Seite - 92 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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u. C., Mit 1 K., 8".); — „Grundzüge ile«
physischen Abens getlör- llnil 5prllchlli5er MnHchen
im MtnrzuZtllnde; llder Nllr5tellnng des nnylnck-
lichm Skelenzn5tnulle5 der ungrbilileten Ellubstum-
m?n" (Wien 1826, Ludwig, 4°.) — und
„Versinnlichte Henk- nnd Zprachlchrr, mit An-
wrnllung Mi die Ntliyilln?-und Sittenlehre nnil anf
dlls reben" (Wien 1836), welches letztere
durch die k. k. geh. Haus- Hof« u. Staats-
kanzlei zur Kenntniß aller Regierungen
und selbst in Amerika gelangte, und sich
überall der wärmsten Aufnahme erfreute.
Im 1.1839 erhielt er die Lehrkanzel der
Religionswissenschaft an der k. k. Akade-
mie der bildenden Künste. In Folge sei-
ner angegriffenen Gesundheit machte er
1840 eine Reist nach Karlsbad; dawurde
er, zu einem kirchlichen Feste nach Schla-
ckenwerth geladen, vom Schlage getroffen.
Er mußte aus dem Dienste treten. Erst
als ihm in Münchengräz, seinem Geburts-
orte, wo er derzeit lebte, die Nachricht
ward, der Kaiser habe unterm 11. Juni
1842 die Einführung der von ihm ange-
gebenen Maßregeln zur größern Verbrei-
tung des Taubstummenunterrichts in al-
len Provinzen der Monarchie angeordnet,
erholte er sich
allmälig und begab sich, mit
vollem Gehalte in Ruhestand versetzt, nach
Wien. Noch begründete er im I . 1845
zu Nikolsburg die israelitische Taubstum-
menschule, aber schon im folgenden Jahre
starb er in Baden bei Wien, wo er bei
der berühmten Heilquelle Linderung sei-
nes Leidens gesucht.
Meyer (I.), Das große Conversations-Lexikon
für gebildete Stände (Hildburghausen 1843u.f.,
Bibl. Inft., Lex. 8°.) II. Suppl. Bd. S. 1203.
Czech, Johann (Geschichtforscher
und Mtglied der ung. Akademie, geb.
zu Raab1798). Die Schulen besuchte
er zu Raab und zu Preßburg. Von 1820
bis ungefähr 1840 bekleidete er höhere
Dienstposten, unter andern den eines
Richters zu Raab, und war auf vier
Landtagen Vertreter dieser Stadt. Er hatte thätigen Antheil an der Verbrei-
tung der Nationalsprache unter den Ein-
wohnern Raabs. Seit 1841 war er Vor-
stand der kön. Lehr- und Bücherunter-
suchungscommission, und als solcher auch
Censor der Landtagsberichte. Neben sei«
nen Amtsgeschäften befaßte er sich mit
wissenschaftlichen, hauptsächlich historischen
Forschungen, und veröffentlichte mehrere
Abhandlungen in den Jahrbüchern der
ung. gelehrten Gesellschaft und anderen
wissenschaftl. Zeitschriften. In den Jah-
ren 1834 und 1835 durchforschte er in
Wien das geheime und dasHofkriegsraths-
Archiv. In Würdigung seines amtlichen
und wissenschaftlichen Eifers verlieh ihm
der Köuig am 29. Juni 1840 einen un-
garischen Adelsbrief, später das Diplom
eines königl. Rathes. C. ist im Besitze von
zahlreichen, dunkle Punkte der ungarischen
Geschichte aufhellenden Documeuten;
hauptsächlich hat er aber die Geschichte
der Stadt, des Comitates und derDiöcesc
Raab zum Gegenstand seiner Forschungen
gewählt. Zum ord. Mitgliede der nng.
Akademie wurde er 1832 gewählt.
Czech, Joseph (Mathematiker
und Mitglied der Gesellschaft der Wisscu-
schaftsfreunde in Warschau, geb. in Kra-
kau1762, gest. zu Krzemieniec 24.
Nov. 1810). Im Alter von 15 Jahren
beendete C. seine Studien, wurde in das
Gremium der akademischen Candidaten
aufgenommen, machte in drei Jahren die
strengen Prüfungen zur Erlangung der
philos. Doctorswürde, u. wurde alsdann
Professor in Lubliu. Sein Liebliugs-
studium seit Jahren war die Mathematik.
Im I. 1791 wurde »r Mitglied der Ge-
sellschaft der Warschauer Wissenschafts-
freunde, trug ein Jahr in Plock Geometrie
vor, supplirte drei Jahre in Krakan den
Lehrstuhl der höheren Mathematik, den
er nach dem Tode dos Professors Kru>
sinski als außerordentlicher Professor
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon