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erhielt. Als solcher im Jahre 1797 auch
von der österreichischen Regierung bestä-
tigt, war er eines der thätigsten Mitglie-
der der Krakauer Hochschule, und wurde
in seinen Arbeiten insbesondere durch die
Kenntniß der deutschen Sprache unter-
stützt. Um diese Zeit gründete Thaddäus
Czacki das Gymnasium inKrzemieniec;
dasselbe bedürfte eines erfahrenen Dire-
ctors, und die Wahl siel auf Cz ech, in
Anerkennung seiner Verdienste u. Kennt-
nisse. Im September 1805 übernahm er
seinen Posten, den er bis an seinen Tod,
der ihn in voller Manneskraft hinraffte,
bekleidete. Im Gebiete der Mathematik
war C. auch als Schriftsteller thätig. Er
gab folgende Schriften heraus: „Trütki
6.1g.
d. i. Kurzer Unterricht in der Arithmetik,
mit Tafeln, enthaltendRechnungsbeispiele,
für die akademische Jugend (Wilna, Ios.
Zawadski, 1807, 8°., in zweiter Auflage
ebenda 1809, die dritte 1811); — „Nu-
020U6 i ^^ää.116-^ d. i. Acht Bücher der
Elemente der Geometrie des Euklides,
d. i. die ersten sechs, das 11. und 12. mit
Zusätzen und mit der Trigonometrie zum
Gebrauche der akademischenIugend über-
setzt und herausgegeben (Wilna, Zawa-
dzki. 1807,8 °.) Mergl. Vwrt, Lidi. I.sx.
I. Sä. Nr. 7032, Anmerkt Für dieses mit
seltener Bündigkeit und Klarheit abgefaßte
Werk ließ ihm Kaiser Ale ran der I. ein
reiches Geschenk zustellen. Noch arbeitete
C. zu den kritischen Bemerkungen des
Fr. Peyrard, welcher deu Enklides in's
Franz. übersetzt hatte, eigene Erklärungen
über die Messung der Körper und Flä-
chen aus, welche die richtige Auffassung der Geometrie wesentlich erleichtern; sie
sollten ben zweiten Band seiner Geometrie
bilden, jedoch der zu frühe Tod vereitelte
die Ausführung dieses Vorhabens.
), vsivla., d. i. Werke des
Eusebius Slowacki. Im III. Bde. besinden
sich Nachrichten über Ios. Czechs Leben. —
?oiHko^, d. i. Lexikon gelehrter Polen (Lem-
berg 1833, Mllilowsli) I. Bd. S. 103.
Czecherini de la ViMra, Nikolaus
(k.k.Oberstlieutenant, geb.zuPrag
1728, gest. ebenda 11. Juli 1792). Trat,
21 Jahre alt, in's Inf.-Regmt. Nr. 34,
zog mit demselben sofort in den bald dar-
auf ausgebrochenen schlesifchen Krieg, und
legte bei Trauten au die ersten Proben
seiner Tapferkeit ab. Aus Böhmen zur
Armee nach Italien versetzt, that er sich
bei Piacenza (1746) und Roddo-
fredd 0 hervor, kam sodann nach Genua,
welches bei dem Aufstande verlassen wer-
den mußte, wohnte später der Belagerung
dieser Stadt bei, wurde nun Oberlieut.,
1753 Kapitäulieutenant und im Juni
1757 Hauptmann. C. machte nun den
siebenjährigen Krieg mit und zeichnete sich
beiGörlitz, bei der Belagerung von
Schweidnitz und im folgenden Jahre
bei Hoch kirch in der Art aus, daß er mit
16. Juni 1759 zum Major vorrückte.
Als im I . 1760 der Sturm auf Glatz
erfolgte, unterstützte er mit seinem Ba-
taillon denSappeurmajor Bechardt (s,d.
I. Bd. S.205) in der eroberten Flesche; war
bei der Einnahme des Bögen fort es von
Schweiduitz im Jahre 1761 Einer der
Ersten und wurde verwundet. Während
der Belagerung dieser Festung (1762)
hatte C. an allen Hauptausfallen theil-
genommeu und sich insbesondere ausge-
zeichnet als am 8. Oct. die Bastion des
Iauerniker Fortes in die Luft flog.
C. eilte auf diesen gefährlichen Posten,
und verhinderte nicht nur die Besetzung
desselben, sondern schlug auch den in der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon