliche Archive Italiens
bestellt. Im 1.1803 verfaßte er im anti-
ken Style, den er sich als ein tüchtiger
Kenner der alten Sprachen angeeignet,
eine Lobrede auf Napoleon. Ebenso
aber wie in den classischen Studien besaß
er ausgebreitete Kenntnisse in der Physik,
Chemie und Mineralogie. Wie er als
Canouicus theologische und religiöse Bü-
cher geschrieben, so schrieb er nun Archäo-
logisches, Naturwissenschaftliches u. Ge-
schichtliches. Unter seinen archäologischen
Schriften ist die bekannteste: „
ie nom nots Mb lies HM' ce ^a56^ a/' Hs.
ec. so." (lui-w 1607, 8°., ^.
6-1058^). Man hielt dafür, daß dieseVase
ans Smaragd und iu den Zeiten der
Barbarei nach Europa gebracht worden
sei; mau behauptete, sie habe unserem Hei-
lande bei der Fußwaschnng der Apostel
gedient. B. stellte nun die Behauptung
auf,
sie
sei nichts als einedurchsichtigePasta,
deren Composition ein Geheimniß der al-
ten Orientalen war. Ein Herr Gosse-
l in , Custos der Medaillen an der königl.
Bibliothek, wollte eineAbhandlung heraus-
geben, worin er bewiesen hatte, die Vase
sei aus keiner andern Substanz als aus
Vonteillenglas. Als im I . 1816 diese
Vase nach Genna zurückgebracht worden,
langte sie in Stücke zerbrochen an ihrer
Bestimmung an. Unter B o s si's übrigen
Schriften, welche
sich bis zur ansehnlichen
Summe von 80, die in gelehrten Zeit-
schriften erschienenen Abhandlungen un-
gerechnet, erheben, sind anzuführen seine
„6to?-ia cli Hpaglna")- — ferner „Hto?-ia
H I,6ons H^ 22 3^cis.« (UMgM 1816
—17), eine sehr bereicherte Uebersetzung
der Geschichte Leo X. von Roscoe;
1819 — 23). Seine kritischen Unter-
suchungen über Christoph Columbus
(Mailand 1818) wurden von M. C. M.
Urano in's Französische übersetzt:
et i
in, 8°.). Diese
als 2. angekündigte Ausgabe ist nur eine
neue Titelanflage der 1824 bei Peytieux
erschienenen.— Sein Werk „Int/oHusions
allo 5wck'o clslis arti cisl ck56gno" enthält
reiches Material zur Kunstgeschichte. B.
arbeitete auch fleißig am „HiornkiS äeiig.
sooist^ ä'inoori'g.FFikiueQto" mit, und
den von ihm gegründeten „Un-cun'o 5to-
7-ico^ olik'co" setzte er bis zum 30. Bde.
fort. B. war ein Polyhistor, und bei sei-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon