Seite - 276 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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d e Paula, u. z. Graf Moriz (geb. 21. April
1809), k. k. Hofrath und Graf Albert
Rudolph sgeb. S. Dec. 1812). — C Graf
Bernhard Wenzel Karl (geb. 20. Iän.
1704) stiftete die dritte Linie. Sein Sohn
aus der Ehe mit Iolepha Gräfin v. Brunswick
fgest. 31. März 1821) war Graf Joseph
(s. d. Biographie), dessen Sohn Graf Frie-
drich (geb. 3. Mai 1801), l. k. Kämmerer
und Rittmeister in der Armee; zum ersten
Mal vermalt (seit 23. Mai 1822) mit Aalha<
rme pauline Vicomtesse de Cotte-as (gest. 13.
Juli 1825), aus welcher Ehe keme Kinder
vorhanden sind; zum zweiten Mal vermalt
(seit 18. Oct. 1829) mit Marie Carokne Gräsin
von Sucmoll (geb. 18. Mai 1811). Aus dieser
Ehe stammen vier Söhne: Graf Georg
Felix (gcb. 12. Mai 1832), Oberlieutenant
im Hus.-Neg. Nr. 3; Graf Klemens (geb.
11. Juli 184^); GrafOttokar (geb. 15. Juni
1847); Graf Franz Xaver (gcb. 25. April
1849) und sieben Töchter: dic Gräfinnen
Agnes (geb. 20. Jänner 1835); Iosepha
(geb. 17. Sept. 1836); Auguste (geb. 19.
Dec. 1837); Isabella (geb 8. März 1839);
Elisabeth (geb. 18. März 1840); Karo-
line (geb. 29. September 1842) und Ga-
briele (geb. 2. Dec. 1845). — Aus der
Ehe des Grafen Karl (geb. 25. Juli 1802,
gest. 18. Mai 1840) mit ftalllcne
von Zciffcrt
(gest. 1835) stammen ein Sohn und eine
Tochter, u. z.: Graf Isidor (geb. 1834),
Lieutenant im Kür.-Reg. Nr. 3, und Gräsin
Maria Blanca (geb.1832). — Wappen:
Im rothen Schilde auf grünem Hügel eine
silberne, nach der rechten Seite sehende Gans.
Den Schild deckt eine Grafenkrone. Auf der
Krone des Helms steht wie im Schilde der
grüne Hügel und auf diesem die silbenie
Gans. Die Helmdecken sind roth und silbern.
Es gibt auch Petschaften, auf denen die sil-
berne Gans gleich auf der Krone des Helms
steht, wo also der grüne Hügel fehlt.
Deym von Stritetz, Joseph Graf,
auch Müller genannt (H ofstatuariu s,
geb. in Böhmen 1750, gest. zu P r a g
27. Jänner 1804). Für die militärische
Laufbahn bestimmt, trat er —18 I. alt —
in ein Regiment. Nach einem Duell er-
griff er, da er seinen Gegner fallen sah
und ihn todt glaubte, die Flucht und kam
über die Gränze. Mit dem angenomme-
nen Namen M ü ll er kam er nach Holland
und machte Gebrauch von seiner Geschick- lichkeit, m Wachs allerlei Bildchen zil
fertigen, von welcher Kunst er damals
lebte. Seine gelungenen Arbeiten erwar-
ben ihm bald einen großen Nnf und setz-
ten ihn in Staud, nach Italien zu reisen.
In Neapel gefiel es der Königin Karo^
line, ihn als Landsmaun und Künstler
zu unterstützen. Durch ihre Gnade erhielt
er die damals unerhörte Erlaubniß, die
kostbarsten antiken Statuen und Büsten
nicht nur zu eopiren, sondern sie umzule-
gen, und Gypsformen darnach zu nehmen.
Als er mit dieser Neuigkeit im Jahre
1796 nach Wien kam, wollte Niemand
daran glauben, und selbst Füge r, der Di-
rector derBeluedere-Gallerie, bestritt diese
Thatsache, welche jcdoch glänzend bestätigt
wurde, als die Formen von 100 erlesenen
Statuen und Büsten, des Schönsten, was
das Alterthum besaß, mit großen Kosten
nach Wieu befördert, daselbst anlangten.
Zu gleicher Zeit hatte D. mit seiner Kunst
ein sehr bedeutendes Vermögen- 300,000
Silbergulden — erworben. Um seinc
herrlichen Kunstwerke aufzustellen, erhielt
er die Erlaubniß zum Baue der Gallerien
und Zimmer auf den Casemarten des
rothen Thurmthors, welches Gebäude noch
heutzutage den Namen des„Müller'scheu
Gebäudes" führt und der Familie Deym
gehört. Der Zulauf zu diesem Kunst-
museum war sehr groß, ganz Wien strömte
dahin. Auch hatte sich Deym die Huld
des Kaisers Franz erworben, dem es
Freude bereitete, den herrlichen Schatz
dieser antiken Bilder in seiner Kaiserstadt
aufgestellt zn wissen. Dcyms künstleri-
scher Genius hatte glücklich gewählt unter
den großen Schätzen Neapels: Laokoou,
Apollo, Venus, Flora, u. andere herrliche
Gebilde der Alten
standen in wunderbar
treuen Copien vor deu Augen der Be-
schauer. D. bediente sich auch der Erste der
geschliffenen Glaslnstres aus Perlen und
richtete mitHilfe derselben seine ueuenSäle
feenhaft ein. Außerdem hatte er zahlreiche
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon