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Arochure:
le5 cli'oit et
?^ri3 1842, DusillioN) 8".),
worin er die Parallele der Regentschafts-
Normen anderer Staaten Europa's zog
und principiell zu Gunsten der mütterli-
chen Regentschaft schloß. Die Vertrau-
lichkeit zwischen Lamart ine und D.
bewog Letzteren, als er gewahr wurde,
daß Lamart ine von der Juli-Regie-
rung zur Opposition getrieben wurde,
zur Herausgabe einer zweiten Brochure:
„Aln'zot et ^«maT-tt'ns", welche damals
große Sensation in Paris erregte. L a-
mart ine trat nach der unglücklichen
Candidatur für die Präsidentschaft der
Deputirtenkammer gänzlich zur Opposi-
tion über, D. aber trennte sich von ihm
und näherte sich wieder dem Minister
Guizot , der ihn zu verschiedenen Mis-
sionen in Deutschland, Italien und Spa-
nien verwendete. I m 1.1845 veröffent-
lichte D. ein Werk unter dem Titel:
besoins <^e l^tat. I^o/st äs?'e-
. le
i'i2 1845, vusillion, 3°.). In
Folge dessen erhielt D. von dem damali-
gen Minister des öffentlichen Unterrichts
Grafen Salvandy den Auftrag, die
deutschen und italienischen Universitäten
zu besuchen und nach den Ergebnissen sei-
ner Beobachtungen den Entwurf einer Re-
organisation der Rechtsfaeultäten inFrank-
reich auszuarbeiten. D. vollendete die
Arbeit, welche dem von dem Grafen Sa l -
vandy im Jänner 1843 der Pairskam-
mer vorgelegten Gesetzentwürfe zuGrunde
lag und nur in Folge der eingetreteneu
Febrnar-Nevolutiou nicht zur Discussion
kam. Während des Jahres 1848 ergriff
D. in englischen und französischen Blät-
tern die Sache Oesterreichs mit solcher Entschiedenheit, daß es Cav aiguacun-
terließ , den italienischen Revolutionären
Hilfe zu leisten und die Negierung Kos-
suths anzuerkennen. Die in jener der»
hängnißvollen Zeit im Journal „1a
" veröffentlichten ^Oommlinica-
" machten die Ruude dnrch alle eu-
ropäischen Blätter. Fürst Schwarzen-
berg, als er das October - Ministerium
bildete, forderte D. auf, diese Aufsätze
gesammelt erscheinen zu lassen und sie
erschienen auch unter dem Titel: ,.!<«
Suestion üaü'ennsl- ^?g.:is 1849). D.'s
patriotische Hingebung hatte seine Ernen-
nung zum kaiserl. Rathe zu Folge (Febr.
1849). Als er später im Auftrage des
Ministers Freiherrn von Brück die Re-
orgauiflltion der k. f.Consulate in Frank»
reich und an der Nordküste Spaniens
durchführte, wurde er Sectionsrath im
k. k. Handelsministerium mit der Dienst-
leistung bei dem k. k. Geueral-Consulate
in Paris. I n dieser Stellung bereiste
er im Sommer 1853 Spanien, Portu-
gal und Marokko, um die dortigen Con-
sularämter zu inspiciren und die Mittel
des österr. Handels in jeucn Ländern zu
heben. Die Frucht dieser Reise, wozu
ihm von der französischen Regierung die
Dampffregate Newton eigens zur Verfü«
gung gestellt worden, sind die in den
„Mittheilungen aus dem Gebiete der
Statistik" (Jahrg. 1354, II., III. und V.
Heft) abgedruckten Berichte, reich an in-
teressanten Details und bisher wenig oder
gar nicht gewürdigten Thatsachen. Der
Beginn der orientalischen Verwicklungen
fachte in D. den Drang zu publicistischer
Thätigkeit so mächtig an, daß er 1854seine
Entlassung aus dem Staatsdienste nahm,
um frei seine Polemik gegen Rußland in
französischen, englischen und deutscheu
Blättern führen zu können. Die vielbe-
sprochenen diplomatischen Corresponden-
zen des^OonsMut-ioQnsi - wabrend des
orientalischen Krieges rühren aus D.'s
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon