Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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halt eine Abhanblung ilber das komische
Epos; — ^^.Tm/ereom clalo/ü"^ , d. i. Ana-
kreontische Lieder (Wien 1804, neue
Aufl. 1816), mit einer kurzen Abhand-
lung über die Anakreontische Liebe; —
„I,illa. ^7-Hsksni/ tialo/c 11/. körben."
((^roggwaläein 1805, 8°.) nsus <^ntl.
Wien 1816), das siud Liebeslieder, denen
er den Namen seiner Geliebten als Titel
gab; voran geht eine Abhandlung über
lyrische Gedichte; —„ Ocia/e /cet )cö,l.2/vbett")
d. i. Oden in 2 Büchern (Wien 1816,8 °.);
— „^.Nalnl.atoncigso/ll'a ^t Ver^ e/c" ^ d. i.
Gelegenheitsgedichte (Großwardein 1805,
6°.); — „Falott i^e^e^ d.i. Ein phi-
losophisches Gedicht über die Unsterblichkeit
der Seele bei Gelegenheit des Ablebens
der Theresia Rhedei (Großwardein
1304, 8°.); — „6alatsa"
d. i. Der Hirt ein König (Eb. 1816,8°.)
und „^emstesi venek", d. i. Leichen-
gesänge (Ebenda, 8°.). Auch erschien von
C. eine Uebersetzung des Frühlings von
Kleist unter dem Titel:
, ( 1802, 3°.). Professor
Marton gab C.'s vorzüglichere Werke
unter dem Titel: O K Vi M t z
1813), in einer gefälligen Ta-
schenausgabein4Bänden heraus. Diesen
beiden Ausgaben ist auch „
d.i. Homers Froschmä'ufekrieg einverleibt.
Ein Jahr später veröffentlichte Domby
noch einige seiner ungedruckten Poesien
unter dem Titel: „Ao^onai/^teH Mka^
lcliss /n Tts«^ aclott
1817, 8°.), denen
er C.'s Biographie voranschickte. Neue
Gesammtausgaben der Werke C.'s er-
schieuen noch 1816 (Wien 2 Bde.); 1836
(Werfer in Kaschau); von Kelemföldy
1842 in Leipzig; die fünfte und voll-
ständigste Prachtausgabe 1846, nach Manuscripten herausgegeben von Dr.
Franz To ld y, mit dem Porträt des Dich«
ters. Ueber Csokonay als Dichter hat
die ungarische Literaturgeschichte bereits
das Urtheil gefällt. „Bon Jugend her
kannte er keine edleren Kreise, er genoß
eine scholastische Erziehung. Dann lernte
erKazinczy und Földi kennen, doch
seine Neigung zog ihn mehr zu Letzterem,
der ein trockener geschmackloser Mann,
die gute Sprache beim Landvolk suchte,
das Populäre mit dem Pöbelhaften ver-
wechselte und dem Postulat des Schönen
genug gethan zu haben wähnte, wenn
er die Sylben des gereimten Verses maß,
und dieser Einfluß war für Tsotsnap
nicht günstig. Doch sind viele seiner
Lieder Muster metrischer Correctheit,
und rhytmischer Schönheit. Das Beispiel
Földi 's machte es, daß seine meisten
lyrischen Productionen durch einzelne
unedle Ausdrücke oft gewaltig verun-
staltet worden. Zur populären Lyrik
und zum Niedrigkomischen hatte Csoko-
nay unstreitig das meiste Talent und seine
besten Arbeiten gehören dieser Gattung
an. Sein launigstes Epos „Dorottya"
ist gut gedacht, hat viel Scherz und Sa-
tire, oft geniale Sprünge, allein das Ko«
mische liegt mehr in der Erfindung als
in der Darstellung und oft gilt ihm ge-
meiner Scherz als Witz. Unter diese
Bemerkung fallen seine gedruckten sowohl
als nur handschriftlich cursirenden Trave-
stien, welche überdies auch durch pria-
peische Auswüchse beleidigen. Man hat
C. deu ungarischen Bürger genannt und
thatsächlich
finden sich im Leben nnd in deu
Arbeiten beider Dichter einigeAehnlichkei-
ten. C. besaß ausgebreitete wissenschaftliche
Kenntnisse, verstand griechisch, lateinisch,
französisch, italienisch, deutsch, etwas eng-
lisch und war sogar in den orientalischen
Sprachen ziemlich bewandert. Er bedürfte
eines Freundes, der seine Ansichten über
Sprache und Poesie geläutert, und seinen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon