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sich, seinem Dränge folgend, dem arztlichen
Berufe. Unter Männern, wie S carp a,
Naggi, Brnnacci und Borda fehlte
es ihm nicht an Gelegenheit, sich anszn-
bilden. 1820 war er Afsistent an der
Klinik zu Pavia nnd unmittelbar daranf
erhielt er die Ernennung znm Supplen-
ten der medicinifchen Klinik fiir die Chi-
rurgen , im folgenden Jahre aber fchon
die Professur der allgemeinen Pathologie
und Pharmakologie. Durch
sieben
Jahre
bekleidete er diefen Posten, als er, nachdem
Hildenbrand von Pavia nach Wien be-
rufen wnrde, dessen Posten in Pavia über-
nahm; zu gleicher Zeit führte er die Di-
rection des großen Spitals von Pavia.
1843 ging er in gleicher Eigenschaft nach
Padua, wo er bis an sein Lebensende
wirtte. Als mediciuischer Schriftsteller
veröffentlichte C. mehrere Arbeiten n.;.:
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— für seinen „TVattato mtoi'7w aii' ai-
bunnnaT-ia e al cliabets^ erhielt C. von
der Akademie der Wissenschaften zu Paris
die Gelehrten-Medaglie. In letzter Zeit
beschäftigte sich Corneliani mit einem
umfassenden Werke über die specielle
Pathologie der Nervenkrankheiten nnd
Entzündungen, die er nach ihrem Ur-
sprung, Verlauf, verschiedenen Phasen
und Entwicklungen darstellen wollte,
als ihn über dieser Arbeit der Tod
ereilte. Die Akademien von Padna,
Pisa, Mailand, Florenz, Turin, Genna
und Paris hatten ihm ihre Diplome zu-
geschickt. Corneliani schrieb einen
eleganten Styl in lateinischer und italie-
nischer Sprache und sein Rednertalent
bewährte er noch kurz vor seinem Tode im H kttti ^ii Ftnch' nsl gsio7-no FHov. ^.554".
8 Xov. 1855 i 60.
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letta. .
Corner, Lnkas Andreas (Ueberse-
tze r und Dialectdichter, geb. im Ve-
uetiamschen 1759. gest. 1834). Wurde
im adeligen Convict g.Ua. (Finäkoog. zu
Venedig erzogen, widmete
sich der Ma-
rine, trat später in Civildienste der
Republik Venedig nnd war zwei Jahre
Gouverneur — oder wie sie damals hie-
ßen — Conte von Zara. Zum Andenken
an seine Verwaltung ließ das Nathscolle-
gium eine goldene Medaille prägen,welche
in der KHocol tk lÜolrei'zu Venedig anfbe-
wahrt wird. Nun trat er wieder in See-
dienste und war zur Zeit des Falls der
Nebublik Commandant der Fregatte I^ a
?a.Ima, mit welcher er sich eben zu Ca-
gliari befand, als er die Nachricht von dem
StnrzeVenedigserhielt.Der aufständischen
Regierung wolle er
sich
nicht unterwerfen
und that es auch nicht, erst nach dem Frie-
den von Ccnnpo Formio übergab er sein
Commando freiwillig der östr. Regierung.
Diese verlieh ihm die Stelle eines Fregat-
ten-Kapitäns in ihrer Marine, welche er
auch in der Napoleonischen Periode
und bis an seinen Tod behielt; doch war
er sehr bald ans dem activen Dienste ge-
treten. C. beschäftigte sich auch mit ästhe-
tischen Arbeiten und gab eine Uebersetzung
von Miltous „Verlornem Paradies"
in sogenannten versi soioiti herans, de-
ren vor ihm bereits Rol l i , nach ihm
Martinengo vollendet hatten und die
alle vonPap i übertroffen wurden. Fer-
ner übersetzte C. die Satiren von Voi-
le au in den Venetianer Dialect, welche
jedoch nicht im Drucke erschienen sind.
AußerdeM schrieb er kürzere Original-
Poesien, die er aber nur im Freundes-
kreise mittheilte.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon