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manität und Milde, wo diese immer mit
seinem Amte vereinbar waren. In seinem
Aeußern war B. edel und würdig, fein
im Benehmen; aus seiner stets heiteren
Miene leuchtete der Friede seiner Seele.
Er liebte ein fröhliches Gespräch, das er
oft mit seinem Humor würzte. Sein Tod,
der ihn im Alter von kaum erreichten
sechsundfünfzig Jahren ereilte, veran-
laßte allgemeine, und zwar gerechte
Trauer um den Verlust eines der her-
vorragendsten und ausgezeichnetsten Män-
ner der bürgerlichen Gesellschaft.
VgorQit<<.2i<mi -.soieutiäolie 6 istterkriL äeii'
^tenso Vsusto. lom. V. (Vonsxia. 1846,
<3iov. <Ü6oodiui, tip. äeli'^.teueo) 8. 299.
Nekrolog von Dr. I^sono dortig.
Bottari, Bartholomäus (Arzt und
Naturforscher, geb. zu Chioggia
1715, gest. in Latisana 1789). Begab
sich 17 I . alt (1732) nach Padua, wo er
später auch die Universität besuchte, und
italienische Literatur ueben classischen
Studien betrieb. Zugleich lernte er Musik,
Zeichnen und widmete
sich zuletzt der Arz-
neiwissenschaft. Zur ferneren Ausbildung
begab er sich nach Bologna, wo er na-
mentlich Mathematik und Naturwissen-
schaft, insbesondere Botanik studirte. Als
er in seine Heimat zurückkehrte, wurde
er praktischer Arzt, und war der Schutz
und die Hilfe der armen Küstenbewohner,
die ihm seine Mühen und Pflege mit
Naturproducten: Pflanzen, Meer-Insec-
teu, Zoophyten und Schaalthieren bezahl-
ten. So gestaltete sich nach und nach jene
schätzbare Sammlung, welche B.'s Freund
Spallanzani oft besuchte, und jener
Garteu, den er, der Erste iu Chioggia,
botanischen Zwecken widmete. Die Pflege
des letzteren war B.'s Lieblingssache; er
hielt erotische Gewächse, zog sie mit
Sorgfalt groß, und der Garten bildete
die lebendige Grundlage seines Werkes:
", woran er 25 Jahre gear- beitet, und welche Flora eine Sammlung
von 1200 Pflanzen enthielt. In seiner
großen Bescheidenheit ließ er dasselbe wie
viele andere Werke nicht drucken, und
interließ seinen handschriftlichen Nach-
laß seinem Neffen, Giovanni Bottari
(geb. 24. August 1758, gest. 13. März
1814), der
sich als Agronom einen glän-
zenden Ruf erworben. Bekannt ist von
Barth. Bottari's Schriften das Gedicht:
u^ociole man'ne" und Männer wie
Oliv i , Renier, Chiereghin und
Fabris, deren Arbeiten in der Natur-
Wissenschaft hochgeschätzt sind, waren seine
Schüler.
anelli 56. ^.), Uarwz (Veueäix 1806, 8°.),
Nachrichten darin von Navagnan. —
Deli'^ogua (Fsbast.), Nra-iono äs Oioäien-
Lidus (V6Q6äi3i816, 4°.). — Samba l^aT-tk.),
HaieriH äei I.6tt6i-Hti eä ^etisti ilw5tri äelle
(Vono2ia 1824, 8°.) lin diesem Werk befindet
sich anch sein von Musitel l i gestochenes
Porträt). — Ueber seinen Ne f fen : 6a?pll?>i
i1a vita äi 6. Ijottari (kaäua 1838. 8°.).
Bottazzi, Antonio (Maler, geb. in
Cremona). Zeitgenosse. Machte seine
Kunstlerstudien in Rom, und widmete
sich zuletzt der Freskomalerei, worin er
sich insbesondere an den Arbeiten von
Pordenone,Gatti und CamPi aus-
bildete. Von seinen Fresken und Ge-
mälden smd zu nennen: in der Pfarr-
kirche von Castelleone vier Medaillons,
welche den Hochaltar einfassen, und vier
Evangelisten: Markus, Lukas, Johann u.
Matthäus, in kolossalen Umrissen und aus-
drucksvoll gemalt, vorstellen. Diese Fres-
ken vollendete er 1831. Im I. 1834
malte er für die Pfarrkirche von Non-
cadello das Hochaltarbild: „Maria Gmpkimg'
ni5g", worin er den von so vielen Künstlern
ausgeführten Gegenstand mit künstlerischer
Vollendung und Eigenthümlichkeit dar-
stellte. Endlich ist noch das historische Bild
zu nennen: „Die
siegreiche
Rückkehr des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon