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Wien vereitelt wnrde, wo ihn schon zu An-
fang des nächsten Jahres der Tod ereilte.
Allgem. Literatur-Zeitung. Intelligenzbl. 1803,
Nr. 204, S. 1668. — Baur (Samuel), Allg.
hist.-biographisch-literarisches Handwörterbuch
aller merkwürdigen Personen, die ini 1. Iahr-
zehend des 19. Jahrhunderts gestorben sind.
(Ulm 1816, Stettim, Ler. 8°.) I. Bd. Sp. 165.
— Oeftr. National-Encyklopädie (von G r ä f-
fer und Czilann), (Wien 1835, 6 Bde.)
I. Bd. S. 389. — Oestr. Militär-Konversa-
tions-Lexikon. Herausgeg7von Hirtenfeld
u. vr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 518.
Brixi, Franz Xaver (Musiker und
Compositeur, geb. in Prag im I .
1732, gest. am 13. Oct. 1771). War der
Sohn des Capellmeisters Simon Brix i
bei St. Martin. Simon selbst war ein
tüchtiger Musikus, stammte von einer
italienischen Familie ab und er war es,
der im I. 1713 seinen Schwestersohn
Franz Benda (s. d., I. Bd., S. 260)
nach Prag kommen ließ nnd ans diese
Weise den Grund zu dessen Kunstbildung
legte. Die musikalische Ausbildung
seiues Sohnes konnte Simon nicht be-
sorgen, da Franz Xaver, als sein Va-
ter 1737 starb, erst fünf Jahre zählte.
Franz .taver stndirte nun zu Kosmanos
im Bunzlauerkreise in dem daselbst be-
standenen Piaristen-Collegium; in der
Musik bildete ihn Simon, Pater dieses
Ordens aus; dann kam er nach Prag,
wurde daselbst Regenschori bei St. Mar-
tin in der Altstadt und später Capellmeister
am Dom zn St. Veit. B. hat 52 größere,
bei 24 kleinere Messen, und viele Offer-
torien, Vespern, Oratorien, aber auch
weltliche Musik, als Opern nnd Operetten
geschrieben. Von seiner musikalischen
Fruchtbarkeit gibt einen Beleg sein zum
Jubiläum des Benediktiner-Prälaten
Friedrich componirtes Feststück, welches
nicht weniger denn 400 Bogen stark war.
B. war stark in der Fuge und im Contra-
punct, seine Arbeiten überhaupt zeichnen
sich durch Originalität und Mannigfaltig- keit der Gedanken ans. Dlabacz schreibt
von ihm: „Seine Werke haben noch jetzt
(1815) ihren Werth und werden sowohl
in der Hauptstadt als auf dem Lande mit
Beifall aufgeführt." NachIohanu Koze«
lu ch's (gest. 1814) Ansicht wurde durch
sie der schon vorher in Böhmen wie in
andern benachbarten katholischen Ländern
halb verfallene echte und männliche Kir-
chenton fast gänzlich verdrängt.
Dlabacz ^Gottfried Johann), Allgemeines
historisches Künstler > Lexikon für Böhmen . .
(Prag 1815, 4°.) I. Bd. S. 224 Daselbst
werden noch vier andere dieses Namens, auch
Brixi's Bater Simon, alle vorzügliche Ton-
künstler, aufgeführt). — I^uniil. LeilOtrigti-
ok? tMeunik, d. i. Lumir. Belletristisches
Wochenblatt. (Prag, 8°.) Jahrg. 1852, Nr. 41,
S. 983.— G erb er (Ernst Ludw.), Hist.-biogr.
Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breit-
kopf, Ler. 8°.) I. Bd. Sp. 206 und desselben
Neues histor.-biographisches Lexikon der Ton-
künstler (Leipzig 1812, Kühnel, Lex.. 8".)
Sp. 516.
Brlie,IgnazAlois (Schrift st eller
und Handelsmann, geb. zu Brod in
Slavonien 30. August 1795, gest. eben-
daselbst 27. März 1855). Er besaß wohl-
habende Eltern, stndirte im Gymnasium
zu Po2eg, mußte aber nach dem Tode
seines Vaters, dem Willen der Mutter
folgend, seiue Studien aufgeben und 1809
als Lehrliug in eine Handlung in Kikovar
treten. Drei Jahre später (1812) über-
nahm er die Handelsgeschäfte seines Va-
terhauses in Brod. Neben seiner mate-
riellen Beschäftigung blieb B. auch seinem
Dränge für das höhere geistige Leben
treu und verlegte sich
eifrig auf die schöne
und wissenschaftliche Literatnr. Im I .
1822 faßte er den, durch seine sprachlichen
Studien im Deutschen, Italienischen und
Lateinischen angeregten Gedanken, eine
Grammatik seiner Muttersprache zu schrei-
ben, nnd nachdem er sich die genaue Kennt-
niß des Altslavischen und der anderen
Dialecte der Slaven eigen gemacht, ver-
faßte er seine illyrische Grammatik, welche
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon