Seite - 292 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Coremans-Eger, Band 3
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sen Porträten, doch nach dem Ausspruche ^
Friedrich von Schlegels sehr gelun-
gen; — Büste des Kaisers Franz aus
Tyroler Marmor; — Eine heil. Helena
in einer Capelle; — Der heil. Stephan
und der heil. Ladislaus, zwei kolossale
Statuen, letztere 3 auf den Gütern des
Grafen Festetics; — Christus am
Kreuze, aus Elfenbein öfter wiederholt
u. a. auch 1835 für Se. kaiserl. Hoheit
den Erzh. Ludwig; — Relief zu einem
Denkmale aus Tyroler Marmor, nach
L. Schnorrs Zeichnung für Ritter
Giovanelli in Botzen; — Büste des
Oberstkämmerers Grafen von C z e r n i n;
— Hercules bekämpft die Hvdra, eine
kolossale Gruppe im Ziergarten zu Wetz-
dorf in Niederösterreich.
Nagler (G. K. vi-.), Neues allgem. Künstler-
Lexiton (München 1836 u. f., 8°.) HI. Bd.
S. 398. — Oeftr. National - Encyklopädie
(von G raff er u. Czitann), (Wien 1835,
6 Bde.) I. Bd. S. 710.
Dietrich, Joseph Freiherr (geb. zu
Wien 1780, gest. um die Mitte Juli
1855). Die Familie Dietrich bildete
seit Menschenaltern eine gewerbliche Spe-
cialität, namentlich in Beistellung des
Armeefuhrwesens, eines nach dem Sy-
steme Friedrichs II. eingerichteten
Verfahrens, operirende Armeen am ra-
schestcn und zweckmäßigsten zu verpflegen.
Peter Dietrich, Großoheim des hier
in Rede
stehenden
Joseph Freiherr von
Dietrich, hatte von der Kaiserin M a-
ria Theresia in Belohnung seiner be-
sondern Anhänglichkeit und eifrigen Be-
förderung des höchsten Dienstes den Adel-
stand mit dem Prädicate von Dietrichs-
berg und den Titel eines k. k. Artille-
rie-Wagenmeisters erhalten. Seit jener
Zeit blieben größtentheils die ärarischen
Transportgeschäfte bei diesem Hause.
Nach dem Tode Peter Dietrichs wur-
den sie durch dessen Witwe Elisabeth
und den ältesten Sohn Conrad fortge-« fuhrt. Letzterer zeichnete sich lm erstert
französischen Revolutionskriege, beson-
ders bei den Belagerungen vonValen-
ciennes und Mannheim aus, wo er
mit Gefahr seines Lebens die Einführung
des Geschützes in die Trancheen mittelst
der hierzu beigestellten eigenen Züge
leitete. Er wurde dafür mit der goldenen
Civil-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Der
zweite Sohn Peters und Bruder des
vorbenannten Conrad ist Joseph, der
nachmalige Freiherr von Dietrich, wel-
cher
sich
nach Vollendung der philosophi-
schen Studien, beinahe noch als Jüngling,
den Geschäften feiner Mutter uuo seines
Bruders widmete, dieselben als Chef
des später unter der Firma Gebrüder
Dietrich bekannten Speditionshauses er-
weiterte und besonders zur Zeit der Con-
tinentalsperre nicht nur die Straßen des
angränzeuden Auslandes mit einheimi-
schen Fuhrwerken belebte, sondern die
Bahn direeter Fahrten selbst nach den
entferntesten Handelsplätzen in Europa
eröffnete und durch diesen Verkehr die
damals in Oesterreich herrschende große
Noth an Silbergeld, das vom Auslande
nach Oesterreich floß, heben half. Im
Kampfe mit Frankreich bewirkte er nicht
nur die Rettuug mancher ärarischen Gü-
ter bei den Invasionen 1805 uud 1809,
sondern besorgte auch in den Kriegen
1813 und 1815 den Transport der enorm-
sten Gewichtslasten an Munition und
Rüstungssorten, diese mit der im Kriege
erforderlichen Naschheit den siegreichen
Armeen von den entlegensten Puncten
der Monarchie bis nach Frankreich und
Italien überliefernd. Gleich'Verdienst-
liches leistete Dietrich mit seinen zahl-
reichen und trefflich organisirten stabilen
Belageruugs- und Depotsbespannun-
gen, deren Mannschaft eigens uuifor-
mirt war, und sammt den Pferden gleich
dem wirklichen Militärfuhrwesen ver-
pflegt und behandelt wurde. Als im Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Coremans-Eger, Band 3
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Coremans-Eger
- Band
- 3
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 456
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon