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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 117 -
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Seite - 117 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3

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117 Hofe der Kaiserin Maria Theresia entwickelte der Graf die höchste Pracht und hatte nur Einen Rivalen, den Mar- chese Taroucca. Zu einem bevorstehen- den Hoffefte galt es wieder allen nur denkbaren Glanz zu entwickeln. In einer zahlreichen Gesellschaft, in welcher sich C. und Tar oucca befanden, bekam das Gespräch mit einem Male eine solche Wendung, daß die beiden Cavalliere eine Wette von 1000 Ducaten eingingen, die jener gewinnen sollte, der am kostbarsten gekleidet bei dem Hoffeste erschiene, doch durften weder Perlen noch Edelsteine be- nützt werden. Thatsächlich erschien T a- roucca in einem Gewände, reich an Pracht und Kostbarkeit, wie kein Zweites. C. trat in einem zwar kostbaren aber im ganzen sehr einfachen Pelze ein. Nachdem die Schiedsrichter versammelt waren, öff- nete C. den Pelz und zeigte das Unter- futter desselben; es war ein echtes Ge- mälde von Correggio. C. hatte ge- wonnen. — Der Graf Czobor besaß in Wien, Paris und Venedig vollständig eingerichtete Hätels und besoldete Die- nerschaft ; einmal schlug er seinen Gästen nach Tisch eine Spatzierfahrt vor; sie wurde angenommen. Die Spatzierfahrt gestaltete sich zu einer kleinen Reise, es ging geraden Weges nach Paris, dort ward durch drei Tage in den prächtigen Hä- tels geschwelgt, dann ging es wieder nach Wien zurück. — Der Graf war ein leiden- schaftlicher Spieler. Er fetzte ganze Herr- schaften auf eine Karte und hatte auf diese Art die Herrschaft Holitsch verspielt. So hatte der Graf nach und nach sein ganzes Vermögen verloren. So lange noch Kaiser Franz I., der Gcmal der großen Maria Theresia lebte, erhielt er von Ihm, der ihm sehr wohl wollte, eine Leibrente jährlicher 8000 fl. Als aber sein Beschützer gestorben, gerieth der Graf in sehr peinliche Lagen und lebte in Pesth von einer kleinen Pension, die er der Gnade Maria Theresia's ver- dankte. Da ging er eines Tages mit ei- nem Päckchen Wäsche unter dem Arm nach Hause, als ihm ein junger Verschwender in prächtiger Equipage rasch entgegen- fahrend begegnete. Halt l rief ihm C. zu, halt! trat dann, als jener wirklich hielt an den Wagen und sagte: „Nicht so ra sch Herr Bruder, sonst holst du mich gar zu schnell ein". Es ließen sich noch viele Züge aus dem Leben C.'s, insbesondere die oft wunderlichen Einfälle erzählen, auf die er gerieth, um den mit ihm riva- lisirenden Grafen Tarouccaan Pracht zu überbiethen. Sie würden gesammelt zu einem interessanten Bilde jener Zeit und der Person des Grafen sich gestalten. Hormayrs Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) unter den „Geschichtlichen Miscellen." — Grä f fe r (Franz), Wiener Dosenstücke lWien 1846, Mörschners Witwe und Greß, 8°.) I. Bd. S. 242. — Derselbe: Wiener Tabletten (Wien 1848, Kuppitfch, 8°.) S. 1. Czoernig Freiherr von Czernhausen, Karl (Statistiker undSectionschef im k.k. Ministerium des Handels, geb. zu Czernhausen in Böhmen5.Mai 1804). Sohn eines Beamten des Grafen Clam- Gallas, an den Gymnasien zu Iiein und Prag, an den Universitäten zu Prag und Wien gebildet, trat im I . 1828 in den Staatsdienst ein. Die Eindrücke der aufblühenden Industrie der Heimatstadt seiner Familie, Reicheubergs, gaben sei- nem Geiste frühzeitig die Richtung auf staatswirthschaftliche Studien, welche Schnabels und Kudlers anregende Leitung bald fo entschieden der damals noch selten betriebenen Statistik zulenk- ten, daß der Letztere schon damals C. als „den künftigen Dupin Oesterreichs" be- zeichnete. Der 2jährige Aufenthalt in Trieft (1829—30), bot ihm die Gelegen- heit, auch mit dem großartigen Verkehre dieses Welt - Emporiums und des nach-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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