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berühmten Oonfaloniere Giovanni Bal-
desio, nachdem er im Zweikampfe des
Kaisers Heinrich III. natürlichen Sohn
besiegt und dadurch Cremona von einem
Tribute befreit hatte, den es seit 1081
an den Kaiser bezahlen mußte, um seine
Unabhängigkeit zu erhalten."
ääo. 23. vio. 1354, ^r. 51.
Bottllzzi, Franz (Schriftsteller,
geb. im Mailändischen um das Jahr
1770). Erhielt eine classische Bildung
und sein Lieblingsschriftsteller war Vir-
gi l , den er fast ganz wörtlich aus
dem Gedächtnisse aufsagen konnte. Er
selbst schrieb lateinische Gedichte, welche
im Style an sein Vorbild erinnerten.
Da schrieb Monti das bekannte Huldi-
gungsgedicht au Bonaparte unter
dem Titel: „11 Varäo äeiia. seiva
N6l2.". Bottazzi, der dem Dich-
ter und zugleich dcm gefeierten Helden
des Tages seine Huldigung darbringen
wollte, übersetzte Mo nti's italienisches
Gedicht in lateinische Hexameter, welche
Uebersetzung ihm ganz vortrefflich gelang.
Der Vicekönig Eugen Beauharuais
verlangte, daß B.'s Uebersetzung auf Ko-
sten des Staatcs und zwar in Großfolio
und mit prachtvoller Ausstattung gedruckt
werde. So geschah es auch und das Ge-
dicht erschien unter dem Titel: „LaT-äus
- O3.iru.lQ ot 80-
UD00OVII). Neben einer bedeu-
tenden Belohnung in Geld, welche Beau-
Harnais B. übergeben ließ, erhielt
er noch die Lehrkanzel der Logik an der
Brera zu Mailand. Doch für diescs Amt
wenig geeignet, erhielt er später im Mi-
nisterium der Finanzen eine ganz kleine
Stelle. Als Napoleon im I . 1814 ge-
stürzt wurde, verlor B. auch diese.
8°.) I. L<1. 8. 423. 181L, Botti, Gaudenz (Maler, geb. zu
Brescia 1698, gest. 1775). Entstammt
einer der angesehensten und wohlhabend-
sten Familien von Brescia. In seiner
Vorliebe für die Kunst widmete er sich
der Malerei und nahm sich
die Arbeiten
Berghems zum Muster. Die Effecte
greller Beleuchtung bildeten den Haupt-
gegenstand seiner Studien. Er malte
z. B. Küchen von den Flammen beleuch-
tet, Näume, wo er die Wirkuug des Lich-
teV darstellen konnte, und brachte es in
dieser Gattung von Bildern zu solcher
Vollendung, daß man seine Arbeiten für
Bilder der vlämischen Schule ansieht.
Da er eigenes Vermögen besaß, so malte
er nie um Geld, sondern verschenkte seine
Bilder wem sie eben gefielen. Im Alter
von 67 Jahren starb er plötzlich; man
fand ihn, den Pinsel in der Hand, todt.
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1s Dr, 1In5ksr (karig 1852)
. 845. VI,
e, Ami (Naturforscher, geb.
zu Hamburg 16. März 1794). Vater
und Mutter gehören angesehenen, in
Hamburg eingebürgerten Kaufmanns-
familien an. Die Familie selbst ist fran-
zösischen Ursprungs, die nach dcr Wiedcr-
rufung des Edicteö von Nantes vorzog, das
Vaterland zu verlassen, als sich
einer un-
gerechten Maßregel zu fügcu. A m i wurde
in Vurmeistcrö Pensionat zu Ham-
burg erzogcu. Dort lernte er insbeson-
dere die Geographie und das kaufmän-
nische Rechnen. Später wurde die Er-
ziehung im Elternhausc fortgesetzt, und
namentlich der Unterricht in Sprachen
berücksichtigt. Kricgs- und Familienum-
stäude vereitelten die Absicht, in Göttin-
gen B.'s Bildung zu vollenden, und er
studirte nunmehr theilweise in Genf,
Paris, Edinburg und Berlin. Die Liste
der Lehrer, unter denen Bou6 seine
Studien gemacht, enthielt große Namen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon