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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
Seite - 246 -
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Seite - 246 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3

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246 neuen Lebens folgten in kurzer Frist andere. Im Jahre 1746 gab Johann Balthasar von Antesperg seine „Kayferliche deutsche Gram- matick" heraus, der ein „Kayserliches deutsches grammatickalifches Wörterbuch" nachfolgen sollte; er hoffte damit die Deutschen dahin zu bringen, daß sie einmal aufhörten, Lieb- haber des fremden, Vernachlässiger des eigenen und lüsterne Schüler des Auslandes zu sein. Im I . 1753 wurde in Wien Popowitsch als Lehrer der deutschen Beredsamkeit ange- stellt, und es verbreitete sich in weiteren und höheren Kreisen eine vorher unbekannte Theilnahme für die deutsche Literatur und für alles, was damit zusammenhing, wozu nebst einigen Gottschedianern besonders G e b- ler beitrug. Im Jahre 1755 erschien der erste Band „der wienerischen gelehrten Nach- richten", ein Wochenblatt, das „von den Be- mühungen der vortrefflichsten deutfchenSchrift- steller Nachricht ertheilen, und seine Aufmerk- samkeit hauptfächlich auf die Werke des guten Geschmackes wenden wollte." Am 2 Jänner 1761 hielt die „deutsche Gesellschaft", deren Mitglieder sich vorher privatim im Hause des Freiherrn von Riegger eingefunden hatten, ihre erste öffentliche Versammlung; Joseph von Sonnenfels, der Borsteher der Ge- sellschaft, eröffnete die Sitzung mit einer deutschen Rede. Dessenohngeachtet herrschten gegen die Sache noch mancherlei Vorurtheile, wie aus Sonnenfels ' Rede selbst hervor- geht. Vielen galt schon der Name „deutsche Gesellschaft" als ein Eingriff in die Nechte des freien Geschmackes, die Mitglieder der- selben hießen ihnen Klüglinge, Neulinge :c. Andere erhoben selbst religiöse Bedenken, und sahen in den Bemühungen zur Aufnahme der deutschen Sprache und Poesie verkappte An- griffe gegen Glauben und Kirche. Daraus begreift es sich, von welcher Bedeutung es war, als Denis sich diesen Bestrebungen anschloß, und selben seine Dichterkraft lieh. Sein Beitritt trug nicht blos zur Hinweg-- fchaffung vorgefaßter Ansichten bei, von denen gewisse und einflußreiche Sphären noch immer befangen waren: seine poetischen Bilder wa- ren auch der erste Schritt zur Verlörperuug der Ideen, welche, annoch formlos und unbe- stimmt, in den Köpfen vieler talentvoller und strebender Männer auf- und niedertauchten." Dercsönyi von Dercsen, Johann I. Freiherr (Geolog, geb. zu Leutschau im Zipser Comitate, gest. 1837). Stammt aus der alten nach dem Mohacser Tür- kensiege (1526) aus Nieder-Ungarn nach Ober -Ungaru geflüchteten Familie Te- j 6 r, welche dort uuter dem NamenW eisz im 17. Jahrhunderte mit einem neuen Adelsbriefe versehen wurde, und den Namen Dercsenyi seit 1792 fuhrt, in Folge der für die Familie fortbestehenden königl. Schenkung des Dorfes Dercsänyi. Johann beschäftigte sich von Jugend au mit den Naturwissenschaften nnd insbe- sondere mit Mineralogie, Geognosie und Medicin; besuchte die Schulen in Fekete Mnya, Leutschau, Preßburg und zuletzt die Universität in Wien, wo er auch die Doctorwürde erhielt. Im I . 1780 trat er im Zempliner Comitate in öffentliche Dienste, verließ aber dieselben in einiger Zeit wieder und zog sich in die Nähe sei- ner Güter im Beregher Comitate zu Munkäcs in's Privatleben znrück, von nnn an ausschließlich mit dem Studium der Mineralogie beschäftigt. Hier machte er die wichtige Entdeckung, daß jene Ge- gend ein reiches Lager ausgezeichneten Alaunsteins besitze, worauf er mit eiuem 10jährigeu ausschließlichen Privilegium versehen, daselbst eine Alaunerzeugung einführte, welche seitdem in den auf dem grast. Schönborn'schen Gute Podho ring nnd anf dem D er cseny ischen Gute Pusita Kerepez, beide bei Munkä.cz, daun auf dem Graf Kä.rol y'schen Gute Mu- sen und auf zwei andern ebenfalls im Be- regher Comitato befindlichen Fabriken während mehr als 30 Jahren betrieben, das schönste Prodnct reichhaltig fortlie- fert, und dadurch dem Lande eine Indu- strie ^ Quelle eröffnete, welche seit ihrer Eröffnung bis 1814 nach diplommäßiger Bestimmung einen Ertrag von mehr als einer Million Gulden abwarf. 1814 wurde D. königl. ungar. Rath nnd für den Landtag 1825 — 27 zum Mitglied der Reichstags-Deputation znr Umarbei- tung des montanistischen Codex für Un- garn gewählt, als welcher wie auch als
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Coremans-Eger, Band 3
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Coremans-Eger
Band
3
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1858
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
456
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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