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und gegen den Cantharibenwitz der Recensen-
ten weit empfindlicher, als der ausgezeichnete,
selbstbewuĂźte Mann sein soll, um der Sache
willen sein darf. . . . Sein Wunsch wäre ge-
wesen, den friedlichen, darum so äußerst sel-
tenen RuhmMetastasio's zu erringen, den
kein Recensent angetastet hat. . . . . Daher
mochte Denis weit lieber ĂĽber seine biblio-
graphischen, als ĂĽber seine dichterischen Werke
Complimente annehmen, daher durfte man
ihm am wenigsten etwas Verbindliches ĂĽber
sein ungeheueres Gedächtniß sagen, weil er
auch dem halb wahren Satze gehuldigt hatte:
Gedächtniß und Scharfsinn stünden im um-
gekehrten Verhältnisse " — Graff er
(Franz), Iosephinische Curiosa (Wien 1848,
8°.) I. Bd. S. 165: „Denis' Gutachten
über den Büchernachdruck." Es lautet: „Der
beiliegende Entwurf (Trattners Circular
nebst VerzeichniĂź der zum Nachdruck projec-
tirten Werke) scheint doch am Ende zum Nach-
theile der Schriftsteller ausfallen zu mĂĽssen.
Der Unterzeichnete bitte also um Vergebung,
wenn er wider eine Gattung von Menschen
nicht sprechen kann, zu denen er selbst gehört,
erbietet sich aber sonst zu allen gefälligen
Diensten. Denis." — (Büttner, Karl
Aug.) Charaktere deutscher Dichter und Pro-
saisten von Karl dem GroĂźen bis 1780
(Berlin 1780, Voß) S. 399. — Leipziger
Allg. liter. Anzeiger 1801, Nr. 157, S. 1506
von F. K. Alter. — Mensel ( I . G.),
Lexikon der vom I . 1750—1800 verstorbenen
deutschen Schriftsteller I I . Bd. S. 326. —
Oesterreichs Ehrenspiegel. Nationalprachtwerk
von Blasius Höfel, Ritter von Bohr und
Alois Reitze. Die Modelle zu den Porträten
besorgt von Dr. Bö hm, die Biographien
von Franz Tschischka (Wien 1835 u. 1836,
Ign. Klang, 4°.) Daselbst auch D.'s Porträt).
— Oestr. National-Encyklopädie (von Gr äf-
fer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.)
I. Bd. S. 696. — Portefeuille zur Kenntniß
der gegenwärtigen u. vergangenen Zeit 1786,
Juni, S. 679. — Reich der Todten 18N8,
Jänner. — siosFs^ 5/ok. Nsx».), 8oi-5ptor68
Vroviueias ^.iistriacks Zoowtatis ^ssu, . . .
l^Vieu u. Ii.6F6N8l)Ul'F 1856 , AeekitÄi-iston
u. Uan2, I.ex. 8".) p23. 55. lStögers
Werk bĂĽĂźt durch die unglĂĽckliche Idee: alle
BĂĽchertitel, seien sie in slavischer, magyari-
scher und gar deutscher Sprache, ohne Bei-
setzung des Qriginaltitels in's Lateinische zu
ĂĽbersetzen, seine Verdienstlichkeit ja seine ganze
Brauchbarkeit ein.) — Wiener Zeitung 1800,
Nr. 79, S. 3129 ^daselbst heiĂźt es ĂĽber D.:
„Unentweihte Herzensreinigkeit, frommer Eifer
in Beobachtung seiner priefterlichen Pflichten, die er nur gegen sich strenge, und liebevoll
gegen seine Mitmenschen erfĂĽllte, ein sanfter,
gĂĽtevoller Charakter, angenehmer, lehrreicher
Umgang, rastlose Sorgfalt fĂĽr den Unterricht
und die sittliche Veredlung der Jugend, längst
entschiedene seltene Verdienste um deutsche
Sprache, Literatur und Dichtkunst, die ihm
unter den Gelehrten und Dichtern Deutsch-
lands einen der vorzüglichsten Plätze erwor-
ben und wovon seine Werke hinlänglich zeu-
gen, machen ihn jedem biederen Deutschen
unvergeßlich.") — Wigands Conversations-
Lexikon (Leipzig 1847, gr. 8°.) III. Bd. S. 882
ftennt ihn „einen der vorzüglichsten Biblio-
graphen Deutschlands . . . . der sich während
seines Lebens um die Literatur ĂĽberhaupt,
besonders aber um die literarische Bildung
Oesterreichs groĂźe Verdienste erworben und
zur Bildung des Geschmackes und zur Ver-
edlung der deutschen Sprache in Oesterreich
manche Schritte gewagt, die ein weniger
beliebter, in Bezug auf Gelehrsamkeit min-
der geachteter Mann sich kaum hätte er-
lauben dürfen. Dahin gehört namentlich, daß
er protestantische Dichter, wie Klopstock,
Geliert , den gegen Oesterreich dichtenden
Gleim und andere Dichter in seinem Va-
terlande empfahl und sogar AuszĂĽge aus
ihren Schriften zu pädagogischen Zwecken
veranstaltete"!-
III. Porträte. 1) Vor dem XIII. Bde. der Allg.
deutschen Bibliothek (1770), gest. von Kis-
ling. — 2) Im Leipziger Musenalmanache
a. d. 1.1778 als Titelbild. — 3) Als beson-
deres Blatt gest. von Mansfeld. — 4)
Ebenso gest. von Jakob Adam in Wien 1778.
— 5) Unterschrift: Vkni6 (Caspar pwx.
Blaschke so. In Hormayrs Oestr. Plut-
arch). — 6) In Höfels und Bohrs,
Oesterreichs Ehrenspiegel. Unterschrift: Ai-
ekasi Vsnig. — 7) Unterschrift: Uiokaoi
venis ^0. 0n8Z)2.r 26, vivnni xinx. 1790.
CI. Xoki se. Viünuac 1792). Schönes Blatt.
Vor der vou Retzer veranstalteten Ausgabe
der „Ossians und Sineds Liedcr", 6 Bände
Mien 1791, 1792, 4".). — 8) Unterschrift:
Hlick. Oenig sGeyscr ««.). Scheint nach dem
Caspar'schen Bilde nachgcstochen.
IV. Schrift. — Testament. — Grabschrift. — Auf
seinen Tod. — Handschrift. Ad. Henze
in seinem Werkchen: „Die Handschriften der
deutschen Dichter und Dichterinnen" (Leipzig
1855, Schlicke, kl. 8°.) charakterisirt S. 26
die Schrift des Dichters Denis: „Rastlose,
aufspĂĽrende Schrift mit Notizen und Varian-
ten." — Testament. Dasselbe ist in dem
von seinem Freunde Netz er herausgegebenen
Nachlasse enthalten. Eine Stelle darin lautet:
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon