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ligen imd vermöglichen Eltern. Nach
Beendigung der nntern Schulclassen be-
schäftigte er sich in Ofen mit der Aesthe-
tik und der classischen Literatur, nnd be-
reitete sich zur Professur vor. Anf Em-
pfehlung seiner Vorgesetzten wurde er
1785 znm supplir. Professor der Mittel-
schule von Fünfkirchen ernannt, kam
1789 nach Steinamanger, 1793 nach
Oedenburg und 1801 nach Ofen. Nach
dem Tode Rävay's (1803), (s. d.) er-
hielt er den Lehrstuhl der uug. Sprache
und Literatur, später auch den des Arnts-
styles, auf der ko'nigl. ung. Universität,
wo er 23 Jahre zubrachte, bis er am 9.
März 1830 in Pension trat. Seine Werke
sind: „Üt tabi))-i ma?-5 lamtos «is^s/cbe^
a «5. moMa^ InHNT-ectioi'a"^ d. i. Fünf
Lagermärsche in lyrischen Versen, auf
die ung. Insurrection (Ofen 1808); —
„^6 ^ /wlnn", d. i. Das neue Etwas
(Pesth 1810); — , ^s^ smbe?-sk be^ei-
Fstsssi «6 ZU^ium M626/en", d. i. Das
Gespräch von vier Männern auf dem
Felde des Elisiums (Ofen 1816); — „^5
d. i. Die Versammlung der jugendlichen
Wortführer in den Angelegenheiten der
Sprache (Ofen 1814—19); — „I^okes
L0K65A ^b<^6?-«ban.") d. i. Der Irokese
Vohosdi in Abdera (Ofen 1825).
irök. RiLtr
Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebens-
beschreib. Von Jakob Ferenczy und Ios.
Danielik (Pefth 1856, Gust. Emich) S. 89.
Cziräli von Czirül u. Denesfalva,
Anton Graf (Staatsmann, Ritter des
goldenen Vließes, geb. zu Oedenburg
8. Sept. 1772, gest. zu Preß bürg 22.
Febr. 1852). Entstammt einer alten in
den Annalen Ungarns oft rühmlich er-
wähnten Familie. Genoß eine ausgezeich-
nete Erziehung und trieb bis in sein ho-
hes Alter classische und staatswissenschafb
liche Studien. Dem Staatsdienste sich widmend, bekleidete er die höchsten Aem-
ter desselben. Seine strenge
Rechtlichkeit
und Unparteilichkeit sicherten
ihm als Nich-
ter die allgemeine Achtung, wie er auch
als Schriftsteller des Faches, als Gewährs-
mann zu gelten Pflegte. Beweise für seine
gründlichen, wissenschaftlichen, staatsrecht*
üchen Studien geben seiue Abhandlung
über eine der wichtigsten Fragen des frü-
hern ungarischen Staatsrechtes, nämlich
jene über die Art der Erlangung der höch-
sten Gewalt in Ungarn; »De
a". — Vorher noch erschien sein Werk:
1794, NsFsndsi-Fei') 8°.). Als nach den
Wirren der letzten Jahre alle Verhält-
nisse in Ungarn schwankend geworden,
ließ der Greis sein Handbuch des ungar.
Staatsrechtes als historische Schilderung
ilin5t^at«5. 1/ tomi" (V^ien
6-. N. 6c^u1t2^ 1851), das
Resultat vieljähriger Studien, erschei-
nen, mit derselben Alle, die seine
Stimme nicht hören wollten, als es
noch Zeit war, über seine politische Stel-
lung als Staatsmann aufklärend. Als
solcher betrachtete er streng monarchisch
gesinnt, im Einklang mit seinem Nationa-
litätsbewußtsein, die politische Einheit
Ungarns nicht im Sinne leidenschaftlicher
Bevorzugung, sondern als entschiedener
Anhänger der grundgefetzlichen Verbin-
dung mit den übrigen östr. Erblanden,
als der staatsrechtlichen Stellung seines
Baterlandes, und gab diese politische Rich-
tung in den öffentlichen Verhandlungen,
in den Berathungen der Behörden, in
den hoheu Würden, welche er bekleidete,
kund. Mit dem besonderen Vertrauen
des Kaiser Franz beehrt, wurde der
Graf von diesem im 1.1817 in die so-
genannte Huugersnoth - Commission ge-
wählt und rettete mit edler Aufopferung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon