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im 1.1833 in Ofen, und spater in zwei
Auflagen in Agram erschien. Se. Maje-
stät Kaiser Franz Joseph belohnten
ihn hicfiir mit der großen goldenen Me-
daille für Wissenschaft und Kunst. B.
verfaßte auch noch die illyrische Ueber-
setzung derKönigiuhoferHandschrift,welche
in Prag erschien. Ferner gab Br l i ö dnrch
18 Jahre den „lioienäki- illirski" her-
aus u. übersetzte mehrere Gedichte Schil-
lers, unter andern seinen „Gang zum
Eisenhammer" in's Illyrische. In seinem
handschriftlichen Nachlasse befinden sich
außer dramatischen und poetischen V
beiten auch noch die Uebersetzung der
Psalmen, des römischen Missales, eine
Geschichte der Militär-Communität Brod
(in deutscher Sprache), eine Beschreibung
der National-Gebräuche und Sammlung
der Gesänge der Broder, ein Untcrhal-
tungsbuch für's illirische Volk nnd eine
interessante philologische Correspoudcuz
mit Kopitar, Bakukiö, Kataueio
und anderen. Br l i 6 wurde in der
Gruft des Franciskanerklosters Cernik
bestattet, wo ihm seine Familie ein schönes
Denkmal errichtet hat.
N6V6Q. 2g.d3.vlli i xouöQi 1i5t, d. i. Die Rin-
gelblume, eine unterhaltende und belehrende
Zeitschrift (Agram, Lex. 8«.) V. Jahrg. Nr.
14, S. 224.
Vrocchi, Johann Baptist (Natur-
forscher und Reisender, geb. zn
Bassano 18.Febr. 1772, gest. zuChar-
tnm 26. Sept. 1826). Sohn wohlhaben-
der Eltern, erhielt er eine sehr sorgfältige
Erziehung. Früh zeigte B. Anlagen zur
Poesie, nnd seine Arbeiten erfreuten sich
des Beifalls von Iac, Vitorel l i , des
Nestors der Bassaneser Poeten. In seine
Jugendzeit fällt eine italienische Ueber-
setzung der ^.Aat/'ac/lomt/om«c/na". Ehe
B. erwachsen war, verlor er seinen Va-
ter; dem Wunsche der Familie gemäß
sollte er Rechtsgelehrter werden, aber die
von Valisnieri begründete Natura- liensammlnng u. derPflanz engarten seiner
Vaterstadt zogen ihn mehr an, als die ju-
ridischen Hörsäle. Als die Zeit der Prü-
fung herankam, wurde B. ängstlich und
entfloh ohne Wissen der Verwandten
heimlich uach Rom. B. zählte damals
20 I. — Während eines Zmonatlichen
Aufenthaltes in Rom besnchte er dort die
Kunstsammlungen, und als Resultat sei-
ner Studien erschien: „Knlia 5<:MM-a
e^iaca« (VeneäiZ 1792). — Nun be-
gab
sich B. nach Venedig, wo er das na-
turhistorische Cabinet des Patriziers As-
canio Molin ordnete nnd den Aufsatz:
„Oslls Hiiants ocioT-i/L s^" schrieb. Später
arbeitete er in Bassano an der Aufstellung
einer Sammlung Zanuzzi's, die in
Paris erworben und im mineralogischen
Theile von Nomö de l'Isle geordnet
worden war. In? dieses Jahr fallen auch
seine ,)D6tt6?-6 F0H)?'n Dante ' an eine
Dame. Im I . 1801 erhielt er die Lehr-
kanzel der Naturgeschichte zu Brescia.
Zugleich hatte er die Aufsicht über den
dortigen botauischcu Garten. Die Ideen,
welche die französische Revolution in Pra-
xis gesetzt, beciuflnßten auch seine Vor-
träge, und die Vernachlässigungen, die B.
später erfuhr, wollte man ans seinen frei-
sinnigen Vortragen jener Zeit erklären.
dcn„H.tti" derBrescianerAkad. legte
er (1808) manche seiner wissenschaftlichen
Arbeiten nieder, darnntcr: seine „Ana-
lyse des magnetisch-eisenhaltigen Sandes
des Flnsses Olio", dem Goldkörnchen bei-
gemischt sind" , seine „chemische Unter-
suchung des Valteliner Stahles", und
„eine Anatomie des Anges der Kerb-
thiere". Auch erschien in diesem I . sein:
clsl
1808, 2 Läe.,
8°.). Dieses Werk öffnete ihm den Ein-
tritt in den Staatsdienst und B. erhielt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Bninski-Cordova, Band 2
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Bninski-Cordova
- Band
- 2
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1857
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 470
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon