Seite - 24 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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Innsbruck befindet. Bon seinen übrigen
Bildern sind bekannt: eine „Madonna" in
Lebensgröße und eine „süpphu", im Besitze
des Ritters vonDordi, ferner der „Fron-
lisKlllllr-Nönch" und „Nie Vman des Ozechiei"
nach Raphael im I . 1829 gemalt; —
^Uats?- äolol-05a" und „Ner tz. Nizchui Vi-
yil", beides Altarblätter in der Kirche zu
Riva am Gardasee. Später begab
sich
C.
nach Botzen, wo sich
auf dem Friedhofe
ein vielgerühmtes Freskogemä'lde seiner
Hand befindet. C. hat die Kunst auch durch
ein vortreffliches Werk bereichert: ,,
cano, cl^egnati ecl nlciüi a cc?nto?-?t0
1820), welches größtentheils Stücke, die
noch nicht gestochen worden sind, enthält.
Ferner sind 12 Blätter mit Porträten
berühmter Trientiner nach seiner Zeich-
nung und unter feiner Leitung gestochen
worden.
Archiv für Geographie, Historie, Staats- und
Kriegskunst (Wien 1821, Strauß, 4".) XII.
Ihrg. Nr. 17 u. 13, S. 72. Nr. 127 u. 123,
S. S07. — Throlisches Künstler-Lexikon <InnS-
brucki890, 8°.)S.34. —NaglerlGK.Vi-.),
Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835)
III. Bd. S. 174. — 2le533e3i2!>ft t'roleko
1835, Nr. 2. — Bote von Tyrol 1820,
Nr. 66. — 1834, Nr. 94-96.
Craigher, Jakob Nikolaus (Schrift-
steller und tön. belgischer Consul, geb.
zuLipossullo in der Provinz Friaul
17. Dec. 1797, gest. zu Cormons in
der Nähe von Görz 17. Mai 1855). Aus
beschränken Verhältnissen des Elternhau»
ses trat der Knabe mehr durch Zufall
als eigene Wahl in den Kaufmannsstand,
den er von unten auf begann. Nachdem
er mit mannigfachen Hindernissen zu
kämpfen gehabt, arbeitete er sich durch
seine Energie und Ausdauer, mancherlei
Schwierigkeiten des Berufes siegreich
überwindend, empor und blieb, wäh- rend er stch eine Bahn durch's Leben
brach, jenem heiligen Ideale treu. dem
edlere Geister immer wie die Sonnen«
blume der Sonne sich zuwenden: der
Poesie. Schon im I. 1828 erschien unter
dem Pseudonym Nikolaus eine Samm-
lung seiner Poesien, betitelt: „Poetische Ne-
trllchtungrn mimen Stunden" (Wien, Gerold).
Friedrich von Schlegel schrieb dazu eine
Borrede und das einleitende Gedicht:
„Hieroglyphenlied". Seine sensitive Na-
tur drängte ihn in die Nahe der gefeier-
ten Männer jener Zeit, wie eben Schle-
gel, Zacharias Werner, Maler Ludwig
Schnorr von Carolsfeld, welche auf das
empfängliche Gemüth des jungen Kauf-
manns mächtigen Einfluß übten. Unter
günstigem Stern ebneten sich seine
Lebenspfade, der Wohlstand des Kauf-
manns uahm zu uud mit ihm die äuße-
ren Ehren. C. erhielt den Posten eines
konigl. belgischen Consuls in Trieft, dem
sich später noch das Amt eines Stadtrathes
zugesellte. Im Jahre 1843 erhielt er
von der belgischen Regierung den Auf-
trag, den Orient zu besuchen und die hei-
ligen Länder zu bereisen, womit ein längst
tief gehegter Wunfch C.'s in Erfüllung
ging. Die Frucht dieser Reise war daS
Werk: „Onilmrungen ans t>em Orient" (Triest
1847, Favarger). Das Werk ist Sr. kais.
Hoheit dem Erzh. Johann gewidmet
und nur der compendiöse Auszug seines
Tagebuches, das mit vielen an Ort und
Stelle mit größter Naturtreue aufgenom-
menen Zeichnungen ausgestattet ist. Im
1.1854 hat ihn der König der Belgier mit
dem Ritterkreuze des Leopoldordens be-
lohnt, aber nicht lange genoß C. diese
Auszeichnung, denn schon im folgenden
Jahre ereilte ihn, im 57. Jahre, der Tod
zn Cormons, wohin er um schneller zu
genesen von den Aerzten gesendet worden.
In seinem Nachlasse befinden sich viele
Poesien, darunter ein großer Theil reli-
giöser Dichtungen aus seiner Reise in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon