Seite - 184 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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culirt noch mehr; spielt gern Comödie, af-
fectirt eine gewisse fidel-burschikose Gemüth-
lichkeit, die seinem Wesen durchaus fremd ist;
fein Gott heißt: Ruhm; sein Cultus: Lob
und Bewunderung " — Porträte: Außer
dem bereits angeführten Holzschnitte in der
Leipziger Illustrirten Zeitung brachte dasselbe
Blatt ein sehr gelungenes Costumebild: „Bo-
gumil Dawison als König Richard I I I . " —
und Diezmanus Leipziger Moden-Zeitung
einen Stahlstich. Unterschrift: Facsimile des
Namens: Lo^uMil va^isou. Unter dem Ab-
schnitte: ^Vsßsr «d 812301» (minder glücklich
in der Aehnlichkeit wie die beiden vorge-
nannten).
H'Ayala,
siehe:
d'Ayala (I. Bd. S.
97).
D'Ayllfafsa, siehe: Ayasllfsa (I. Bd.
S. 98).
Dahla, Gabriel (Dichter, geb. zu
Miskolcz im Borsoder Comitat 8. Mai
1768, gest. zu Ungvar 20. Oct. 1796).
Sohn eines Schneiders, hörte die untern
Schulen bei den Miskolczer Minoriten u.
zog 1782 nach Erlau zum Studium der
Humaniora. Sein Fleiß und seine Sanft-
heit empfahlen ihn so sehr, daß Theophil
Schuman, Abt der Cistercienser und
Raimund Päszthy, der Director, den
Jüngling in ihr Haus nahmen und mit
allem Nothwendigen versahen. Um Phi-
losophie zu studiren, ging D. 1784 nach
Kaschau. Angestrengter Fleiß schwächte
seine ohnehin nicht kräftige Gesundheit der
Art, daß er auf ärztliches Anrathen das
Studium aufgeben mußte. Von früher
Jugend hatte er sich für den geistlichen
Stand entschieden und wnrde, als er
1787 nach Erlau zurückkehrte, unter die
Comitats-Cleriker eingeschrieben. Die
Theologie hörte er später in Pest, dabei
bildete er sich in alten und neuen Spra-
chen aus. Schon las er in griechischer
Sprache das neue Testament, verstand
die slovakische und dentsche Sprache, von
den aus Dalmatien gebürtigen Collegen
erlernte er die italienische und französi-
sche Sprache, und war auch im Stande selbe zu schreiben. Der „ h
t6in6N)?'") d. i. Allgemeine Sammlung,
zu Folge, hat er 1790 seine Collegen in
der ungarischen Sprache unterrichtet.
Nach Aufhebung des Pesther Eentral-
Seminars (1790) kehrte er nach Erlau
zurück, wo er seiner im Druck erschiene-
nen Liebeslieder und einiger unüberlegter
Aeußerungen wegen den Zorn seiner Vor-
gesetzten
sich zuzog. Da er jedoch bereits
4 Jahre Theologie studirt, wollte er den
Stand nicht aufgeben nnd fügte sich in
die Umstände. Als er aber im I . 1791
eine deutsche Kauzelrede hielt, und sogar
der Irrlehre beschuldigt und aufgefor-
dert wurde, seine Behauptung zurückzu-
nehmen, wollte er sich
dazu nicht verstehen
und mußte somit die Anstalt verlassen.
Er trat uun aus dem geistlichen Stande,
hielt sich
einige Zeit bei seinen Freunden
auf; später vermalte er sich, erhielt im
I . 1792 den neuerrichteten Lehrstnhl für
ungarische Sprache am Leutschauer Gym-
nasium und wurde im folgenden Jahre
daselbst zum ordentlichen Professor der
Philologie uud 1795 der Rhetorik an der
Ungvarer Mittelschule ernannt. Schon
sehr leidend hatte er diese Stellung ange-
treten, nun vergrößerte sich sein Uebel
so sehr, daß er bereits im nächsten Jahre
demselben erlag. Iu seinen ersten Ge-
dichten, welche im „Orpheus" erschienen
sind, hing er der französischen, in den
spätern Gedichten der Schule des N ä.d a y
an, für welch letzteren Ucbergang vorzüg-
lich Kazinczy's Einfluß thätig war.
^Graf R 5 day, welcher die „Zrinyade" m
Hexametern umzuarbeiten begonnen hatte,
ist das Haupt der sogen, lateinischen
Schule in der ungarischen Poesie zu wel-
cher Molnä.r, Szilägyi und Nsvai
zählen^ Dayka's Gedichte hat zuerst K a-
zinczy unter dem Titel: „Oc>A?ca OHc»>-
nsi", d. i. Gabriel Dayka's Gedichte
(Pesth1813, neue Aufl. Ofen 1833) her-
ausgegeben, In Handschrift hat er außer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon