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im Publicum fanden, beschloĂź er auf alle
Vortheile einer sichern Existenz zn ver-
zichten nnd Schriftsteller zu werden. Die
erste größere Arbeit — die in den Ionr-
nalen des In- und Auslandes zerstrenten
kleineren Dichtungen abgerechnet — wo-
mit B. vor das Publicum trat, war:
„NieHimmelslillrk.GeisMcheNichinn8ln" (Wien
1826,1 K. u. Vign. 8°.). — Derselben
folgte: „Mll. Granersstiel in drei Arten. Nach
G55ian" (Wien 1886, Gerold,gr.8°.) nnd
„Nil Glückliche oder Gedanken über die <5he und
Ăśber weibliche Gyiehnng" (2. Anfl. Berlin
1829, Stuhr, gr. 12".). Im Herbste 1826
verlieĂź er Wien u. Oesterreich, und einer
Einladung des Grafen Schafgotsche,
der ihm die Erziehnng seines Sohnes an-
vertraute, folgend, ging er nach Breslan.
Dort lernte er Steffens, Hoffmann,
Runge, und, als Erzieher in einem hoch-
adeligen Hause, die Sitte der vornehmen
Welt kennen. Im FrĂĽhjahre 1829 gab er
seine Stelle auf nnd ging nach Berlin,
wo er mehrere literarische Verbindungen
anknüpfte; sein Trauerspiel „Grat Julian"
uud „Nie Gellpferten" öffentlich vorlas, welch'
letzteres schon 1828 in Hannover beifällig
aufgenommen wurde. Beide erschienen
„GrlllInlilln" (Berlin 1832,2.Aufl. 1838);
— „Nie Geopferten" (Wien 1835) im Drucke
^Vergleiche über „Graf Julian" Literar.
u. krit. Bl. der Hamb. Börsenhalle 1833,
S. 55).— Die Ionrnale des I.1829 mel-
deten B.'s in Berlin erfolgten Uebertritt
von der katholischen zur evangelischen Re-
ligion. Im 1.1530 kehrte B. nach Wien
zurĂĽck und nnn beginnt B. die Heraus-
gabe einer Reihe von Werken, welche die
Aufmerksamkeit der literarischen Welt auf
ihn lenkten: „Nie ästhetisch gebildete Name"
in zwei BĂĽchern (Wien 1830, Gerold
gr. 8".); — „Fragmente aus dem Gagrbnche
eines jungen Gemannes" (Wien 1833, Tend-
ler) Mergleiche Liter. u. krit. Bl. der Ham-
burger Börsenhalle 1834, S. 116, und
Archiv für Gesch. 1833, von FraM; - „Antithesen, oder Mrn Mmurs Wanderungen
durch TVien und Berlin" (Ebenda 1833); —
„Mnellen" (Eb. 1834, gr. 12°.);—„Morgen,
Gag nnd Nacht ans dem Men eines Dichters"
(Leipzig 1834, 2.Aufl., Dresden 1843);
eine Neihe von Dichtungen verschiedener
Gattung ^vergleiche darüber „Wan-
derer" (Wiener Blatt 4°.) 1834, S. 64
und 83 von Dr. L. A. Frankl. — Wie-
ner „Modezeitschrift", redigirt von Jo-
seph Schickh, 1835, S. 526 — und
Menzels Literatnrblatt 1835, S. 307);
— „Faust. Gine Tragödie" von B.(raun)
v.(on) B.(raunthal) (Leipzig 1835, Brock-
haus) ^Vergleiche Literar. n. krit. Bl . der
Hamb. Börseuh. 1835, S. 983, von PH.
Leitn er, nnd S. 1016); — „Phantasie-
und Ghierstücke" (Wien 1836); — „SlMes-
penn. Drama in drei Arten". Nach Tiecks
Novelle: „Dichterleben" (Wien 1836,
Pichler, 8°.); — „stehende Masken im Tust-
spiele deZ Aebenö in zmölt Freskabildern" (Wien
1837). — I m Jahre 1837 gab er deu
„Oesterreichischen Musenalmanach" heraus. In
demselben erschien ein Gedicht von A.
Grün: „Fünf Stunden". Durch dieses
sollte Anastasins GrĂĽn im Almanache
vertreten sein, der aber keinen Beitrag
an deu Herausgeber gesendet. Die An-
gelegenheit nahm eine ernste Wendnng;
ein Briefwechsel entspann sich zwischen
Anastasius Grün Und Bräun von
B-raunthal in den Journalen. Die
öffentliche Meinung trat yn rüliLLs auf
die Seite des Anastasius GrĂĽn sVer-
gleicho Augsburger Mg. Ztg. 1827, AnĂź.
Beil. October, 447; — Argus, heraus-
gegeben von E. M. Oett iuger 1837,
Nr. 163 uud 131). Bald nach dieser Ge-
schichteverlieĂź B. Wien u. lebte eiuige Zeit
in Dresden; einer Mittheilung im„Ost nud
West", einemPragerVlatte, zufolge, wurde
er 1845 von den FĂĽrsten Colloredo-
Mans feld als Archivar zn Opocno in
Böhmen angestellt. Im I . 1850 kam er
wieder nach Wien, wurde nach einiger
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon