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erhielt er das Advocaten-Diplom. Im
Juni 1808 verfĂĽgte er sich
auf Anrathen
nnd durch Vermittlung des Obergespanus
Peter Balogh (s.d. I.Bd. S.138) nach
Wien, um den Dienst der Hofagentur
u. z. zunächst bei der ung. Hcfkanzlei ken-
nen zu lernen. Die feindliche Invasion
1809 vereitelte diesen Plan und er ging
als bischöflicher Commissär nach Pakracz
in Slavonien, wo er bis zum Mai 1812
verblieb. Hier beschäftigte er sich
auch mit
der Bienenzucht und förderte durch seine
rationelle Bienenbehandlung die Pflege
dieses nĂĽtzlichen Thieres. Im April 1813
trat er als Secretär in die Dienste des
Grafen Schönborn, wurde 1815 Rath
nnd 1819 Director der gräflichen Herr-
schaften in Ungarn; alsdann Gerichts-
tafel-Assessor in den Comitaten ZĂĽlyom,
Beregh, Marmaros und Ugocsa. Die
Zeit, welche ihm seine vielen Amtsge-
schäfte übrig ließen, widmete er der Lite-
ratnr, und als Schriftsteller war er in
mehreren Fächern, hauptsächlich in der
Jurisprudenz, Geographie und Ethno-
graphie Ungarns thätig. Seine Schrif-
ten sind: die neu verbesserte und bis 1808
fortgefĂĽhrte Ausgabe des 1798 gedruck-
ten Kubiny'schen: „
dui-F 1816, 3. 1832); —
1811. Eine neue Aufl. ebenda 1817); —
„Inäsa? 5655ionnm ciiastae ^s^/?2" (dem
Reichstags Diarium beigedruckt, 1812);
— „Nie Vienenzncht in Doppelstücken ... mit br>
sonderer Mcksicht auf die Rorbbieneuzucht" (Wien
1814, Doll , mit 1 Kupfer, neue Aufl.
ebendai815, „Anhang" 1816.) ^Zu gleicher
Zeit erschien eine Ausgabe in lateinischer
Sprache; auch wurde das Buch von
SzentIvänyi in's Ungarische (Miskälcz
1816) und von Blaskovics in's Slo-
wakische (Wien 1817) übersetzt); — «^o-
blsmata Ml'iciica" ski'essdui'F 1814); 45
aus dem Nachlasse des Orafen Georg
Fekete;— „Ansähe, Berichtigungen und twp>
peltes Zlegigter zu Gngels Geschichte des ungar.
Seiches" (Wien 1814); — „Guter Natti an
Alle, die oun rtleumatischen Veiden befreit zu wer-
den wünschen" (Wien 1815); — „Vas Bart-
felder Vad" (Wien 1817); — „Slavonien und
znm «Olzeil Orlllltien, ein Beitrag znr Vllndrr» nnd
Völkerkunde" 3 Vde. (Pesth 1819), darin
lieferte der Verfasser zuerst glaubwĂĽrdige
Nachrichten ĂĽber die orientalische Kirche
in Ungarn, Slavonien und Croatien; —
Oon/. in
1820); dies ist der erste Schematismus
der augsb. Confess. in Ungarn; — „FeHs-
- et
/ (t
1822); — „Gthnllgruphische Grklärnng der uan
GberZtlientenaut Heimbncher gezeichneten und in
Kupferstichen lirramgegenenen 78 ungarischen Vrach-
ieu unter deni «Titel: Pllnuoniens Vemuhner in ih-
ren nnlksthiimlichen Grachten" (Wien 1820);
— „Vllpogrllptiisch-stlltlZtiZchkS Zlrchiu des KL-
nigreichs Vngarn" 2 Vde. (Wien 1821); —
„Othnugraphischer Geit zu 33 in Rupfer grsta»
chenrn Zeichnungen der Uatianaltrachten und An-
sichieu Ungarns, SiebenbĂĽrgens und der Bukowina
van Fwnz Jaschkr" (Wien 1822); — ^61o-
wkNZke^VersO", d.i. Slovakische Gedichte
(Pesth 1822); — „Gemälde uun Ungarn",
2 Bde. (Pesth 1829); — „Grauten und
Wenden in Angara, ethnograptlisch geschildert"
(Preßburg 1829); — „Nngarns Vorzeit und
Gegenwart, verglichen mit jener des Auslandes"
(Wien 1830). — Ueberdies lieferte er
viele Aufsätze zu Andrä's „Hesperus",
1816—21; für die humoristisch eingeklei-
dete Ethnographie der Slowaken in Un-
garn, unter dem Titel: „Beweis, dass die
Slowaken in Ungarn Engländer sind" (im Hes-
perns 1818 nnd 1820) wurde ihm der
durch Andre ausgesetzte Preis von 200
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon