Seite - 129 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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verlegte sich auch auf's Sammeln von
Kunstwerken und da war es vorzüglich
Rembrandt , in dem sich sein ganzer
Kunsteifer concentrirte und über dessen
Arbeiten er die gediegensten und vollstän-
digsten Kenntnisse besaß.
Theater-Zeitung von Adolph Bäuerle 1849,
S. 816: „Nekrolog." — Zeitung für die ele-
gante Welt 1820, Nr. 105: „Aus Wien"
Enthält Personalien über Daffinger). —
Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-
Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) I I I . Vd.
S. 243. — Oeftr. National - Encyklopädie
(von Gräffer u. Czikann), (Wien 1335)
I. Bd. S. 661. — Wiens Kunstsachen ober
Führer zu den Kunstschätzen Wiens, mit
hauptsächlicher Berücksichtigung der Gemälde
(Wien 1856, L. W. Seidel) S. lö. lDarin
heißt es von D.'s Arbeiten: „Unübertreffli-
cher Farbesinn, vollkommenste Kunst, selben
geltend zu machen und außerordentlicher,
feiner, eleganter Geschmack sind die besonde-
ren Eigenschaften der Werke D.'s. Sein Pinsel
vereinigt die größte Sicherheit und Zartheit
mit genialer Verwegenheit. . . . — Alle seine
Werke behalten lange Jahre die unveränderte
Farbenfrische. Wer auch immer von ihm sich
malen ließ, wurde unter seiner Hand zur
feinsten Dame oder zum feinsten Edelmanne
und unbeschadet der Aehnlichkeit; denn es
wohnte dem Bilde, wenngleich in ihrem schön-
sten Moment, doch die wahre Individualität
inne.I — Kertbsny in seinem Aufsätze:
„Die September--Ausstellung des östr. Kunst-
vereins (1856)" sin der Beilage zu Auers
„Faust" 1856, Nr. 23) schreibt über D.: „Das
ist ein Name von großem Klang, dessen Berech-
tigung uns nicht mehr einleuchtet, auch nicht
wenn wir seinem Zeitgeiste noch so sehr Con-
cessionen machen, denn nicht einmal die Tech-
nik ist respectable, sie besteht in kleinlichen
Mitteln, die auch in dieser Kleinlichkeit nicht
erschöpfend zur Anwendung kamen." ^Dieses
Urtheil über den Todten, gleichzeitig mit den
vorigen von anderer Seite ausgesprochenen
und viel milder als desselben Autors Urtheile
über Werke Lebender, werden den Umstand
erklären, daß obiger Auffatz Sensation und
Unbehagen in Künstlerkreisen erregte.)
Hllhl, Georg (Entomolog, geb. zu
Moosbach am Neckar 24. Dec. 1769,
gest. in Währ ing bei Wien 1. Jänner
1831). Bon seinem Vater zum Kauf-
mann bestimmt, kam er nach Heilbronn
v. Wurzbach, biogr. Lexiton. III. in ein Hanblungshaus. Neben seinem
Berufe oblag er seiner Lieblingsbeschäfti-
gung, der Entomologie, die er seit sei-
ner Kindheit betrieb, und sammelte stei-
ßig Insecten. Bald vermehrte er seine
Sammlung durch Tausch und brachte
sie zu solcher Bedeutung, daß er schon
1797 in der Lage war, seinem Geschäfte
zu entsagen und sich ganz dem Insecten-
Handel zu widmen. Zu gleicher Zeit be-
gann er die Zusammenstellung einer
Sammlung deutscher Schmetterlinge mit
Hinzufügung ihrer Raupen u. Puppen,
die er vortrefflich präparirte. Diese
Sammlung, an welcher D. 3 Jahre gear-
beitet und
sie
systematisch aufgestellt hatte,
kaufte der bekannte Entomolog Schmer-
feld zu Kassel. ImI.1800nahm derGraf
Hoffmannsegge D. als Begleiter auf
seinen uaturhistorischen Reisen durch
Deutschland mit. Nach Beendigung der-
selben, auf welchen D. emsig gesammelt,
begann er seinen Insectenhandel von
Neuem u. z. in Oesterreich, wohin er
übersiedelt war nud sich inHackiug bei
Wien ansäßig gemachtchatte. Großartig
betrieb er nun sein Geschäft, welches er
bereits über ganz Europa ausgedehnt
hatte. Mit den bedeutendsten Entomolo-
gen aller Nationen stand D. im briefli-
chen Verkehr. 1810 unternahm er zu
seineu Zwecken eine Neise uach Kärnten,
1811 uach Oberungarn, 1812 nach I I -
lirien. Er stellte nun eine zweite Samm-
lung europäischer Schmetterlinge sammt
Puppen, Raupen und den Pflanzen, auf
denen dieselben leben zusammen, welche
dann in den Besitz des holländischen
Entomologen Wellens in Antwerpen
überging. Neue Reisen nach Ungarn und
in das Banat 1820,1821 und 1322 er»
schlössen ihm neue Schätze für seinen
Sammeleifer. Schon hatte er aber sein
Augenmerk auch auf Conchylieu u. Rep-
tilien gerichtet und manchen seltenen
Fund gethan. 1824 bereiste er Dalma-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon